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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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de Montagne hervor. Die Silberscheibe mit der erstaunlichen magischen Kraft. Verblüfft starrte Zwiehaus auf das Amulett. Zamorra hielt es mit beiden Händen und berührte mit den Daumen verschiedene der Hieroglyphen, die sich auf einem umlaufenden Band befanden. Zwischen diesem und dem Drudenfuß im Zentrum befanden sich die Darstellungen der zwölf Tierkreiszeichen.
    »Was machen Sie da?« fragte er.
    Doch Zamorra schwieg sich aus. Er konzentrierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Amulett. Er setzte die unglaublichen Fähigkeiten dieses wunderbaren Instrumentes ein, um die Umgebung zu erforschen. Doch es erfolgte keine Reaktion.
    »Pech gehabt«, sagte er schließlich. »Ich hatte gehofft, eine möglichst einfache Erklärung zu finden, aber offenbar ist es doch nicht so einfach.«
    »Und wie hätte diese Erklärung gelautet?« fragte Zwiehaus.
    »Ein Weltentor«, erklärte Zamorra trocken. »Eine Art Loch im Raum-Zeit-Gefüge«, fügte er hinzu, als er Zwiehaus’ fragendes Gesicht sah. »Es gibt Abertausende von solchen Löchern auf der Erde. Sie sind natürliche Verbindungen zu änderen Dimensionen, zu Parallelwelten. Gerät man hinein, rutscht man automatisch in diese andere Dimension. Einige der Verbindungen haben Einweg-Charakter, andere sind in beiden Richtungen zu benutzen. Das berühmteste und berüchtigteste Weltentor befindet sich im Bermuda-Dreieck, bloß wissen die neunmalklugen Naturwissenschaftler nicht, um was es sich dabei handelt. Sie suchen verzweifelt nach einer technisch-wissenschaftlichen Erklärung, ohne zu ahnen, daß es ein natürlich-magisches Phänomen ist. Erinnern Sie sich daran, daß jedes Jahr Tausende von Menschen spurlos verschwinden. Sie versinken in solchen Löchern. Ich hatte geglaubt, hier gäbe es auch so etwas, aber ich kann nichts feststellen. Das Verschwinden dieser acht Personen muß andere Ursachen haben.«
    Zwiehaus schluckte. »Und das haben Sie mit diesem… diesem Ding da festgestellt?«
    Zamorra nickte.
    »Und was wollen Sie nun tun?«
    Der Meister des Übersinnlichen zuckte mit den Schultern. »Ich versuche, einen Blick in die Vergangenheit zu tun. Es ist ja noch nicht allzu lange her, dürfte also keine besonders großen Schwierigkeiten bieten. Auf diese Weise werde ich festzustellen versuchen, wie die Leute verschwunden sind. Und dann kann ich versuchen, meinerseits in die Ereignisse einzugreifen.«
    Zwiehaus schürzte die Lippen. Er traute der Sache trotz seines Wissens nicht so ganz. Was Zamorra da von sich gegeben hatte, klang für jemanden, der ihn nicht kannte, tatsächlich ein wenig großsprecherisch. Aber der Meister des Übersinnlichen wußte genau, was er sagte und tat. Er kannte sich und die Grenzen seines Könnens. Für das, was er beabsichtigte, reichten seine Fähigkeiten mehr als genügend. Es wäre nicht das erste Mal, daß er so vorging.
    Er wollte gerade mit seinen Vorbereitungen für den Blick in die Vergangenheit beginnen, als ein anderer entschieden hatte, einzugreifen und ihn daran zu hindern.
    Knisternd entstand der grelle Lichtbogen.
    ***
    Der Schweber war ein Luftfahrzeug, dessen Form verblüffend an einen Tropfen erinnerte. Einen Motor gab es nicht; so wie die Goldhäutige sich durch Magie in die Luft erhoben hatte, flog auch dieses Gerät mit der Kraft der Magie. Die Tropfenform begünstigte die Gleitfähigkeit; der Aufwand an magischer Energie, um den Luftwiderstand zu überbrücken, wurde erheblich reduziert. Die Goldhäutige wußte nicht, wer diesen Schweber konstruiert hatte. Er gehörte zum Inventar der Zitadelle.
    Sie landete unmittelbar vor den sechs Menschen und öffnete den Einstieg. Die Tür war kreisrund und bestand aus Segmenten, die sich wie die Irisblende einer Kamera öffneten.
    Die Menschen hatten Abwehrstellung eingenommen, entspannten sich aber wieder, als sie die Goldene erkannten. Offenbar hatten sie in der Zwischenzeit ein weiteres Erlebnis gehabt, das sie mißtrauisch und vorsichtig gemacht hatte.
    »Vor dem, was nicht erdverbunden ist, braucht ihr euch nicht zu fürchten«, sagte sie. »Nur die Pflanzenwelt beherbergt den Keim des Bösen. Steigt ein, damit ich euch in die Sicherheit der Zitadelle bringen kann.«
    Sie sahen sich untereinander an, immer noch etwas mißtrauisch. Wilfrieds Bemerkung steckte noch immer in ihnen. Aber dann gab sich gerade Wilfried einen Ruck und bestieg als erster den Schweber. Die anderen folgten ihm.
    Das Innere des Schwebers war geräumiger, als die äußere Form ahnen ließ. Flache

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