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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erst später anrufen solle. Da sah er den Fremden, der vor dem Fenster auf einem Stuhl saß.
     
    *
     
    Torav Drohner hatte den Gleiter außerhalb der Stadt gelandet.
    Sie hatten das Fahrzeug in einem kleinen, wildwachsenden Wald versteckt und den Rest des Weges zu Fuß in Angriff genommen.
    Vorläufig waren sie bar jeder finanziellen Mittel und konnten sich nicht einmal die Benutzung eines der öffentlichen Verkehrsmittel erlauben. In den Brusttaschen ihrer Kombination trugen sie die kleinen hypnomechanischen Projektoren und kamen nicht nur den Passanten, sondern auch sich selbst wie waschechte Blues vor.
    Es war ein Zustand, an den sie sich zuerst gewöhnen mußten.
    Die Berichte des Gefangenen Kody hatten ihnen einen ersten Eindruck vom Bild apasischer Städte gegeben. Jetzt bekamen sie den zweiten und sahen, daß sie ihre Vorstellungen korrigieren mußten. Zu sehr waren sie bisher der menschlichen Denkweise verhaftet gewesen. Die Architektur der Apasos kannte keine Ecken. So, wie die vier Augen der Blues gleichzeitig den gesamten Gesichtskreis erfassen konnten, wenn sie wollten, gestatteten ihre Gebäude gleichwertigen Ausblick in alle Richtungen. Mit anderen Worten: Kreisrund war die herrschende Bauform. Wohnhäuser, Lagerräume, Bürogebäude - sie unterschieden sich in Größe, Weite und Höhe, aber nicht im grundlegenden Querschnitt. Vereinzelt gab es schmale, fast nadelförmige Rundtürme, die mehrere hundert Meter weit in die Höhe stiegen und mit einem flachen Kuppeldach abschlossen. Sie erinnerten an terranische Wolkenkratzer. Aber die weitaus häufigste Gebäudeform war die des verhältnismäßig flachen, weiten Bauwerks mit hohen, parabolischen Kuppelüberbauten, die fast an Zuckerhüte erinnerten.
    Die Straßen waren beeindruckend weit. Zwischen den einzelnen Rundhäusern formten sich Buchten, so daß es eine eigentliche Straßenlinie nicht zu geben schien. Straße und Platz waren zu städtebaulicher Identität verschmolzen. Kreuzungen breiteten sich wie weite Seen vor dem menschlichen Auge, und der Verkehr floß mit einer Regellosigkeit dahin, die sich nur jemand erlauben konnte, der vier Augen besaß. Wenigstens war das Prinzip des Verkehrs aus solchen Anfängen entstanden. Torav entdeckte rasch, daß der moderne Apas-Verkehr die Technik der Mikrowellenleitung ebenso beherrschte wie der terranische. Die Fahrzeuge, ohne Ausnahme kreisrund und kuppelförmig, bewegten sich unter dem Zwang eines künstlichen Schwerefeldes etwa dreißig Zentimeter über dem Boden. Die gängige Reisegeschwindigkeit auf der Straßenmitte im Stadtinnern betrug etwa zweihundert Kilometer pro Stunde. Ausweichmanöver wurden mit einer Schnelligkeit und Zielsicherheit durchgeführt, wie sie nur ein automatisches, elektronisch gesteuertes Leitsystem erzielen konnte. An den Aufschriften einiger Gebäude erkannte Torav, daß die Stadt Puhit hieß. Nach den Beobachtungen, die Hauka Leroy während des Anfluges gemacht hatte, war nichts anderes zu erwarten gewesen. Puhit war die größte Stadt auf Apas und gleichzeitig der Sitz der Regierung. Drei der fünf Blues, deren Namen Kody genannt hatte, mußten in Puhit leben.
    Torav ließ sich und seinen Begleitern ein paar Stunden Zeit, sich an das Leben der Stadt zu gewöhnen. Der Fußgängerverkehr war rege. Es gab keine Bürgersteige oder Transportbänder, zumindest nicht oberirdisch. Die Passanten bewegten sich am Straßenrand, und ihre vier Augen verliehen ihnen eine Sicherheit, die der irdische Fußgänger niemals in der langen Geschichte terranischen Stadtverkehrs gehabt hätte. Die vier Terraner befanden sich im Nachteil. Der Hypnoprojektor verlieh ihnen zwar das Aussehen von Blues, nicht aber zwei zusätzliche Augen. Die Probleme, denen sich die kleine Gruppe in erster Linie gegenübersah, waren zwiefältig, Geld wurde gebraucht - und Verbindung mit einem der von Kody genannten Revolutionäre mußte aufgenommen werden.
    Was die Lage zusätzlich erschwerte, war, daß Torav Drohner keine Ahnung hatte, welches Problem er zuerst angehen sollte. Es erschien logisch, sich zunächst an einen der Verbindungsmänner zu halten. Dafür, daß der Revolution Hilfe von auswärts zuteil wurde, sollte er mit Freuden bereit sein, die Terraner finanziell zu unterstützen. Aber eben weil der Gedanke so logisch erschien - nämlich terranisch-logisch - verwarf ihn Torav wieder. Der Blue mochte in anderen Bahnen denken. Torav brauchte nicht allzu lange, um daraufzukommen, daß die aussichtsreichste

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