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0171 - Kampf der vier Mächte

Titel: 0171 - Kampf der vier Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gataser schlug dem Pergaler mitten ins Gesicht.
    Gogol war der Auftritt peinlich, aber er sah in ihm eine kleine Chance, das Ärgste vielleicht doch noch abzuwenden. Wenn die Eingeborenen sich zu keiner einzigen Gewalttat hinreißen ließen, konnte er sich auf das Gesetz berufen. Es war seit Jahrhunderten nicht mehr im positiven Sinn ausgelegt worden, aber einer mußte ja den Anfang machen.
    Der geschlagene Pergaler ließ die Hände unten. Er sah den Offizier an, verneigte sich leicht, flüsterte eine Entschuldigung - und ging weiter. Sein Begleiter ging mit ihm.
    Gogols Offizier sah den beiden nach. Wäre sein ausdrucksloses Gesicht einer Regung fähig gewesen, so hätte es sicherlich Zorn und Enttäuschung gezeigt. Keiner der in der Nähe weilenden Passanten kümmerte sich um den Vorgang. Sie taten so, als wären Gogol und seine Leute nicht vorhanden.
    „Wir hätten nicht landen dürfen", sagte der Wissenschaftler zu Gogol. „Es war ein Fehler."
    „Ich finde nicht. Diese Rasse ist zu friedfertig, um ohne Beschluß des Rates vernichtet zu werden. Sie kennen das Gesetz, nicht wahr? Es läßt Ausnahmen zu und verbietet sogar die Säuberung eines Planeten, wenn er von einer Rasse bewohnt wird, aus deren Verhalten wir schließen dürfen, daß sie sich den Schreckwürmern gegenüber absolut passiv verhält. Nun, wir haben diese Rasse gefunden, glaube ich."
    „Wer sagt, daß sie keiner gewaltsamen Handlung fähig sind?" In der Stimme des Wissenschaftlers war ein Lauern, als wolle er dem Kommandanten eine Falle stellen. „Wenn sie bisher unser Benehmen hinnahmen, so vielleicht nur deshalb, weil sie zu überrascht waren. Es gibt niemand, der auf die Dauer Beleidigungen oder Demütigungen einfach so hinnimmt, ohne sich dagegen zu wehren. Und wenn sich auch nur einer von ihnen gegen uns auflehnt, ist dem Gesetz Genüge getan. Suchen wir also weiter. Vielleicht finden wir einen offiziellen Vertreter ihrer Regierung." Ihre Suche an diesem Tag war vergeblich.
    Zwar provozierte der Wissenschaftler noch einige Pergaler, aber zu seinem Mißvergnügen dachte keiner von ihnen daran, etwas anderes zu tun, als eine höfliche Entschuldigung zu äußern und weiterzuspazieren. Selbst als die drei Offiziere mitten auf der belebten Hauptstraße eine Frau verprügelten, griff keiner der Pergaler ein. Teilnahmslos sahen sie zu oder gingen einfach weiter. Die Frau stand wieder auf, entschuldigte sich dafür, geboren worden zu sein, wünschte den Fremden noch einen angenehmen Aufenthalt, strich die Kleider glatt - und ging davon.
    Es war zum Verzweifeln. Wieder an Bord des Schiffes fragte Gogol: „Sind Sie überzeugt?"
    Der Wissenschaftler unterdrückte seinen Zorn.
    „Warum wollen Sie unbedingt den längst vergessenen Schonungsparagraphen hervorholen? Wir sind früher auch nicht erst gelandet, um die Eingeborenen geeigneter Welten zu besuchen. Jetzt sehen Sie, was dabei herauskommt."
    „Und was kommt dabei heraus? Wir haben in diesem System drei für unsere Zwecke geeignete Planeten gefunden. Genügt das nicht? Die Pergaler, so nennen sie sich, wie wir herausgefunden haben, besitzen keine Raumfahrt. Sie können also nicht zu den drei anderen Planeten gelangen und den Schreckwurm stören.
    Warum sollten wir sie vernichten, nur um eine vierte Welt zu bekommen?"
    „Wir haben nie genug Welten zur Verfügung..."
    „Wir haben das Gesetz zu achten. Ich weiß, es wurde in den letzten Jahrhunderten nur in extremen Fällen positiv angewandt, aber es existiert nun einmal. Und ich bin sicher, daß wir diesmal berechtigt sind, es genau einzuhalten. Haben Sie Einwände?"
    „Eine ganze Menge, Kommandant. Wenn Sie schon so darauf aus sind, diese Pergaler zu schonen, dann müssen Sie zuerst mich und alle Offiziere davon überzeugen, daß nichts, aber auch gar nichts die Eingeborenen dazu veranlassen kann, eine Gewalttätigkeit zu begehen. Wir werden morgen einen Teil ihrer Stadt zerstören, die Geschäfte plündern und jeden töten, der uns begegnet. Wenn sie uns dann immer noch ungeschoren lassen, füge ich mich Ihrem weisen Entschluß."
    Die anderen Offiziere nickten beifällig. Man sah es ihnen an, daß sie fest davon überzeugt waren, morgen den Kommandanten überstimmen zu können.
    Gogol blieb nichts anderes übrig, als den Vorschlag des Wissenschaftlers zu akzeptieren.
    Das Landekommando wurde von Gogol angeführt. Der Wissenschaftler begleitete ihn mit zehn ausgesuchten Leuten, die keine Skrupel besaßen. Alle waren sie schwer bewaffnet,

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