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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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dieser Geschichte in den Zeitungen genannt wird?«
    Endlich ließ er die Katze aus dem Sack. Die ganze Zeit über hatte ich mich schon gewundert, was er nun eigentlich wollte. Er nahm mein Schweigen anscheinend für so etwas wie eine Ablehnung, denn er kam noch einmal ein paar Schritte von der Tür weg, dämpfte seine Stimme und raunte mit einem vertraulichen Augenzwinkern: »Es soll Ihr Schaden nicht sein, wenn Sie das organisieren können!«
    Phil preßte die Lippen zusammen. Ich stand auf: »Es werden sowieso keine Namen an die Presse weitergegeben, Mr. O’Connors«, sagte ich knapp und kühl. »Die letzte Bemerkung wollen wir nicht gehört haben, weil wir Sie sonst wegen Bestechungsversuch vor Gericht stellen müßten. Und ehrlich gesagt: Leute wie Sie sind es nicht wert, daß man die Gerichte damit bemüht. Gehen Sie!«
    Er preßte die Lippen hart aufeinander, lief rot an, beherrschte sich aber, drehte sich abrupt um und stiefelte hinaus. Wäre er eine kleine Krämerseele gewesen, hätte ich ihm nichts übel genommen. Aber er war ein Mann mit politischem Ehrgeiz. In den Wahlkundgebungen sprach er von der Moral, die der heutigen jungen Generation fehlte. Man sollte bei ihm mit der Moral anfangen.
    Wütend wollte ich mir eine Zigarette anstecken, als unsere Tür ein zweites Mal geöffnet wurde. Hank Rollers stürmte herein.
    »Was ist los, Hank?« fragte ich.
    Er war völlig atemlos. Keuchend ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Mit einem bunten Taschentuch wischte er sich den Schweiß von der Stirn. »Das Keller-Girl ist gekidnappt worden! Meine Leute haben es genau gesehen. Und wißt ihr, wer sie gekidnappt hat?«
    »Keine Ahn ing! Aber vielleicht sagst du’s uns?«
    »Es war Brack Morton«, antwortete Hank. »Der Oberaufseher über Cade Normans Streitkräfte.«
    Aber Hank lief an seiner Tür vorbei. Verwundert folgten wir ihm.
    Gemeinsam begaben wir uns zur Überwachungsabteilung. Dort saß Chester am Schreibtisch und hielt einen Telefonhörer am Ohr. Als wir hereinstürmten, legte er den Zeigefinger an die Lippen. »Jawohl, ich habe verstanden«, sagte er.
    Er deckte die Hand über die Sprechmuschel und raunte uns zu: »Der Wagen mit dem entführten Mädchen ist gerade in die Fifth Avenue eingebogen. Unsere Leute sind noch immer hinter ihm her. Ich habe in aller Eile eine Verfolgung organisiert. Bisher haben sich drei Wagen abgelöst. Es kann den Burschen also nicht auffallen, daß sie verfolgt werden, weil immer andere Schlitten hinter ihnen her sind.«
    Wir nickten. O ja, wenn es darauf ankam, konnte sogar der langsame und immer ein wenig behäbige Chester auf Touren kommen. Ein paar Minuten vergingen, ohne daß einer von uns etwas sagte. Dann vernahmen wir ein Quarren in Chesters Hörer. Er wiederholte irgendeine Meldung, die wir nicht verstehen konnten, weil Chester nur ein Bruchstück wiederholte. Aber zu uns gewandt erklärte er: »Jetzt ist der Wagen in die 70th Street geschwenkt.«
    Ich zupfte Phil am Ärmel: »Los, worauf warten wir noch?«
    Er nickte: »Na, endlich wirst du wach!« Wir liefen zu den Lifts. An der Tür rief ich Hank noch zu: »Gib die letzte Positionsmeldung an den Jaguar durch, sobald ihr sie wißt!«
    »Selbstverständlich, Jerry!«
    Im Hof stand mein guter, alter Jaguar in der Reihe der fahrbereiten Fahrzeuge.
    Wir sprangen hinein. Ich schob den Zündschlüssel ein und fegte ein paar Sekunden später in einer weiten Schleife auf die Ausfahrt zu, während Phil schon die Sirene anstellte. Einen Augenblick mußte ich warten, bis wir die Straße gewannen, aber dann drehte ich auf und ließ dem Wagen freien Lauf — und das will bei meinem Jaguar allerhand heißen.
    Wir waren höchstens zwei Blocks weit gekommen, als das Ruflämpchen unseres Sprechfunkgerätes aufleuchtete. Phil nahm den Hörer und schaltete den Lautsprecher ein, so daß ich die Unterhaltung mithören konnte.
    »Wagen Cotton!«
    »Hier ist Chester! Hallo, Phil! Der Wagen hielt vor Cade Normans Haus! Zwei Männer sind ausgestiegen und haben das Mädchen flankiert. Sie hat keinen Widerstand geleistet!«
    »Klar«, erwiderte Phil. »Okay, wir sind gleich da. Wenn wir uns nicht innerhalb von zehn Minuten wieder melden…«
    Chesters Stimme fiel Phil ins Wort: »Dann stürmen wir Cade Normans Bude und stellen sie auf den Kopf!«
    »Okay. Ende.«
    Mein Freund warf den Hörer zurück auf die Gabel. Ich bog gerade in die Third Avenue ein. Ich stellte die Sirene ab, um uns nicht anzumelden.
    Vor Cade Normans Haus trat ich auf

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