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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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straffte sich und bestieg mit fünf weiteren Gatasern die Antigravplatte, die zuerst in den Kanal gleiten würde.
    Leclerc fühlte sich keineswegs heroisch, aber eine Spur von Stolz regte sich in ihm. Er war ein Kommandant, der sich an die Spitze der Mannschaft stellte, der nicht im Hintergrund wartete, bis die Frage nach Sieg oder Niederlage geklärt war.
    Er gab dem Raumfahrer, der die Scheibe steuerte, die letzten Anweisungen. Der Molkexüberzug seines Schutzanzuges verlieh ihm ein Gefühl der Sicherheit. Er wusste, dass ihm kaum etwas geschehen konnte, es sei denn, eine zweite Fontäne würde aus dem Schacht blasen.
    „Los!" befahl Leclare, ohne seine Stimme zu heben. Seine vier Augen sahen alle Dinge der Umgebung gleichzeitig: die dunkle Silhouette des Diskusraumers im Hintergrund, das schmutziggraue Eis, die anderen Blues und das Loch, in dem sie in wenigen Augenblicken verschwinden würden.
    Die Scheibe hob sich vom Boden ab, getragen von kontrollierten magnetischen Feldern. Der Pilot war sehr nervös, Leclerc spürte es an der Unregelmäßigkeit des Fluges, aber er schwieg.
    Als sie genau über dem Kanal schwebten, zog Leclerc den Vibratorstrahler und befahl den anderen, seinem Beispiel zu folgen. Dann sank das Fluggerät langsam, aber stetig hinab.
    Die Wände des Kanals huschten vorbei, ihre Formen und Farben änderten sich ständig, im Scheinwerferlicht sah es wie ein Glitzern von Millionen Kristallen aus, die von einer unbekannten Macht in Bewegung gehalten wurden. Doch es war die Platte, die sich bewegte.
    Leclerc wusste nicht, wie tief sie ins Eis eindringen mussten, aber er sagte sich, dass sie bald am Ziel sein mussten. Der Gegner konnte keine Wunder voll bringen und sich mit einem Raumschiff in größere Tiefen bohren."Licht!" rief da der Pilot.
    Leclerc spähte über den Rand der Scheibe. Er sah jetzt ebenfalls den Lichtschimmer von unten in den Kanal dringen. Befriedigung erfüllte ihn. Dort unten war also noch nicht alles zerstört. Es schien ihm, als verändere das Licht seine Intensität, fast konnte man glauben, dass dort unten jemand mit Scheinwerfern auf und ab ging. Leclerc war plötzlich sehr erregt.
    Sollte ihm das Glück tatsächlich Gefangene in die Hände geben?
    Er befahl dem Piloten, jetzt etwas langsamer abzusinken und dann blitzschnell aus dem Schacht hervorzustoßen. Leclerc wollte das Überraschungsmoment auf seiner Seite haben.
    Er versuchte sich ein Bild dessen zu machen, was ihnen dort unten bevorstand, aber ihre Kenntnisse über den Gegner waren viel zu gering, so dass alle Gedanken nur Ausgeburt seiner Phantasie, nicht aber Produkte realer Überlegung waren.
    Leclercs siebenfingrige Hand umklammerte den Vibrator fester.
    Der Pilot fragte: „Jetzt?"
    Die nächsten Sekunden konnten über Leben und Tod entscheiden, dachte Leclerc, und er wunderte sich über die Trägheit dieses Gedankens, der nicht sein Inneres berühren konnte. „Ja", sagte er, „jetzt!"
    Obwohl der Pilot sehr nervös war, brachte er die Antigravplatte mit meisterlichem Geschick aus dem Schacht. Er ließ sie plötzlich absacken und warf sie mit einem seitlichen Steuerdruck nach vorn, so dass sie wie ein welkes Blatt in die Höhle gefegt wurde, die sich an den Schacht anschloß.
    Leclercs Katzenaugen zuckten einen Augenblick von der unverhofften Helligkeit zurück, doch dann sah er Gestalten - fremde Gestalten -, die sich in dem Licht bewegten-, und er hob den Vibrator und begann zu feuern.
     
    *
     
    Einer der Männer schrie vor Wut und Enttäuschung auf, es war wie der Schrei eines wilden Tieres, das in die Enge getrieben wurde. Doch der Ausbruch löste die Terraner aus ihrer Starre, er ließ sie in Sekundenschnelle begreifen, was geschah.
    Die Blues drangen in die unterirdischen Räume ein, große, grazile Gestalten in Schutzanzügen, die mit einem eigentümlichen Belag überzogen waren.
    Trotzdem kam die Reaktion zu spät. Bereits die ersten Schüsse der Gataser zeigten verheerende Wirkung. Über die Hälfte der Menschen fiel bewußtlos zu Boden, bevor überhaupt noch ein einziger Schuß aus einem Thermostrahler abgegeben war.
    Oberst Hakru, der nicht unter den Getroffenen war, erkannte voller Entsetzen, dass es die Absicht der Blues war, hier unten Gefangene zu machen.
    „In die Gänge!" schrie er. „Wir müssen hier weg!"
    Sie stürzten nach allen Richtungen davon. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Paralysierten zurückzulassen. Rasch drangen die Blues vor. Sie sprangen von den

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