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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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großer Geschwindigkeit auf die Fenster zurasten.
    Beide Fenster waren geschlossen, doch das hielt die fliegenden Ungeheuer nicht ab. Sie fegten heran, preßten im letzten Moment die Flügel an den Körper, streckten die Fänge nach vorn und durchstießen das Glas mit großer Wucht.
    Als Doris und Susan sie kommen sahen, fingen sie wie von Sinnen zu schreien an. Nun klirrte das berstende Glas, und ein Splitterregen flog den beiden Mädchen in ihrem Zimmer entgegen.
    In den beiden nebeneinanderliegenden Räumen passierte das Gleiche. Die unheimlichen Vögel packten zu. Doris und Susan wehrten sich verzweifelt, doch es nützte ihnen nichts.
    Die schwarzen Mordgeier hielten sie fest in ihren Fängen und rissen sie aus dem Zimmer.
    Jetzt erst überwand Ray Randall seine Schrecksekunde. Er startete… Zu spät … Als er in Susan Shawns Zimmer stürzte, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können.
    Etwas Unfaßbares passierte. Ein Höllengeier zerrte das kreischende Mädchen mit sich, spannte draußen seine weiten Schwingen aus und flog mit seiner Beute davon.
    Verstört rannte der Fotograf zum Fenster. Er sah einen zweiten Geier. Dieses Tier hielt Doris Kelley in seinen kräftigen Fängen.
    Das Mädchen stieß einen letzten, markerschütternden Schrei aus, dann verlor es die Besinnung.
    Randall fuhr sich über die Augen. »Das gibt’s doch nicht!« keuchte er verdattert. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Nebenan zog sich Aretha Stone hastig an. Keine Sekunde wollte sie mehr allein in ihrem Zimmer verbringen. Sie eilte zu Randall, der völlig außer Fassung war.
    »Geier!« preßte er heiser hervor. »Sie haben sich Susan und Doris geholt…«
    »Hab’ ich nicht gesagt…«
    »Mein Gott, wie hätte ich denn ahnen sollen, was uns blüht?« fiel Randall dem Mädchen ins Wort »Ich… ich bin zum erstenmal in meinem Leben ratlos, Aretha. Was soll ich tun?«
    »Wir müssen weg«, sagte das Mädchen.
    »Und Susan und Doris? Wir können sie nicht im Stich lassen. Die verdammten Geier sind mit ihnen zu diesem Schloß abgehauen. Susan und Doris brauchen Hilfe, sonst sind sie verloren. Vielleicht können wir den Wirt bitten…«
    Aretha schüttelte heftig den Kopf.
    »Von dem kannst du keine Hilfe erwarten. Mich würde es nicht wundern, wenn er mit diesen Geiern irgendwie unter einer Decke stecken würde.«
    »Das kann doch nicht sein.«
    »Gibt es in diesem Dorf irgend etwas, das nicht sein kann, Ray? In Morglanssie scheint die Hölle ihren Stammsitz zu haben. Ich fürchte mich, Ray.«
    »Komm, wir verschwinden!« sagte Randall.
    Sie ließen ihr Gepäck zurück, das war jetzt nicht wichtig. Sie mußten raus aus diesem Gasthaus.
    Wenn sie erst mal im Chrysler saßen, würden sie einigermaßen sicher sein. Dann konnten sie in Ruhe überlegen, was zu tun war.
    Randall ergriff Arethas Hand. »Es wird alles wieder gut, Kleines. Verlaß dich auf mich. Auch für Susan und Doris. Ich überlasse sie nicht ihrem Schicksal.«
    Sie liefen den Gang entlang und erreichten die Treppe. Als sie diese hinunterhasteten, erblickten sie Al McLaren, den Wirt. Doch nicht nur ihn. Neben ihm stand Robert Goulett mit seiner Axt, und hinter den beiden standen noch einige Besessene mehr.
    Randall blieb in der Hälfte der Treppe stehen. Seine Handflächen wurden feucht. Wie sollte er mit Aretha diese Menschen-Hürde überwinden?
    McLaren grinste höhnisch. »Sie wollen uns schon wieder verlassen, Mr. Randall?«
    »Gehen Sie uns aus dem Weg!« fauchte der Fotograf.
    »Ist mit den Zimmern irgend etwas nicht in Ordnung? Haben Sie eine Beschwerde vorzubringen?«
    »Geier haben zwei meiner Mädchen verschleppt…«
    »Oh, das tut uns aber leid.«
    »Verdammt, ich weiß nicht, was hier läuft, aber das eine sage ich Ihnen: Ich mach’ Sie fertig, wenn Sie dieses Mädchen und mich nicht durchlassen.«
    »Tatsächlich?« höhnte der Wirt. »Wie wollen Sie das denn anstellen?«
    »So!« schrie Randall jähzornig, und er tat das, womit niemand rechnete: Er stürzte sich auf Al McLaren.
    Es sah aus, als wollte er Selbstmord begehen. Kraftvoll hatte er sich von der Stufe abgestoßen.
    Nun flog er auf McLaren zu. Aretha schrie auf. Sie grub ihre Finger in das dunkle Haar, während sie mit furchtgeweiteten Augen verfolgte, was passierte.
    Randall versetzte dem Wirt einen Kinnhaken. Der Mann wurde von der Wucht des Schlages zurückgerissen und gegen die Kerle geworfen, die hinter ihm standen.
    Der Fotograf sah aus den Augenwinkeln, wie Goulett die Axt hochschwang.

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