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0171 - Die Hexe vom Hyde Park

0171 - Die Hexe vom Hyde Park

Titel: 0171 - Die Hexe vom Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Intensität der Wärme zunahm.
    Abermals blieb ich stehen.
    Diesmal reagierte Lady Sarah. »Mein Gott, John, mir ist auf einmal so schwindlig.« Sie stützte sich auf ihren Stock und konnte sich doch nicht halten.
    Blitzschnell war ich bei ihr.
    Da sah ich die Bescherung. Sarah Goldwyn wurde unter meinen Händen durchsichtig. Die Umrisse verschwammen, und die Horror-Oma löste sich vor meinen Augen auf.
    Die Hexe vom Hyde Park hatte ihr drittes Opfer!
    ***
    Glenda wurde befohlen, aufzustehen.
    Sie gehorchte und stellte sich unter die Luke. Dabei stieß sie nicht mit dem Kopf an.
    Sie wagte nicht, den Blick nach links zu wenden, denn dort hing Trevor Bingham.
    Er war tot!
    In der Gegenwart gelebt und ausgelöscht in der Vergangenheit. Ein Zeitphänomen…
    »Stemm dich hoch!« befahl die Hexe.
    Das tat Glenda. Sie legte ihre Hände auf und stieß sich ab. Danach befand sie sich auf einem geräumigen Speicher des Hauses, wo wesentlich mehr Platz war als in dem darunter liegenden Raum. Glenda konnte sogar aufrecht gehen.
    Die Henker ließen sie nicht aus den Augen. Auch nach dem Mord blieben ihre Blicke ohne Gefühl und eiskalt.
    Auf ein Kopfnicken der Hexe hin nahmen die beiden Henker Glenda in die Mitte und marschierten mit ihr los. Vorbei an dem Toten, den Glenda nun doch richtig sah. Allerdings schloß sie die Augen. Nur das Gesicht würde sie nie im Leben vergessen können. Darin spiegelte sich all das wider, was Trevor Bingham in den letzten Sekunden seines Lebens empfunden hatte.
    Sie gingen quer durch den Speicher und gelangten an eine Tür, die ins Freie führte.
    Larissa persönlich öffnete die Tür. Glenda hatte befürchtet, springen zu müssen, das brauchte sie nicht. Hinter der Tür begann eine Holzleiter, die zum Erdboden führte.
    »Da hinunter!« befahl die Hexe. Glenda ging. Es war gar nicht so einfach, die steile Leiter hinunterzusteigen. Glenda konnte sich nur an den Holmen rechts und links festhalten.
    Ihre Knie zitterten. Die Angst wurde stärker und verdichtete sich zu einem drückenden Gefühl in der Magengegend.
    Glenda schaute nach unten. Ihr Blick fiel auf den dunklen Boden und auch auf die Ruine und den See.
    Sollte sie springen und weglaufen?
    Der Gedanke war kaum in ihrem Kopf aufgezuckt, als er schon wieder verlöschte. Die Bestien kamen. Schattenhaft wischten sie um die Hausecke, knurrten und hechelten. Dann bauten sie sich zu beiden Seiten der Leiter auf, legten die Köpfe in den Nacken, öffneten die Mäuler, so dass Glenda hineinschauen konnte und die gefährlichen Reißzähne sah.
    Sie schüttelte sich.
    »Geh weiter!« zischte man hinter ihr. »Los, beeil dich. Ich will dein Leben!«
    Glenda schüttelte den Kopf. Andere Gedanken durchströmten ihr Gehirn. Wenn sie jetzt in der Vergangenheit getötet würde, dann dürfte es sie in der Gegenwart ja gar nicht gegeben haben. Darüber nachzudenken, glich wirklich einem leichten Wahnsinn. Es war so gut wie nicht zu begreifen, und Glenda wusste auch nicht mehr weiter.
    Schließlich stand sie unten.
    Genau zwischen den Hunden blieb sie stocksteif stehen und rührte sich nicht. Die Bestien umschlichen sie hechelnd. Ihre Tappigen Zungen hingen aus den Schnauzen und schleiften manchmal über den Boden.
    Auch sträubte sich ihr Fell, so dass die feinen Härchen regelrecht in die Höhe krochen.
    Die beiden Henker sprangen an Glenda vorbei. Weil einem von ihnen ein Tier im Wege war, holte er aus und trat zu. Von der Wucht überschlug sich die Bestie einmal und kam wieder jaulend auf die Füße.
    Sie huschte aber.
    Als letzte verließ Larissa die Leiter. Sie gab den Henkern einen Wink, die nahmen Glenda in die Mitte und schleiften sie weg.
    Man führte sie zum See.
    Obwohl sie sich ein paar Mal in den Boden stemmte, kam sie gegen die Kräfte der Henker nicht an. Roh wurde sie weitergezerrt, und die Hexe ging vor. Sie kümmerte sich um nichts.
    Schon bald rutschten Glendas Schuhe über die feuchte Uferwiese, wo sie breite Streifen in das Gras zogen. Der Boden wurde dann noch sumpfiger. Morast erschien, tückisch und widerlich.
    »Laßt sie los!« befahl die Hexe.
    Glenda wurde zu Boden geschleudert. Sofort waren die Bestien da und umkreisten sie, so dass sie es nicht wagte, sich auf die Füße zu stemmen.
    »Holt das Brett!« befahl Larissa.
    Einer ging weg. Der, zweite Henker blieb zurück und ließ kein Auge von Glenda.
    Das Girl bekam Angst. Sie hatte den Befehl genau verstanden. Das Brett wurde benötigt, um sie darauf zuschnallen. Man

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