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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Höhle des E-Decks, also dicht unter dem Zenit der Schiffskugel, auf der Außenhaut herumtrommelte. Er unterbrach seine Suche und ging dem Geräusch nach. Ein paar Minuten horchte er herum, dann wußte er, daß es aus der Gegend der Mannschleuse im dritten Sektor kam. Er öffnete die Schleuse vorsichtig, nachdem er den Blaster zur Hand genommen hatte, und wartete auf die Dinge, die sich nun ereignen würden. Das erste, was im hell erleuchteten, quadratischen Riß des offenen Außenschotts erschien, war der suppenschüsselförmige Kopf eines Blues. Erin riß die Waffe in die Höhe und war drauf und dran zu feuern, da schob sich seitlich an der Schüssel eine siebenfingrige Hand vorbei und machte eine beruhigende Geste. Wenigstens empfand Erin sie so und ließ den Blaster wieder sinken. Der Blue arbeitete sich von oben her mit beachtlicher Geschicklichkeit in die Schleuse herein.
    Schließlich stand er vor Erin, ein hochgewachsenes, fast zerbrechliches Wesen, dessen kurze stämmige Beine einen auffallenden Gegensatz zur Schlankheit des übrigen Körpers bildeten. „Also schön, was willst du?" knurrte Erin, noch immer mißtrauisch. Der Blue antwortete mit zwitschernden und zirpenden Tönen, die Erin nicht verstand. Außerdem machte er Gesten mit beiden Händen. Erin glaubte zu erkennen, daß er zu schreiben versuchte. Er schien zwischen drei Fingern der rechten Hand ein Schreibgerät zu halten, und mit der linken drückte er wohl die Unterlage glatt. Gleichzeitig wirkte er auf merkwürdige Weise so aufgeregt, daß Erin den Eindruck erhielt, hier sei keine Zeit zu verlieren. „Na gut, das kannst du haben", erklärte er und trat zur Seite, um den unerwarteten Gast an sich vorbeizulassen.
    Er brachte den Blues in einen der Lagerräume, in denen Meßrollen für die automatischen Registriergeräte aufbewahrt wurden. Er nahm eine der Rollen und breitete sie auf dem Boden aus. Dann reichte er dem Fremden seinen eigenen Schreibstift und war gespannt, was er damit anfangen würde. Hürüt Iirp begann zu malen. Die weiße Kreatur der Klarheit schien ihn zu beseelen, so deutlich malte er die weite Fläche der Wüste, das Loch mit dem fremden Schiff, die Armada der Raumschiffe, die sich auf Kohnia herabsenkte - und die Explosionsblitze der Bomben, die sie in Kürze abwerfen würde. Erin Loschmidt verstand, was er meinte.
    Und als verantwortungsbewußter Offizier verschwendete er keine Zeit damit, darüber nachzudenken, ob der Blue ihn vielleicht auf den Arm nehmen wollte. Er gab Alarm und ließ den Versteckkessel sofort evakuieren. Innerhalb von fünf Minuten war die KOPENHAGEN voll bemannt und bereitete sich auf einen Blitzstart vor.
     
    *
     
    „Mach nur die nötigsten Bemerkungen", antwortete Torav auf englisch und gab sich Mühe, seine Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. „Wir müssen die Projektoren in die Hand bekommen, das ist klar. Einfach ist es obendrein. Wir brauchen nur die Wand abzuklopfen und sie herausreißen. Wahrscheinlich sind dazu nicht einmal Werkzeuge nötig. Aber von dem Augenblick an herrscht hier Alarmstufe eins. Unser Plan muß vorher festliegen. Nachher bekommen wir keine Zeit zum Nachdenken mehr." Hauka nickte.
    Sie verbrachten die nächsten Stunden mit Nachdenken. Von Zeit zu Zeit glitten sie mit ein paar harmlosen Bemerkungen ins Interkosmo zurück, als wären ihnen Englisch und Interkosmo in gleichem Maße geläufig und als wäre es ganz natürlich, daß sie sich beider Sprachen abwechselnd bedienten.
    Ob sie Iül-Theer-Hij und seine Wächter damit täuschen konnten, wußten sie nicht. Ihr Plan jedoch wuchs. Es kam ihnen zustatten, daß sie fast vier Jahre lang gemeinsam auf Schiffen der Imperiumsflotte geflogen waren. Ihnen genügten kurze Andeutungen, um einander zu verstehen Iül-Theer-Hij hätte wahrscheinlich selbst dann der Unterhaltung nicht viel entnehmen können, wenn der Projektor auch das Englische übersetzt hätte.
    Schließlich, etwa drei Stunden nach Iül-Theer-Hijs bombastischer Ansprache, lag ihre Strategie fest. Sie basierte darauf, daß der Meister der neunzehnten Vorsicht sofort einen Reparaturtrupp auf die Beine bringen würde, wenn er feststellte, daß die Abhöranlage ruiniert worden war. Andererseits konnte er nicht damit rechnen, daß die Gefangenen sofort nach ihrem Vorstoß die beiden Projektoren an sich gerissen hatten. Die Umpolung des einen Gerätes, hoffte Torav, nähme nur ein paar Augenblicke in Anspruch. Auf jeden Fall fände der Reparaturtrupp anstelle

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