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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra und Nicole zu erreichen. Der knisternde, sprühende Lichtbogen schnitt ihm den Weg ab.
    »Hau ab!« schrie Zamorra. »Verschwinde! Flieh, bevor das Ding dich erwischt!«
    Das mußte es sein. Der Lichtbogen mußte dafür verantwortlich sein, daß es die acht Verschwundenen nicht mehr gab - oder hier nicht mehr gab.
    Zamorra hoffte, daß sie nicht vernichtet worden waren.
    Zwiehaus reagierte. Er warf sich herum und hetzte in weiten Sprüngen davon. Der Lichtbogen zögerte. Offenbar konnte er sich nicht entscheiden, wen er angreifen sollte.
    Konnte er denken ?
    Oder war er nur ein Werkzeug, das von irgend jemandem von irgendwoher gelenkt wurde?
    Da setzte er sich wieder in Bewegung - und glitt auf Zamorra und Nicole zu. Ein Blitz zuckte direkt auf sie zu und schmetterte in das grüne Leuchten, das sie umgab.
    Es veränderte seine Farbe!
    Zamorras Augen weiteten sich erstaunt. Es war das erste Mal, daß dieser Schutzschirm so reagierte, wenn er von irgendeiner dämonischen Macht attackiert wurde. Bisher hatte der Schirm alle Angriffe in unveränderter Form abgewehrt.
    Was war das, was hier angriff?
    Das Entsetzen sprang ihn an, als sich ein weißblaues Netz aus funkensprühender Energie bildete - in dem grünen Leuchten!
    Das Amulett war nicht in der Lage, die fremde Energie abzuwehren!
    Zamorra machte einen letzten Versuch. Er wollte herausfinden, was es war und konzentrierte sich auf das Fremde.
    Als sein Geist die unheimliche Energie des Lichtbogens berührte, schrie er gellend auf. Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte ihn und drohte ihn zu zerreißen. Etwas Entsetzliches griff nach ihm und überlappte ihn einfach. Alles um ihn herum wurde schwarz.
    Er bekam den Abschluß der Aktion nicht mehr mit. Nur Klaus Zwiehaus, der bei Zamorras entsetztem Aufschrei im Laufen verharrte und den Kopf wandte, sah, was geschah. Er sah, wie das weiße energetische Maschenwerk sich verdichtete, sah, wie die beiden Körper aufflammten in weißer, gleißender Energie. Und wie ihre strahlenden, glühenden Silhouetten dann einfach verblaßten und verschwanden, als hätten sie niemals existiert.
    Panik ergriff ihn.
    Im Gegensatz zu den beiden Körpern erlosch der Lichtbogen nicht. Mit ungeheurer Geschwindigkeit setzte er sich in Bewegung und folgte Klaus Zwiehaus…
    ***
    Einer, der uralt war und dennoch jung, hatte die Ereignisse verfolgt. Er beobachtete, wie Zamorra, sein Schützling, über den er -wachte wie über seinen eigenen Sohn, zusammen mit seiner Gefährtin nicht mehr vor dem Lichtbogen entkommen konnte.
    Verloren! durchfuhr es den uralten Zauberer, der schon einmal hatte miterleben müssen, wie ein von ihm geförderter Mensch scheiterte. Artus! Artus’ Idee war zerbrochen am Verrat, und Zamorra fiel dem Unheimlichen zum Opfer, von dem auch Merlin nicht wußte, um was es sich wirklich handelte. Es verbarg sich seinem Zugriff. Nur der Lichtbogen war zu erfassen, nicht aber derjenige, der ihn erzeugte.
    Er mußte über eine geradezu ungeheure Macht verfügen.
    Merlin wußte seit langem, daß sich im Reich der Dämonen einiges zusammenbraute. Eine Auseinandersetzung der Schwarzen Familie mit den aus einer fremden Dimension vordringenden, dämonischen Meeghs schien bevorzustehen. Anders konnte Merlin sich die Dinge nicht erklären, die seit längerer Zeit in Fluß geraten waren.
    Aber diese Macht, die sich zu manifestieren begann, gehörte weder zur Schwarzen Familie, noch war sie typisch für die Meeghs, die immer häufiger und in immer größerer Zahl in die Welt der Menschen vorstießen. Etwas absolut Fremdartiges verbarg sich dahinter, etwas, das sich selbst dem mächtigen Merlin entzog.
    Merlin hatte gehofft, daß Zamorra damit fertig werden würde. Er selbst war nicht in der Lage einzugreifen. Ihm waren die Hände anderweitig gebunden. Aber sein Schützling war in die Falle gelaufen, vor welcher er ihn gewarnt hatte. Es gab keine Chance.
    Zamorra, der Meister des Übersinnlichen, war verloren.
    ***
    »Vor ein paar Minuten hatte die Sonne einen Zwilling«, sagte Tavar, der schwarze Panther. Mit einiger Verblüffung nahmen die Menschen die Existenz des sprechenden Tieres zur Kenntnis. Aber es hatte schon dermaßen viel Unglaubliches gegeben, daß es auf einen sprechenden Panther nun auch nicht mehr ankam.
    Die Goldhäutige zeigte Verwirrung. »Wir haben nichts bemerkt«, sagte sie und sah sich nach den anderen um.
    »Die zweite Sonne stand hinter euch«, erklärte Tavar. »Ihr konntet sie nicht sehen, aber sie hat euch

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