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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Galaxis unter unsere Herrschaft zu bringen! Ganz einfach so."
    Torav drehte sich um. „Halt wenigstens eine Minute lang den Mund!" fuhr er Hauka an. „Ich habe eine Idee."
    Hürüt Iirp wurde zum erstenmal stutzig, als man ihm den Auftrag gab, von nun an fortwährend seinen Kleinsender zu benutzen. Es war gleichgültig, was er ins Mikrophon sprach. Wichtig war, daß er überhaupt sprach. Hürüt fragte sich, was das zu bedeuten hätte.
    Er kannte die Praktiken der Ortungstechnik. Er wußte, daß es um so leichter war, einen Sender anzupeilen, je öfter Signale von diesem Sender empfangen wurden. Warum sollten sie ihn aber anpeilen wollen? Er hatte ihnen genau genug beschrieben, wo das Loch lag. Nach seinen Angaben mußte sich jeder einzelne Blue der Station zurechtfinden können. Es gab nur eine Antwort.
    Diejenigen, die so genau wissen wollten, wo er sich befand, kamen nicht aus der Station. Hürüt wurde unruhig. Warum hätte ihm niemand darüber Bescheid gegeben? Woher kamen die anderen, für die er Peilzeichen gab? Was wollten sie hier?
    Gehorsam sprach er Satz auf Satz in das kleine Gerät. Er wußte, daß niemand am Sinn seiner Worte interessiert war, und sagte alte Lieder vor sich hin. Dabei sah er sich fortwährend um, als könnte er in seiner Umgebung die Antwort auf die Fragen finden, die ihn quälten. Zuerst fiel ihm der rote Punkt nicht auf, der hoch über ihm am dunklen Himmel leuchtete. Er hielt ihn für einen Stern. Aber dann erschien ein zweiter Punkt, und der war genauso rot. Hürüt wußte genau, daß es keine zwei Sterne gab, die so rot waren und so dicht beieinander standen. Rot war aber die Farbe der Sonne. Jeder spiegelnde Gegenstand, der in großer Höhe von der Sonne beleuchtet wurde, sah rot aus.
    Hürüt verstand plötzlich. Raumschiffe kamen. Er mußte in seinen Sender hineinsprechen, damit die Besatzungen der Schiffe das Loch in der Wüste finden konnten, denn sie kannten sich hier nicht aus. Sie kamen von Gatas und hatten noch nie einen Fuß auf Kohnia gesetzt. Hürüt war auch klar, was man mit ihm vor hatte.
    Der Leiter hatte ihn angelogen. Sie wollten ihn gar nicht retten. Sie wollten das fremde Schiff vernichten, und es war ihnen gleichgültig, was dabei aus ihm wurde. Wenn er Zeit gehabt hätte, über seine Lage nachzudenken, hätte er vielleicht den Entschluß nicht gefaßt, der für einen Blue so ungeheuerlich, so einmalig war. Aber er hatte keine Zeit. Die Raumschiffe kannten dank seiner Bemühungen die Lage des Loches zumindest schon ungefähr. Selbst wenn er jetzt sofort aufhörte zu senden, brauchten sie nicht länger als Bruchteile von Zehnteltagen, um die genaue Position ausfindig zu machen. Und dann war alles vorbei.
    Hürüt begann, sich zu bewegen. Er hatte entsetzliche Angst vor der Glätte des Materials, und es wurde ihm schwindlig bei dem Gedanken, er könnte den Halt verlieren und über die mächtige Kugel hinweg in die Tiefe stürzen. Es blieb ihm keine andere Wahl.
    Selbst wenn er abstürzte, was war dabei schon verloren?
    Innerhalb des nächsten Zehnteltages mußte er ohnehin sterben.
    Da war es schon viel vernünftiger, nach einem Zugang ins Innere des fremden Schiffes zu suchen und die Fremden zu warnen. Wenn sie rechtzeitig starteten, konnten sie den Gataser-Schiffen entkommen. Und, wer weiß, vielleicht nähmen sie ihn mit.
     
    *
     
    „Wieso kann er uns verstehen?" Torav bellte die Frage förmlich, nachdem er lange Zeit nachdenklich geschwiegen hatte.
    Hauka erschrak über den plötzlichen Ausbruch, dann kratzte er sich am Kopf. „Wieso sollte er nicht können?" murmelte er. „Schließlich haben wir ihn auch verstanden, nicht wahr?"
    „Und warum?" Torav hatte offenbar eine längere Erklärung abgeben wollen. Man konnte ihm das ansehen. Er schien erregt, aber mit einem Schlag fiel die Erregung von ihm ab. Er ließ die Schultern sinken und seufzte: „Ja, natürlich hast du recht. Er hat unsere Projektoren, und mehr als das braucht er natürlich nicht."
    Er zuckte mit den Schultern. Es war eine hilflose, nervöse Geste, die Hauka nicht überzeugte. Was war los? Torav hatte etwas anderes sagen wollen... Das Bildgerät! Iül-Theer-Hij hatte mitgehört, als Torav beschrieb, wie er sich auf den Anruf des Mädchens hin herumgedreht hatte. Das Gerät arbeitete die ganze Zeit über, auch wenn der Bildschirm nicht erkennbar war.
    Und der Blue besaß den umgebauten Projektor, mit dessen Hilfe er Interkosmo in seine eigene Sprache übertragen konnte. Da fehlte

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