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017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hielt nur einen Augenblick an der Grenze, während Jack mit dem Beamten sprach.
    »Ja, eine Dame ist durchgefahren, aber noch nicht zurückgekommen.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Vielleicht eine Stunde; vielleicht auch weniger.«
    Mit voller Geschwindigkeit brauste der große Wagen an der Küste entlang, wandte und drehte sich mit den scharfen Krümmungen der Straße, tauchte in die Täler und erstieg die steilen Felsen. Und dann, hinter einer Kurve, sah Jack den Wagen und die Menschen um ihn. Sein Herzschlag drohte zu stocken, als er aus seinem Wagen heraussprang. Er sah zwei italienische Gendarmen, drängte die Umstehenden zur Seite und war in der Mitte der Gruppe. Mordon lag mit dem Gesicht auf der Erde in einer Blutlache - einer der Beamten hielt einen Revolver mit Elfenbeinkolben in der Hand.
    »Das ist die Waffe, mit der das Verbrechen begangen wurde«, sagte er auf italienisch. »Drei Schüsse sind abgefeuert. Wem mögen die beiden anderen gegolten haben?«
    Jack schwankte und hielt sich am Kotflügel des Autos fest. Seine Augen wanderten zur Öffnung im Steinwall, von der aus die Stufen zu der Liebesbank hinunterführten. Er ging bis an die Brüstung, blickte hinunter, und das erste, was er sah, war ein zerfetzter Hut, der Hut Lydias!

Kapitel 38
    Mr. Briggerland, der sich die Zeit im Hafen von Monaco vertrieb, sah die »Jungle Queen« hereinkommen und beobachtete, wie Marcus mit seinen Angelleinen an Land ging.
    Er rief ihn an. Mr. Stepney wandte sich um und fuhr bei seinem Anblick zusammen.
    »Hallo, Mr. Briggerland«, sagte er mit gepreßter Stimme.
    »Nun, waren Sie fischen?« fragte der ältere Mann väterlich.
    »Ja.«
    »Etwas gefangen?«
    Stepney nickte.
    »Nur einen.«
    »Pech«, lächelte Mr. Briggerland, »aber wo steckt denn Mrs. Meredith - ich dachte, Sie wollten heute zusammen hinausfahren.«
    »Mrs. Meredith ist in San Remo«, erwiderte Stepney kurz, und der andere nickte.
    »Stimmt ja - das hatte ich ganz vergessen.«
    Etwas später kaufte er die Nachmittagsausgabe der ›Nicois‹ und las die ersten Berichte über die Tragödie auf der San-Remo-Straße. Das brachte ihn sofort auf den Nachhauseweg, und er traf in der Villa Casa ein - ein über alle Maßen aufgeregter Mann.
    »Das sind ja furchtbare Neuigkeiten, Kleine«, stürzte er in den Salon. Beim Anblick Jack Glovers blieb er regungslos stehen.
    »Kommen Sie herein, Briggerland«, sagte Jack kurz. Neben ihm stand ein großer, schlanker Herr, in dem Briggerland einen Inspektor des Präsidiums erkannte. »Wir wünschen Aufschluß von Ihnen, wie und wo Sie den heutigen Tag verbracht haben.«
    »Aufschluß von mir?« wiederholte Briggerland entrüstet. »Wollen Sie mich vielleicht mit der furchtbaren Tragödie zusammenbringen?«
    » Schon gut, Monsieur«, sagte der Franzose ruhig. »Trotzdem müssen Sie uns mitteilen, wo Sie heute gewesen sind.«
    »Das ist sehr einfach. Ich war in San Remo.«
    »Per Bahn oder -«
    »Nein, auf meinem Motorrad.«
    »Wann kamen Sie in San Remo an?«
    »Gegen zwölf, vielleicht auch schon einige Minuten früher, so genau kann ich das nicht sagen.«
    »Es ist Ihnen bekannt, daß der Mord gegen halb zwölf begangen wurde?« sagte Jack.
    »So habe ich es wenigstens in der Zeitung gelesen.«
    »Wo haben Sie sich in San Remo aufgehalten?« fragte der Detektiv.
    »Erst habe ich in einem Cafe ein Glas Wein getrunken, danach bummelte ich durch die Stadt, um schließlich im ›Victoria‹ zu speisen. Dann fuhr ich mit dem Ein-Uhr-Zug nach Monte Carlo zurück.«
    »Hatten Sie nichts von dem Mord gehört?«
    »Kein Wort - nicht ein einziges Wort.«
    »Haben Sie das Auto bemerkt?«
    Mr. Briggerland schüttelte den Kopf.
    »Ich bin lange vor der - armen Lydia abgefahren.«
    »War Ihnen etwas von einer Zuneigung zwischen Mordon und Ihrem Gast bekannt?«
    »Ich kam überhaupt nicht auf den Gedanken, daß so etwas möglich sein könnte. Hätte ich auch nur den geringsten Verdacht gehabt«, fügte Mr. Briggerland ringsten Verdacht gehabt«, fügte Mr. Briggerland hinzu, »würde ich sofort geeignete Schritte ergriffen und Lydia zur Vernunft gebracht haben.«
    »Ihre Tochter behauptet, die beiden seien sehr häufig zusammengewesen. Ist Ihnen das nicht aufgefallen?«
    »Bemerkt hatte ich das schon, aber es fiel mir nicht weiter auf. Wissen Sie, meine Tochter und ich sind sehr sozial in unseren Anschauungen. Mordon war beinahe ein Freund von uns; was Ihnen vielleicht übertrieben familiär erscheinen würde, fällt uns, glaube

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