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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Möglichkeit, zu Geld zu kommen, die des Diebstahls war. Die Vorstellung war ihm alles andere als sympathisch. Er mußte sich fast mit Gewalt davon überzeugen, daß er hier dabei war, einen Guerilla-Krieg gegen das Imperium der Blues zu führen und daß unter diesen Aspekten eine gesetzwidrige Handlung nicht nach dem Strafgesetzbuch beurteilt werden konnte. Und selbst dann noch behielt er einen bitteren Geschmack im Mund. Er drängte darauf, daß die Angelegenheit so rasch wie möglich erledigt würde. Natürlich waren die beiden Mutanten diejenigen, denen die Aufgabe zufiel. Fellmer Lloyd mit seiner parapsychischen Fähigkeit der Gedankenmusterortung und Telepathie war der Mann, der das reichste Opfer aussuchen sollte. Tako Kakuta blieb es vorbehalten, das Opfer an einen möglichst unbeobachteten Ort gelangen zu lassen und dann mit zwei blitzschnellen Hypersprüngen zuzuschlagen.
    Für Fellmer Lloyd war es eine Leichtigkeit, eine Stelle in seiner Umgebung auszumachen, an der sich die Gedanken der Blues hauptsächlich um finanzielle Dinge drehten. Es handelte sich um ein Bankinstitut auf der anderen Seite der breiten Straße. Die Terraner benutzten eine der Fußgängerunterführungen, die die Straße kreuzten, fanden die Bank in einem flachen, aber staunenswert weiten Gebäude und hielten sich in der Nähe des Haupteingangs eine Zeitlang auf, um Fellmer Gelegenheit zu geben, ein Opfer zu finden. Minuten später wußte Fellmer, wer der Richtige war. Mit leisen Worten beschrieb er einen Blue, der vor wenigen Augenblicken einen höheren Barbetrag kassiert hatte und sich nun auf dem Weg zum Ausgang befand. Er trug ein einfarbiges, glänzendbraunes Gewand, fast eine Uniform, und war größer als der Durchschnitt. Nach Fellmers Beschreibung war der Gesuchte sofort zu erkennen, als er durch eine in der Reihe der hohen, schmalen Glastüren auf den Rand der Straße hinaustrat.
    Torav erschrak. Fellmer hatte recht gehabt. Das Gewand war eine Uniform. Der Glanz rührte von einem Molkex-Überzug her, den der Blue über der eigentlichen Kleidung trug. Aus Kodys Schilderungen wußte man, daß Molkex-Schutzüberzüge auf Apas und anderen Sekundärplaneten nur von gatasischen Geheimpolizisten getragen wurden. Ein paar Sekunden lang hatte Torav das Wort auf der Zunge, das Tako Kakuta, den Teleporter, von seiner Aufgabe zurückgerufen hätte. Ein Geheimpolizist war ein zu gefährlicher Gegner. Das Risiko war zu groß. Dann, einem raschen und unlogischen Gedanken folgend, kam es ihm in den Sinn, daß in diesem Fall der Diebstahl gerade den Richtigen träfe - den Vertreter der Zentralmacht, gegen die sich der Vorstoß richtete. Er gab dieser Überlegung nach - unglücklicherweise, wie sich später herausstellte. Tako Kakuta beobachtete scharf, wie der Braune einen Kuppelwagen bestieg, der aus der Straßenmitte herangeglitten kam. Der Wagen senkte sich einen Augenblick lang in bequeme Einstiegshöhe. Der Uniformierte verschwand unter dem halbkugeligen Aufbau. Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung, gewann ziemlich rasch die Straßenmitte und schoß mit beachtlicher Geschwindigkeit davon.
    Tako sah ihm zwei oder drei Sekunden lang nach. Dann nickte er. Torav, Hauka und Fellmer schlossen, so gut sie konnten, einen Kreis um ihn. Er verschwand, sobald er sicher war, daß er von keinem Außenstehenden beobachtet wurde.
    Sekunden strichen dahin. Eine Viertelminute - eine halbe - dreiviertel ... Torav trat der Schweiß auf die Stirn. Es war unmöglich, daß Tako so lange brauchen sollte. Es mußte ihm etwas zugestoßen sein. Vielleicht hatte er das Ziel nicht erreicht. Vielleicht war der Braune zu sehr auf der Hut gewesen, als, daß er sich die Tasche mit dem Geld einfach hätte abnehmen lassen. Als eine Minute vergangen war, tauchte Tako wieder auf.
    Er hatte einen Brandflecken auf der Kleidung in der Höhe des Magens - und eine Tasche in der rechten Hand. „Nichts wie fort von hier!" sagte Tako hastig. „Der Kerl ist schlau und reaktionsschnell. Ich mußte mich mit ihm herumbalgen, bevor er mir die Tasche überließ. Er schoß auf mich. Wahrscheinlich setzt er jetzt Himmel und Hölle in Bewegung, um das Geld wiederzubekommen." Die Geldtasche war erfreulich klein. Torav konnte sie unter seinem wallenden Blue-Gewand verbergen.
    Rasch, jedoch nicht zu schnell, setzten sie sich in Bewegung und entfernten sich von der Bank. Was sie brauchten, war ein Ort, an dem sie die Beute unbeobachtet begutachten konnten. Denn das Finanzsystem der Blues war

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