0167 - Spione von der Erde
verstehen?"
„Ja, ich verstehe Sie gut. Die Anlage arbeitet zweiwegig. Lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Ich bin Ihnen Aufklärung schuldig. Mein Name ist Iül- Theer-Hij, Meister der neunzehnten Vorsicht, Bürger der ersten Welt Gatas. Die Aktion gegen Sie stand unter meiner Leitung." Er schien stolz darauf zu sein. Wenigstens klang seine Stimme so. Allerdings, überlegte Torav, mußte man bei solchen Schätzungen vorsichtig sein. Immerhin sprach Iül-Theer-Hij in Wirklichkeit seine eigene Sprache, und nur der Projektor übertrug sie in verständliches Interkosmo. „Sie sind sehr klug vorgegangen", fuhr der Meister fort, „aber doch nicht klug genug.
Einen Ihrer Fehler haben Sie selbst schon entdeckt, wie ich vorhin hören konnte. Einer von uns dreht sich nicht um, wenn er angerufen wird, das ist richtig. Kommissar Ipotheey wurde auf diese Eigentümlichkeit aufmerksam, als er sich zum erstenmal mit Ihrem Beauftragten unterhielt, Ipotheey ist ein unbedeutender Mann, der insgeheim die Revolution befürwortet und glaubt, daß wir nichts davon wüßten. Aber er ist ein scharfer Beobachter. Er beschrieb den Vorfall genau, und wir kamen zu dem Schluß, daß es sich bei seinem Besucher nicht nur schlechthin um das Mitglied einer fremden Spezies, sondern obendrein um einen der wenigen Bevorzugten handelte, die mit parapsychischen und paramechanischen Gaben ausgestattet sind. Aus dem Gespräch mit Ipotheey entnahmen wir, daß Sie nicht hierhergekommen waren, um mit uns friedliche Verbindungen aufzunehmen. Wir mußten Sie daran hindern, Schaden anzurichten. Ihr Mann, der mit Ipotheey gesprochen hatte, entzog sich unserer Verfolgung. Wir durchkämmten die ganze Stadt und fanden schließlich den Ort, an dem Sie abgestiegen waren. Wir begannen, Sie zu beobachten.
Inzwischen besaßen wir auch den Bericht eines Kollegen, der in seinem Wagen auf rätselhafte Weise des Geldes beraubt worden war, das er kurz zuvor von einer Bank abgehoben hatte. Die Art, wie der Räuber sich bewegt hatte, paßte genau zu dem Mann, den Ipotheey uns geschildert hatte.
Wir waren unserer Sache jetzt ziemlich sicher. Am nächsten Morgen, als wir das Gebäude einzukreisen begannen, in dem Sie wohnten, stellten unsere Gerate fest, daß nicht nur einer, sondern zwei Ihrer Leute parapsychische Begabung besaßen.
Telepathische Gehirnstrahlung wurde registriert. Das erschwerte unsere Aktion, denn der Mann konnte jederzeit unsere Gedanken lesen und unseren Schritten zuvorkommen. Wir mußten ihn ausschalten. Einer unserer Leute wurde mit einem somatischen Block versehen, den Ihr Telepath nicht durchdringen konnte. Damit war diese Gefahr beseitigt. Ein weiterer Ihrer Männer war inzwischen zu den äußeren Stadtbezirken hinausgefahren. Wir riefen den Mietwagen, den er benutzt hatte, auf dem schnellsten Weg zurück und untersuchten die Münzen, mit denen die Fahrt bezahlt worden war. Unser Verdacht bestätigte sich. Es handelte sich um Münzen aus dem Diebstahl des vorhergehenden Tages. Der vierte Mann schließlich war im Appartement zurückgeblieben. Wir nahmen an, daß er durch den Telepathen gewarnt worden war. Er würde also versuchen, das Haus zu verlassen. Wir hatten vorgehabt, die Aktion gemächlich und ohne Aufsehen durchzuführen, aber jetzt war höchste Eile geboten. Wir sandten eine Beamtin aus, die den Gegner aufhalten sollte, während unsere Spezialisten das Gebäude in aller Eile besetzten. Gleichzeitig wurde ein letzter Test durchgeführt. Wir stellten fest, daß der Mann sich auf einen Anruf hin genauso herumdrehte, wie Ipotheey es beschrieben hatte. Die Aktion wurde also zu einem vollen Erfolg.
Wir haben Sie fest. Wir wissen, woher Sie kommen, und wir haben eine ungefähre Vorstellung vom Stand Ihrer Technologie. In der bevorstehenden Serie von Verhören werden wir weiterhin erfahren, wie Sie denken, wie Sie leben und wie Sie nach Apas gekommen sind. Diese Kenntnisse werden uns von Nutzen sein, wenn wir uns in Kürze dazu anschicken, den Rest der Galaxis unter unsere Herrschaft zu bringen." Iül-Theer-Hijs Kopf war nach dieser eindrucksvollen Ansprache noch ein paar Sekunden lang auf der kreisrunden Bildfläche zu sehen. Dann erlosch der Schirm. Torav blieb reglos stehen. Er hörte, wie Hauka sich hinter ihm bewegte. „Das war eine Überraschung!" murmelte er. Torav antwortete nicht. Hauka blieb stehen, wahrscheinlich in der Nähe des Fensters. „Der Junge hat den Mund ganz schön voll genommen, wie?" begann er von neuem. „Den Rest
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