Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
muß das eine völlig ungewöhnliche Reaktion sein. Denn er, mit seinen vier Augen, hat so etwas nicht nötig."
    „Aha", machte Hauka. „Auf jeden Fall", seufzte Torav, „haben sie uns fest.
    Wahrscheinlich sind wir Gefangene der gatasischen Geheimpolizei. Wir haben keine Möglichkeit, uns mit der KOPENHAGEN oder auch nur mit den beiden Mutanten in Verbindung zu setzen. Wir befinden uns offenbar weit von der Stadt entfernt in einem Gebäude, das so gut wie keine Möglichkeit zur Flucht läßt." Er stand auf. „Es sieht also ganz so aus, als wären wir mitten im tiefsten Dreck gelandet."
    Er begann einen Spaziergang durch das Zimmer. Er ging zum Fenster, kehrte auf der anderen Seite des Tisches zurück, machte an der hinteren Tür eine Kehrtwendung und schritt wieder auf das Fenster zu. Als er auf diese Weise den Tisch zum viertenmal passiert hatte, geschah etwas Unerwartetes.
    Eine runde Stelle der Wand, schräg über Haukas Bett, leuchtete plötzlich auf. Torav wurde aufmerksam, als er den schwachen Lichtblitz bemerkte, der durch den Raum fuhr. Der Fleck an der Wand, der sich bisher in nichts von der restlichen Wand unterschieden hatte, war plötzlich zum Bildschirm geworden.
    Wilde Hoffnung durchzuckte Torav wie ein elektrischer Schlag, als er den markanten Schädel eines Terraners erkannte. Aber die Illusion dauerte nur eine Sekunde lang, dann machte sie tiefer Verwirrung Platz. Der Kopf auf dem Bildschirm war Hauka Leroys kantiger, schwarzhaariger Bauernschädel.
    Fast war es über Hürüt Iirps Kräfte gegangen, dem Leiter der Station klarzumachen, daß er sich nicht im Delirium eines der unerlaubten Exerzitien befand, sondern klar und deutlich vor sich sah, was er beschrieb. Danach allerdings waren die Dinge ins Rollen gekommen. Hürüt hatte eindringlich vor der Gefahr gewarnt, die der trügerische Wüstenboden an der oberen Begrenzung des Loches bildete. Es war ihm nicht gelungen, genau zu beschreiben, was für eine Art von Boden das war. Die Stationsmitglieder wußten jedoch, daß sie in das Loch hinabstürzen würden, wenn sie sich zu weit vorwagten. Der Leiter der Station bat Hürüt, Geduld zu haben, und sicherte ihm rasche Hilfe zu. Er lobte ihn auch wegen seiner Umsicht, und von da an hätte Hürüt sich auch die härtesten Unannehmlichkeiten ohne Murren gefallen lassen. Denn von einem hohen Vorgesetzten gelobt zu werden, das war ihm in all den Jahren als Beamter noch niemals zugestoßen. Hürüt wurde im großen und ganzen über die Dinge auf dem laufenden gehalten, die man zu seiner Rettung unternahm. Von der Station her marschierte eine Flotte von zwanzig Schlitten mit je vier schwerbewaffneten Blues um das Loch herum auf. Weitere zehn Schlitten brachten Spezialgeräte, die es den Truppen ermöglichen sollten, gefahrlos in das Innere des Loches abzusteigen. Das alles konnte Hürüt nicht sehen, aber er glaubte, daß es so war, weil sein Vorgesetzter es ihm sagte.
    Er hatte keine Ahnung davon, daß es in Wirklichkeit nur fünf Schlitten waren, die von der Station auszogen, daß es keine Spezialgeräte gab weil niemand in das Loch hinabsteigen wollte, und daß die Blues auf den Schlitten nur deswegen schwerbewaffnet waren, weil niemand vorhersagen konnte, was von den Fremden im Loch übrigblieb, wenn erst einmal der Hauptschlag geführt worden war. Der Hauptschlag - das waren fünf Kriegsschiffe der Gatas-Flotte, die derzeit im Apas-Sektor kreuzten und die in aller Eile nach Kohnia gerufen worden waren, um aus dem Loch mitsamt dem fremdem Raumschiff einen brodelnden Lavakrater mitten in der Wüste zu machen.
    In den großen Zusammenhängen des Projekts gesehen, spielten Sicherheit und Leben des schüsselköpfigen Wesens, das da angstvoll an der Außenhaut des fremden Kugelschiffs klebte, nur eine untergeordnete Rolle. Wer würde schon einen niederen Beamten wie Hürüt Iirp vermissen?
     
    *
     
    „Ich sehe Sie überrascht", sagte der Kopf mit Haukas Stimme. „Ich bin jedoch sicher, daß Sie die Zusammenhänge rasch erkennen. Wir sind im Besitz Ihrer Projektoren, und wenn wir deren Prinzip auch nicht völlig verstehen, so konnten wir sie doch umpolen. Sie erfüllen jetzt einen neuen Zweck. Von einem der unseren getragen, lassen sie den Träger als Mitglied Ihrer Art erscheinen. Ich nehme an, daß ich in diesem Augenblick, was das Aussehen anbelangt, mit einem von Ihnen beiden identisch bin."
    Torav erholte sich von seinem Schreck. „Das ist richtig", bestätigte er. „Können Sie mich

Weitere Kostenlose Bücher