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0171 - Der Herr des roten Mohns

0171 - Der Herr des roten Mohns

Titel: 0171 - Der Herr des roten Mohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr des roten Mohns
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Unverschämtheit, jetzt hätten sie Hunger. Sie schleppten uns in ein Chinesenrestaurant und übernahmen es auch, die Bestellung aufzugeben. Dabei beneidete ich sie um ihr Chinesisch.
    Wir tafelten eine ganze Stunde lang, und als Phil und ich mit einem Seufzer erklärten, wir könnten wirklich nicht mehr, aßen Joice und Hazel mit größtem Vergnügen weiter.
    Plötzlich stieß Joice einen leisen Schrei aus,-und ich sah, wie sie blass wurde.
    »Was ist denn los?« fragte ich.
    »Sehen Sie vorsichtig, da links hinten in die Ecke. Da sitzt Clem.«
    »Ja und? Was ist dabei?« fragte ich gemacht harmlos, obwohl mir diese Entdeckung natürlich sehr interessant war.
    »Er hat uns verboten, uns jemals wieder mit Ihnen einzulassen oder Ihnen zu erzählen, dass er uns auf Sie angesetzt hat. Er drohte, es werde uns sehr schlecht gehen, wenn wir nicht gehorchten.«
    »Dann ist es vielleicht am besten, wenn Sie beide sich jetzt sofort verziehen. Sollten Sie gefragt werden, wieso Sie uns wieder getroffen haben, dann sagen Sie doch, Sie seien hierher zum Essen gegangen und wir hätten uns dazugesetzt. Wir verraten nichts. Sollten Sie aber zu Unannehmlichkeiten geraten, dann rufen Sie unser Hotel an und fragen Sie nach Mr. Cotton oder Mr. Decker.«
    »Vielen Dank, und wenn Sie uns einmal Wiedersehen wollen, hier ist unsere Adresse. Vormittags sind wir gewöhnlich zu Hause.«
    Sie drückte mir ein Kärtchen in die Hand. Dann verabschiedeten wir uns und verließen das Lokal.
    Wir taten so, als hätten wir den Vogel mit dem viereckigen Kinn überhaupt nicht bemerkt. Wir bestellten ein paar Flaschen Bier und mimten die leicht Angeschwipsten. Dabei besahen wir uns die Gesellschaft in der fernen Ecke. Mit Ausnahme des Mannes, den wir als Clem kannten, bestand sie aus Chinesen. Zwei davon trugen die üblichen schwarzen Hosen und weißen Jacken. Beide waren klein und schmal und sie hatten nichtssagende Gesichter. Sie mochten, soweit ich das bei den Chinesen beurteilen konnte, zwischen dreißig und vierzig sein. Der dritte Chinese trug einen gelbseidenen Anzug von europäischem Schnitt, braune Schuhe, ein weißes Hemd und eine dezente, blaue Krawatte. Auch er war schlank. Seine Augen lagen verborgen hinter einer Sonnenbrille.
    Dieser Mann war es, der das große Wort zu führen schien. Die anderen, einschließlich des Weißen, hörten zu und nickten von Zeit zu Zeit verstehend mit dem Kopf.
    »Ich gäbe etwas darum, wenn ich wüsste, was da verhandelt wird«, sagte mein Freund. Mir ging es natürlich genauso.
    Es war das erste Mal, dass ich bedauerte, meinen Jaguar nicht zur Hand zu haben. Mit einem Taxi würde es schwer, ja ausgeschlossen sein, diese Männer zu beschatten. Phil sagte das, was mir auf der Zunge gelegen hatte.
    »Ich möchte verdammt gerne wissen, wo die Kerle wohnen und wer sie sind, und das ganz besonders von unserem Freund Clem.«
    »Versuchen wir es. Ich glaube nicht, dass sie zusammenbleiben, wenn sie Weggehen. Am besten ist es, wenn wir uns jetzt durch den Kellner zwei Taxis bestellen. Du nimmst die eine und ich die andere. Wahrscheinlich wird Clem allein gehen. Folge du ihm. Ich werde mir den Burschen mit der Sonnenbrille aufs Korn nehmen.«
    Wir zahlten und gaben dem Kellner ein anständiges Trinkgeld. Drei Minuten später waren die Wagen da. Wir verzogen uns, zuerst Phil und dann ich.
    Ich setze mich neben den Fahrer und befahl ihm, noch zu warten. Er war ein ziemlich alter Bursche mit verschmitztem Gesicht.
    »Misses?« fragte er und grinste.
    »No, Mister«, antwortete ich, und damit war unser Unterhaltungsstoff erschöpft.
    Es dauerte etwa zehn Minuten. Da erschien Clem. Er schaute nach rechts und links, ging ein paar Schritte die Straße hinunter und winkte einem Fahrer, der offensichtlich auf Kundenfang war und langsam am Bordstein entlangfuhr.
    Phil lächelte mich an, als er die Verfolgung aufnahm und an mir vorbeikam.
    Die drei Chinesen ließen noch fünf Minuten auf sich warten. Vor der Tür standen sie noch einen Augenblick zusammen. Doch dann trennten sie sich. Die beiden Burschen, die mich weniger interessierten, gingen zu Fuß. Der Mann in dem seidenen Anzug winkte sich eine Rikscha heran. Er sagte ein paar herrische Worte zu dem Kuli. Sofort setzte der sich in Trab.
    Ich winkte meinem Fahrer, langsam zu folgen.
    Es war eine schier endlose Fahrt, die unmittelbar am Hafen entlangging. Wir ließen ein imposantes Gebäude mit der Aufschrift City Hall, Rathaus, links liegen. Dann führte die Straße an

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