0168 - Satansparty
an einer Vorstandssitzung teilnehmen. Er hatte sich eine ganz besondere Todesart für ihn ausgedacht, ein Tod, der für einen Mann wie Bannister angemessen war.
Eine Bewegung zu seiner Rechten, und McKinley drehte sich langsam um. Eine Tür hatte sich geöffnet, und ein hochgewachsener, schlanker Mann um die sechzig sah ihm entgegen. McKinley zauberte ein warmes Lächeln auf seine erstarrten Züge und schritt ihm entgegen.
»Hallo, Michael«, sagte er freundlich und streckte seine Hand aus. »Ein schöner Morgen heute, was?«
Sie schüttelten sich die Hände, und McKinley registrierte deutlich die zunehmende Unsicherheit, die Bannister kaum verbergen konnte.
»Äh… ja«, entgegnete der etwa sechzigjährige Bannister und winkte dann. »Wollen wir hinübergehen?«
McKinley nickte jovial und folgte ihm. Aus den Augenwinkeln sah er zwei muskulöse Gestalten mit finsteren Gesichtern, die bereits in dem Raum warteten, in den sie nun traten. McKinley mußte sich zwingen, nicht laut aufzulachen. Auch das würde Bannister nichts mehr helfen, gar nichts.
»Nim«, sagte Bannister, als er McKinley eine Tasse mit heißem Kaffee eingeschenkt hatte. »Was kann ich für Sie tun?«
Ihm war deutlich anzumerken, daß er die Überraschung jetzt offenbar überwunden hatte.
McKinley räusperte sich. »Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Ich wollte Sie nur bitten, Michael, mir die Unterlagen zu überlassen, die mich kompromitieren. Sie wissen schon. Das Projekt Zwölf.«
Für einen Augenblick hatte McKinley den Eindruck, als träten Bannister die Augen aus den Höhlen. Dann schüttelte sein Gegenüber verwirrt den Kopf.
»Sagen Sie, McKinley, so dumm können Sie doch wohl nicht sein, oder? Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, daß ich Ihnen diese Unterlagen auch nur zeigen würde.«
Bannister lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück, sah kurz zu seinen beiden Leibwächtern hinüber und brachte dann seine rechte Hand unauffällig, wie er meinte, an eine Schublade heran.
»Oh, das glaube ich doch«, korrigierte McKinley freundlich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin sogar absolut sicher. Wenn Sie mir die Unterlagen nämlich nicht aushändigen, dann werden Sie sterben.«
»McKinley, Sie… Sie sind ja verrückt!«
»Gauben Sie? Umso besser. Sie wissen doch, daß man mit Verrückten vorsichtig sein muß. Ein Grund mehr, mir die Unterlagen zu übergeben.« Plötzlich war der freundliche Zug von seinem Gesicht fortgewischt, als hätte er dort nie existiert. Haß verzerrte nun seine Züge. McKinley beugte sich abrupt vor, ignorierte die beiden athletisch gebauten Leibwächter, die nun aufmerksam geworden und einige Schritte näher gekommen waren.
»Ich lassen mir von Ihnen nicht alle meine Pläne zunichte machen, Bannister!« zischte Edward McKinley. »Dazu habe ich viel zu viel Zeit und Geld investiert.«
»Geld, das Sie in der Firma veruntreut haben«, lachte Bannister.
»Mag sein. Aber ich werde United Electronic Limeted zu einer Firma machen, die keine Konkurrenz mehr kennt. Solche Leute wie Sie stören da nur.«
M. F. Bannister keuchte nur, dann hatte er plötzlich einen kurzläufigen Revolver in seiner rechten Faust. Triumph kennzeichnete nun seine Züge.
»Tja, lieber Edward, ich glaube, damit wäre Ihr Besuch für heute wohl beendet. Wahrscheinlich sehen wir uns wieder auf der nächsten Vorstandssitzung. Auf Wiedersehen!«
Der Lauf der Waffe richtete sich drohend auf ihn.
McKinley erhob sich langsam. »Ich kann Sie nur bedauern, Bannister. Der Tod, den Sie sterben werden, ist alles andere als angenehm. Aber Sie wollen es offenbar nicht anders. Ich habe Ihnen eine Chance gegeben.«
Während seiner letzten Worte hatte Bannister seinen beiden Leibwächtern einen Wink gegeben, und die beiden bulligen Männer traten vor und wollten nach McKinley greifen.
Da geschah das Schreckliche.
Ihre muskulösen Arme streckten sich nach Edward McKinley aus - und fuhren durch ihn hindurch. Verwirrung und Erstaunen zeigte sich auf ihren Gesichtern, dann traten sie weiter vor, griffen erneut nach dem Vierzigjährigen. Vergeblich. Ihre Hände und Arme fuhren durch ihn hindurch, als bestände er durch und durch aus Luft.
McKinley lachte böse.
»Das… das ist doch…«, brachte Bannister hervor.
McKinley ließ ihm keine Zeit. Er erhob sich langsam, beugte sich vor, und…
Bannister verlor die Nerven. Er begriff nicht mehr, was hier vor sich ging, er verstand nur, daß McKinley ihm ans Leben wollte und
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