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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Loch in der Stirn. Es zeichnete genau die Umrisse nach, die auch die Schlange besaß.
    Es war ein schreckliches Bild, das sich unseren Augen bot, und es lenkte mich für Sekunden ab.
    »John, gib acht!« Abermals warnte mich Sukos Stimme.
    Ich fuhr herum.
    Die Schlange machte sich selbständig. Sie löste sich aus dem Vorhangstoff und nahm wieder Kurs auf uns.
    Wieder hatte sie mich als Ziel ausgesucht.
    Und jetzt versuchte ich es.
    Blitzschnell holte ich mein Kreuz hervor und hielt es schützend vor mein Gesicht, aber so, daß ich noch an dem Kruzifix vorbeischauen konnte.
    Nichts geschah!
    Die Schlange zielte weiter auf meinen Kopf.
    Selten in meinem Leben war ich so schnell zu Boden gegangen.
    Der unheimliche Gegenstand wischte über meinen Haarschopf hinweg, prallte gegen die Wand, und da ich meinen Blick in die Höhe richtete, sah ich ihn zum erstenmal genauer.
    Die Schlange hatte sich verändert. Sie war nicht mehr Tier im eigentlichen Sinne, sondern zu einer gefährlichen Waffe geworden, denn dort, wo vorhin noch der Kopf gesessen hatte, befand sich nun ein Pfeil.
    Ein Schuß peitschte.
    Suko hatte ihn abgegeben, jedoch gefehlt, so daß die Kugel in die Wand hieb.
    Ich rollte mich zur Seite und rief: »Das wird uns nichts nützen. So kriegen wir sie nicht. Auch das Kreuz hat nicht geholfen.«
    Diese Schlange entstammte einer anderen Mythologie, da mußten wir uns schon etwas anderes einfallen lassen.
    Plötzlich hatte Suko seinen Stab in der Hand. Bevor ich noch reagieren konnte, schrie er schon das bewußte Wort, das eine Reaktion des Stabes ermöglichte.
    »Topar!«
    Auf einmal war alles anders. In der näheren Umgebung erstarrte alles sich Bewegende zu Eis. Wenigstens kam es mir so vor. Auch mich durchzuckte eine Kälte, und ich konnte mich nicht mehr bewegen und war nur noch Statist.
    Suko hatte auch die Dämonenpeitsche.
    Und damit schlug er zu.
    Bevor die fünf Sekunden, in der die Zeit angehalten wurde, verstrichen waren, hatte er die Schlange schon getroffen.
    Es war ein Schlag, der sie zerstörte. Und als die Zeit vorbei war, da sah ich die Rauchwolke, die dort hochquoll, wo sich die Schlange befunden hatte.
    Die Dämonenpeitsche hatte uns gerettet.
    Sie war ein Phänomen. Man konnte sie als eine schwarzmagische Waffe bezeichnen. Als eine sehr starke Waffe sogar, denn sie hatte einmal Myxin, dem Magier, gehört, und er hatte sie früher im Reich der Dämonen eingesetzt und war oft Sieger geblieben. Jetzt gehörte die Peitsche uns.
    »Das war’s«, sagte Suko. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch beide wurden wir durch den Schrei abgelenkt.
    Der Chinese hatte ihn ausgestoßen. Er, auf dessen Stirn die Schlange gesessen hatte, warf sich plötzlich hoch und preßte beide Hände gegen den Kopf.
    Wir sprangen zur Seite, als wir sahen, daß er wie ein Betrunkener im Raum umhertaumelte, dann in die Knie brach und in dieser Stellung hocken blieb.
    Noch immer hielt er die Hände gegen seinen Kopf gepreßt. Zwischen seinen Fingern sahen wir es gelblichweiß schimmern.
    Ein schrecklicher Verdacht keimte in mir hoch, der Sekunden später bestätigt wurde.
    Die Haut auf dem Gesicht des Mannes löste sich auf. Sie fiel zwischen den Fingern zu Boden, und zurück blieb der blanke Skelettschädel. Dann war es vorbei.
    Der Mann kippte nach vorn, schlug dumpf auf und rührte sich nicht mehr. Er war tot.
    Ich schluckte und schaute Suko an.
    Mein Partner hob nur die Schultern. Eine Erklärung wußte er auch nicht. Noch nicht. Ich war allerdings sicher, daß wir bald eine finden würden.
    Nur der Schädel des Mannes war vergangen. Der Körper existierte nach wie vor.
    Jetzt würde und jetzt mußte der alte Mann reden, der, wie es aussah, von dem ganzen Kampf anscheinend nichts mitbekommen hatte. Noch immer hockte er neben dem Bett und starrte auf die tote Frau.
    Ich tippte dem Mann auf die Schulter.
    Er reagierte gar nicht.
    Als ich ihn zum zweitenmal berührte, da wandte er den Kopf und schaute mich an.
    »Es war Ihre Frau, nicht wahr?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, die Schwester.«
    »Und nun ist sie umgebracht worden. Wie mir scheint, haben Sie sehr an Ihrer Schwester gehangen.«
    »Das stimmt.«
    »Wollen Sie nicht, daß ihr Mörder zur Rechenschaft gezogen wird?«
    Er schaute mich an. Sein Blick steckte voller Vertrauen, gleichzeitig jedoch voller Zweifel. Er konnte wohl nicht glauben, daß sich einer gegen den Clan der roten Schlange stellte.
    »Man kann sie nicht bekämpfen. Sie sind zu

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