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017 - Frankensteins Verwandlung

017 - Frankensteins Verwandlung

Titel: 017 - Frankensteins Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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weiterentwickelten Kunsthaut ist das möglich.«
    Bertolli schüttelte den Kopf. »Es geschieht das, was ich sagte. Die Beherrschung des Monsters ist keine Schwierigkeit. Ich habe ja Ihren weiterentwickelten Enzephal-Moderator. Da kann jetzt überhaupt nichts schief gehen. – Nun zu Ihnen, Dassin. Was denken Sie, was ich mit Ihnen vorhabe?«
    »Keine Ahnung«, sagte Dassin mit zittriger Stimme.
    »Ich werde Ihren Schädel öffnen und dann …«
    »Was?« brüllte Dassin unbeherrscht.
    »Nicht so hastig, mein lieber Professor! Nicht so hastig! Karin, geben Sie ihm eine Betäubungsspritze!«
    »So reden Sie doch endlich!« keuchte Dassin verzweifelt.
    »Wo bleiben Ihre Manieren, Professor? Sie haben Ihre gute Kinderstube vergessen. – Susan, richten Sie mir eine neue Bartos-Säge her!«
    Dassin jappte nach Luft. Der Schweiß rann in dicken Strömen über sein Gesicht.
    »Wischen Sie ihm den Schweiß ab, Karin! Der arme Kerl schwitzt ja so.«
    Das Mädchen nahm ein Tuch und fuhr über das Gesicht des Wissenschaftlers.
    »Jetzt fühlen Sie sich sicherlich besser nicht wahr. Professor?«
    »Scheren Sie sich zum Teufel!« knurrte Dassin.
    Bertolli sah zu, wie Karin dem Professor die Injektion verabreichte.
    »In wenigen Minuten werden Sie sanft einschlummern, Professor«, sagte Bertolli zynisch. »Sie sehen, wie human ich bin. Das kann ich mir auch leisten, da ich wahrscheinlich der derzeit beste Gehirnchirurg bin. In etwas zwei Minuten schlafen Sie ein. Und in ein paar Stunden werden Sie wieder erwachen. Sie werden sich in einem Gitterbett befinden und jammern, der Kopf täte Ihnen so weh.«
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Nicht ungeduldig werden! Sie haben noch eine Minute Zeit, mir zuzuhören. Wie gesagt, ich töte Sie nicht. Aber Sie werden sich an nichts erinnern können. Sie werden ein kleines Kind sein. Geistig. Sie werden sprechen und denken wie ein fünfjähriges Kind. Was halten Sie davon, Professor?«
    Dassin schnappte nach Luft. Er spürte, wie das Betäubungsmittel zu wirken begann. Sein Körper war wie gelähmt. »Ich wünsche Ihnen die …«
    Mehr konnte er nicht sagen. Er war eingeschlafen.
     

     
    Der chirurgische Eingriff, den Bertolli an Dassin vornahm, bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Es dauerte weniger als eine Stunde, bis Dassin aus dem Operationssaal gebracht wurde.
    »Wann nehmen wir uns Crazy Joe vor?« erkundigte sich Ted Turcotte.
    Bertolli ließ sich von Susan die Gummihandschuhe ausziehen.
    »Gegen Abend«, sagte er. »Wir legen uns jetzt ein paar Stunden schlafen. Zu der Operation müssen wir vollkommen frisch und ausgeruht sein. Was wir bis jetzt gemacht haben, war nur ein Kinderspiel.«
    Turcotte nickte.
    Bertolli zog den Mantel aus.
    »Ich sehe nochmals nach Crazy Joe, dann gehe ich schlafen. Um neunzehn Uhr will ich aufgeweckt werden«, sagte er zu Karin.
    Mit dem Aufzug fuhr er in den zweiten Stock. Crazy Joe lag auf dem Rücken. Sein Gesicht war verbunden, die Augen hatte der Gangster geschlossen. Eine Maschinengewehrgarbe hatte die Brust des Revolvermannes zerfetzt. Es war ein Wunder, dass er noch immer lebte. Crazy Joe atmete schwach.
    Bertolli hatte den Gangster bis vor seiner Einlieferung in sein Sanatorium einmal gesehen, aber er hatte unzählige Storys über den Revolvermann gehört; und was er gehört hatte, das hatte ihm die Haare zu Berge stehen lassen.
    Niemand kannte den richtigen Namen Crazy Joes. Wahrscheinlich hatte er ihn selbst schon vergessen. Er war Mitte
    Dreißig, vor fünf Jahren in Chicago aufgetaucht und nach einem halben Jahr in die Dienste des Syndikats aufgenommen worden, wo er jeden seiner Aufträge ohne Mitgefühl für seine Opfer erfüllt hatte. Wie viele Menschen durch seine Hand starben – das wusste niemand. Er war hart, rücksichtslos, eine Killmaschine, ausgestattet mit einem überragenden Reaktionsvermögen und einem fast tierischen Instinkt. Ein Leben bedeutete ihm absolut nichts, nicht einmal sein eigenes. Er war die unwahrscheinlichsten Risiken eingegangen und immer davongekommen – bis es ihn erwischt hatte. Sie nannten ihn Crazy, und er war tatsächlich verrückt. Ein Mann, der durch nichts aufzuhalten war – außer von einer Kugel; ein Mann, der nur zwei Schwächen hatte: das Spiel und die Frauen; ein hemmungsloser Frauenverführer und ein wagemutiger Spieler, der alles auf eine Karte setzen konnte -ein Mann, der für das Syndikat unersetzlich war.
    Als Bertolli seinem Onkel Mario Bertolli von den Vorfällen berichtet hatte, war es

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