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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Streifschuß.«
    Ich hielt den Jaguar an, denn wir hatten die Ecke erreicht, wo Phil immer aussteigt. Wir wünschten uns eine gute Nacht, obgleich es schon heller Tag war.
    Ich hatte mit ihm vereinbart, daß wir uns um elf im District Office einfinden wollten. Es blieben mir also höchstens drei Stunden Schlaf, denn es war schon kurz nach sieben, als ich endlich zu Hause ankam.
    Sie hätten es gescheiter anfangen müssen. Natürlich hatte ich 80 Yard die Straße hinauf den parkenden Dodge gesehen.
    Aber wenn ein Wagen ausgerechnet in dem Augenblick anfährt, in dem ich aussteige, dann schaltet selbst mein müdes Gehirn richtig.
    Ich lag bereits neben dem Jaguar, als sie noch nicht einmal heran waren. Unter der Hinterachse hindurch sah ich, daß sie ihre Geschwindigkeit verringerten, weil sie jetzt keine Aussicht mehr hatten, mich im Vorbeifahren zu erwischen. Ein paar Yards hinter dem Jaguar hielten sie an. Einer sprang heraus. Die andere Tür ging ebenfalls auf.
    Ich jagte zwei Kugeln in die Tür, denn ich hatte natürlich längst meine Kanone in der Hand. Ich richtete mich auf und peilte vorsichtüg über die Kühlerhaube hinweg. Der Knabe hatte eine Tommygun in der Hand. Als er mich sah, riß er den Lauf in meine Richtung. Ich schoß zweimal auf ihn und warf mich sofort wieder in Deckung.
    Die Maschinenpistole ratterte los. Merkwürdigerweise kam nicht eine einzige Kugel nur halbwegs in meine Richtung. Überrascht lauschte ich ein paar Herzschläge lang, hob dann langsam den Kopf und peilte vorsichtig auf die Straße. Der Dodge heulte gerade im dritten Gang davon.
    Mitten auf der Fahrbahn lag der Ausgestiegene. Sein rechter Arm stand in einer unnatürlichen Haltung von seinem Körper ab. Zwischen der verkrampften Hand und dem Hüftgelenk hatte sich die Tommygun eingeklemmt und spuckte die letzten Patronen aus dem Magazin. Endlich war sie leergeschossen.
    Ich tappte vorsichtig auf ihn zu. Er ächzte leise. Nicht einmal ein Arzt hätte ihm helfen können. Wie er sich den rechten Arm gebrochen hatte, war mir ein Rätsel. Meine erste Kugel hatte seinen Hals durchschlagen, die zweite war in die linke Schulter gegangen.
    Ich beugte mich nieder. »Hör zu!« sagte ich eindringlich. »Wer hat euch beauftragt, mich umzulegen? Willst du allein büßen?«
    Seine Lippen bewegten sich schwach. Ich wiederholte meine Frage.
    »Ste… Ste…« keuchte er. »Steve Norman gab den Auftrag, er sa…«
    Ein Krampf ging durch seinen Körper. Plötzlich erschlafften seine Glieder. Ein letztes Beben schüttelte seine Gestalt. Dann war er tot.
    Ich richtete mich langsam auf. Aus der Ferne ertönte das Heulen einer Polizeisirene.
    Steve Norman hatte den Auftrag gegeben, mich zu ermorden? Aber Steve Norman war doch längst tot? Was sollte dieses Rätsel bedeuten?
    ***
    Der Streifenführer, ein blutjunger Sergeant, sah mich während meines Berichts voller Hochachtung an. »Haben Sie die Nummer des Wagens erkennen können, Sir?« fragte er.
    »Verdammt, nein«, knurrte ich. »Es ging zu schnell.« Einen Augenblick zögerte ich, dann wandte ich mich an den Sergeant: »Tun Sie mir einen Gefallen?«
    »Selbstverständlich, Sir!«
    »Ich war die ganze Nacht über auf den Beinen und muß um elf Uhr wieder im Office sein. Sorgen Sie dafür, daß die Leiche ins Schauhaus gebracht wird? Man soll die Papiere aufheben. Ich komme im Laufe des Tages vorbei und hole sie.«
    »Jawohl, Sir. Ich werde alles veranlassen«.
    »Danke, Sergeant«, sagte ich. Plötzlich fühlte ich mich wie gerädert. Zur Müdigkeit meines Körpers kam die Reaktion meiner Nerven. Ich hatte mächtig viel Glück gehabt, aber es ist trotzdem ein schreckliches Gefühl, einen Menschen erschossen zu haben.
    Als ich in meiner Wohnung war, kippte ich zwei Whisky. Das scharfe Zeug brannte in der Kehle und im Magen. Ich ließ mich auf die Couch fallen, streifte die Schuhe ab und deckte mich mit einer Wolldecke zu. Ich war so fertig, daß ich darauf verzichtete, ins Bett zu gehen. Vor dem Einschlafen brachte ich es gerade noch fertig, den Weckdienst anzurufen und für 10.30 Uhr um einen Anruf zu bitten.
    Als sie mich weckten, ließ ich die Beine vom Sofa herunterrutschen, blieb sitzen und stützte den Kopf in die Hände. Hatte ich tatsächlich drei Stunden geschlafen?
    Im Badezimmer spülte das eiskalte Wasser der Dusche meine Müdigkeit allmählich weg. Ich zog frische Wäsche und einen anderen Anzug an und machte mich auf den Weg.
    Phil saß bereits im Office. Er hatte sich aus der

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