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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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dem Schreibtisch lag ein Zettel mit der lakonischen Bemerkung: Bei Eintreffen sofort zum Chef! Ich sah Phil an.
    Er zuckte die Achseln: »Vielleicht hat Prostins etwas Überraschendes gestanden. Wir werden’s ja hören.«
    Wir warfen unsere Hüte auf den Garderobenständer und tigerten los. Der Chef sah kurz von seinen Akten auf, als wir eintraten, deutete schweigend auf zwei Sessel und leistete noch einige Unterschriften, bevor er die Mappe seiner Sekretärin gab und sich uns zuwandte.
    »Guten Morgen, Jerry und Phil. Habt ihr schon das Resultat von Prostins’ Vernehmung gehört?«
    Wir schüttelten stumm den Kopf.
    »Er ist sechs Stunden lang pausenlos verhört worden«, berichtete der Chef. »Mit allen Tricks, die unsere Spezialisten dafür haben. Das Ergebnis ist reichlich dünn. Nach der Meinung der vernehmenden Beamten hat Prostins nicht gelogen, als er immer und immer wieder erklärte, er habe keine Ahnung von einer Marihuana-Geschichte, er kenne einen Bandenchef namens Preavitt nicht, und er sei Zeit seines Lebens noch nicht mit der Marine in Berührung gekommen. Außerdem wäre er nicht so blöd, teure Marihuana-Zigaretten zu verschenken.«
    »Anscheinend haben wir unsere Pechsträhne«, murmelte Phil. »Nirgendwo will es klappen, obgleich es dauernd so aussieht, als käme man voran.«
    »Sieht die Sache in Brooklyn auch nicht gut aus?«
    »Nein. So gut wie keine Spuren. Außer ein paar Fingerabdrücken, die nicht registriert sind und die nicht einmal mit dem gestrigen Mord zu tun haben.«
    Mr. High runzelte die Stirn und sah Phil fragend an.
    »Vor ein paa,r Wochen hat es einen ganz ähnlichen Fall an derselben Stelle gegeben«, berichtete Phil. »Beide Male waren die Opfer junge Burschen. Beide Male wurden sie mit einem dieser Schnappmesser umgebracht, die man in jedem Warenhaus für billiges Geld erwerben kann, und beide Male lagen die Leichen genau an derselben Stelle.«
    »So viel Übereinstimmung kann eigentlich kein Zufall sein«, meinte der Chef.
    »Wir sind der gleichen Meinung«, schaltete ich mich ein. »Und was diese beiden Fälle mit der Marihuana-Geschichte gemeinsam haben, ist dies: es sieht überall ziemlich hoffnungslos aus für uns. Na, ich denke, wir nehmen uns jetzt erst einmal Stainley vor. Notfalls stellen wir ihn Prostins gegenüber. Mal sehen, ob er dem ins Gesicht seine Beschuldigungen wiederholt. Einer von beiden lügt, entweder Stainley oder Prostins. Wir werden doch herauskriegen können, wer! Zum Teufel, ich glaube, wir sind in der Marihuana-Sache bis jetzt zu sanft vorgegangen. Komm, Phil! Stainley wird sich über unseren Besuch freuen. Wie steht es übrigens mit dem Haftbefehl gegen Stainley! Wollen Sie einen beantragen?«
    Der Chef überlegte einen Augenblick. Dann zuckte er die Achseln: »Ich überlasse euch das. Wenn ihr einen haben wollt, gebt mir Bescheid! Ich kann das in einer halben Stunde machen.«
    Wir grinsten. Klar, das Wort des FBI-Chefs von New York zählte bei den Untersuchungsrichtern aller Gerichtshöfe. Wir verabschiedeten uns, holten die Hüte aus unserem Office und machten uns auf den Weg, nachdem wir im Archiv Stainleys Anschrift erfahren hatten.
    Dieser Fall war einer von denen, wo man dreiviertel seiner Zeit im Auto zubringen mußte. Stainley wohnte auf der Straße nach Yonkers, also ziemlich weit im Norden. Wir kamen mittags gegen zwölf bei ihm an.
    Als ich den Jaguar anhielt, staunte Fhil: »Sieh dir bloß die Bude an! Würde jedem mittelschweren Millionär Ehre machen! Eine richtige solide Villa. Und so was gehört einem Gangster!«
    »Ich denke, es dürfte nicht das einzig schöne Haus in der Welt sein, das einem zwielichtigen Mann gehört«, gab ich tiefsinnig von mir, während wir durch das offene Tor langsam die Anfahrt hinaufrollten.
    An der Haustür, zu der eine bogenförmige Treppe führte, gab es über dem Klingelknopf eine Sprechanlage. Wir drückten den blanken Messingknopf. Die Sprechanlage summte.
    »Wer ist da, bitte?«
    »E-Werk«, sagte ich. »Wir müssen Ihren Zähler kontrollieren. Hier in der Gegend hat jemand die Leitung angezapft.«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Das Summen in dem kleinen Lautsprecher verstummte, und ein paar Sekunden später wurde die breite Haustür geöffnet. Ein Kerl mit der flachen Nase eines Berufsschlägers und demselben stupiden Gesichtsausdruck stand breitbeinig in der offenen Tür und musterte uns mißtrauisch.
    »Sie wollen vom E-Werk sein?« fauchte er. »Zeigen Sie mal Ihre Legitimation!«
    Er hatte

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