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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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in den ganzen Tagen nichts Auffälliges getan. Wir hofften eigentlich jeden Tag, daß sie sich einmal mit ihrem Bruder treffen würde, aber diese Hoffnung hat sich bisher nicht erfüllt.«
    »Merkwürdig«, brummte ich. »Dieser Keller hat keinen Koffer bei sich, keine Tasche und nichts. Er war also auf eine Flucht überhaupt nicht vorbereitet. Auch größere Geldmittel wird er wohl nicht bei sich gehabt haben. Wer schleppt schon ein Vermögen mit sich herum?«
    »In dieser ganzen Geschichte ist überhaupt allerhand merkwürdig«, knurrte Hank Rollers mißmutig. »Daß Steves Tod absichtlich und geplant herbeigeführt wurde, steht im Widerspruch zu dem, was uns Cade erzählt hat. Die beiden gerieten in Streit, und erst als Steve sein Messer gezogen hatte, schoß ihn Keller nieder. Das sieht nicht nach sorgfältiger Planung aus.«
    »Richtig«, nickte Mr. High. »Aber trotzdem kann er nicht verschwunden sein. Irgendwo muß er doch sein! Am ehesten kann man noch glauben, daß seine Schwester ihm Geld zukommen läßt.«
    »Ausgeschlossen«, rief Rollers. »Wir haben sie so beobachtet, daß wir es wüßten, wenn sie irgendwo Geld eingezahlt hätte. Nicht einmal einen Wertbrief oder ein Päckchen hat sie in den letzten zehn Tagen aufgegeben.«
    »Aber sie wird doch ab und zu einmal einkaufen gehen?« fragte ich. »Und zum Friseur?«
    »Natürlich. Beim Friseur war sie zweimal.«
    »Nun«, schaltete sich Mr. High wieder ein, »wir wollen die Frage, ob wir die Fahndung nach George Keller an die große Glocke hängen sollen, noch einmal vertagen. Vielleicht erhalten wir in den nächsten Tagen doch noch einen Fingerzeig. Jetzt zum Fall Cade Norman. Wie soll der weitergehen? Was schlagt ihr vor, Jerry und Phil?«
    Ich zuckte die Achseln: »Genauso wie wir es uns vorgenommen haben. Ich sehe keine Ursache, unseren Plan zu ändern. Wir werden übermorgen die nächste Spielhölle ausheben. Ein Apartment in der Fourth Avenue. 19. Stock. Chesters Überwachungsspezialisten stießen auf die Bude.«
    »Und bis dahin?«
    »Bis dahin sehen wir uns an, welchen Weg Normans vier Kassierer nehmen. Chester läßt sie seit ein paar Tagen überwachen. Mal sehen, was inzwischen dabei herausgekommen ist.«
    »Gut. Gebt mir Bescheid, wenn ihr etwas Besonderes findet! Andernfalls kommt übermorgen zu mir, bevor ihr die zweite Spielhölle hochgehen laßt, ich möchte einmal dabei sein.«
    »Geht in Ordnung, Chef«, versprach ich.
    ***
    Wir waren noch keine zehn Minuten in unserem Office, als es klopfte. Ich rief: »Herein!«
    Jemand räusperte sich draußen. Die Türklinke ging zögernd nach unten und endlich öffnete sich die Tür. Auf der Schwelle stand Mr. O’Connors. Er trug jetzt einen dunkelgrauen Einreiher von einer Qualität, die es nur in der Fifth Avenue gibt.
    Ein paar Sekunden blieb er wie angenagelt in der offenen Tür stehen, bis ihm Phil zurief: »Kommen Sie herein, Mr. O’Connors!«
    »Äh ja«, sagte er und nahm den Hut ab. Sorgfältig zog er die Tür hinter sich zu, sah sich um und wartete wieder.
    »Nehmen Sie doch Platz!« sagte ich und gab mir Mühe, ein Grinsen zu verbeißen. O’Connors war schon widerlich, wenn er brüllte, aber wenn er den Bescheidenen spielte, war er einfach lächerlich.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er endlich loslegte. »Es — hm — es handelt sich natürlich um heute nacht. Ich meine, heute früh, eh, als…«
    »Ich weiß, wovon Sie reden«, half ich ihm.
    »Danke. Äh — also — ich wollte mich entschuldigen.«
    »Nicht nötig«, sagte ich lakonisch. »Doch! Ich — nun ja, ich habe schlapp gemacht, als ich die Leiche sah.«
    Ich stutzte. Also dafür wollte er sich entschuldigen! Nicht für seine Brüllerei! Aber das war wohl von einem Mann wie O’Connors auch nicht anders zu erwarten.
    »Ein Glassplitter steckte in seinem Hinterkopf. Scheußlich — das gab mir den Rest. Mir wurde richtig schlecht. Ich hoffe, Sie werden das verstehen…«
    »Natürlich, Mr. O’Connors«, sagte ich, um ihn möglichst schnell wieder loszuwerden. »Auch mir war nicht gerade wohl bei so einem gräßlichen Anblick.«
    »Danke«, sagte er und deutete eine Verbeugung an. »Danke. Ich dachte mir doch, daß Sie für eine vorübergehende Schwäche Verständnis haben würden.«
    Er verbeugte sich noch einmal und marschierte zur Tür. Aber bevor er sie öffnete, drehte er sich noch einmal um und murmelte: »Äh, was ich noch sagen wollte: Könnten Sie vielleicht dafür soi gen, daß mein Name nicht im Zusammenhang mit

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