Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
Vom Netzwerk:
wäre?«
    Ich zuckte die Achseln: »Immerhin sagte uns Stainley, die Marihuana-Geschichte sei durch Prostins eingefädelt worden, er, Stainley, habe nur die Preavitt-Boys vermittelt. Wenn wir Prostins nicht lebend in die Hand bekommen hätten, müßten wir diese Geschichte doch glauben. Wenn wir aber glauben, daß Prostins der eigentliche Urheber dieses Falles war, haben wir doch keinen Grund, gegen Stainley vorzugehen, nicht wahr? Höchstens wegen der Vermittlung, aber da paukt ihn ein tüchtiger Anwalt soweit heraus, daß er mit einer Geldstrafe oder mit ein paar Monaten davonkommt. Die steckt Stainley ein, ohne daß es ihm weh tut. Immerhin hat er hier ein teures Haus mit einer recht wertvollen Einrichtung im Stich lassen müssen.«
    Mr. High nickte: »Ich verstehe. Sie wollen Stainley das Gefühl geben, Sie glaubten seine Geschichte.«
    »Genau.«
    »Aber wie willst du’s ihm denn beibringen!« rief Phil. »Er ist doch verschwunden!«
    Ich lachte ihn zufrieden an:
    »Nichts leichter als das! Chef, darf ich mal ans Telefon? - Danke.--Hallo, Bill! Hier ist Jerry. Kannst du in die heutige Abendausgabe der Zeitungen noch eine kurze Meldung lancieren?« Bill war der Boß unserer Presseabteilung. Er sagte, daß er es nicht mehr für alle Nachtausgaben versprechen könnte. Aber der Rest würde die Sache morgen früh bringen.
    »Gut. Paß auf! Wir haben doch gestern abend im Botanischen Garten Prostins und seine Bande ausgehoben. Aus bestimmten Gründen müssen gewisse Leute glauben, Prostins wäre bei dem Feuergefecht getötet worden, und zwar bevor er auch nur ein Wort mit uns sprechen konnte. Darauf kommt’s an. Okay, Bill. Danke.«
    Ich legte den Hörer auf.
    »Stainley mag sein, wo er will«, sagte ich. »Er wird doch einmal eine Zeitung lesen oder Nachrichten hören. Ich denke, er fällt auf diesen Köder rein…«
    Major Blythe, den wir nach dem Mittagessen aufsuchten, war nicht davon erbaut, daß wir Stainley hatten laufen lassen. Ich machte ihm klar, daß Stainley noch nie seine Finger selber in ein Geschäft hineingesteckt, sondern immer nur die Leute dazu vermittelt hätte.
    »Außerdem hoffe ich, daß wir Stainley in ein paar Tagen auf die Schulter klopfen können. Wenn er liest, daß Prostins getötet wurde, muß er sich sicher fühlen. Wir können ihm nichts beweisen, wenn wir Prostins nicht haben. Also wird er zurückkehren.«
    »Hoffentlich!« unkte Phil.
    »Ich bin davon überzeugt. Auch ein Gangster läßt nicht gern große Vermögenswerte im Stich. In der Zwischenzeit wollen wir aber die Geschichte soweit zum Abschluß bringen, daß uns nur noch Stainley in der Sammlung fehlt. Wie sieht es mit Forster aus?«
    Blythe zuckte die Achseln: »Ich wollte nur in Ihrem Einvernehmen handeln. Zur Zeit läuft er noch frei und ahnungslos herum. Er wundert sich höchstens, daß die Lieferungen ausbleiben.«
    »Verhaften Sie ihn!« sagte ich.
    Major Blythe gab telefonisch ein paar Anordnungen an die Militärpolizei. Als er den Hörer auflegte, rückte ich die Zusammenhänge noch einmal klar.
    »Die Spur ging von Forster aus. Wir stellten fest, daß Forster von Preavitts Leuten beliefert wurde. Die bekamen die Zigaretten von dem Aufseher in der Spielhalle. Vermittelt hat das Ganze Stainley. Der behauptet, Prostins stecke dahinter. Unsere Vernehmungsbeamten haben Prostins verhört. Er behauptet, nichts von einer Marihuana-Sache zu wissen. Unsere Vernehmungsbeamten sind geschulte Psychologen. Sie haben den Eindruck, daß Prostins die Wahrheit sagt. Also muß Stainley lügen. In ein paar Tagen werden wir Stainley kassieren. Denn wenn er in der Zeitung liest, daß uns nur ein toter Prostins in die Hände gefallen ist, wird er sich in Sicherheit wiegen und wieder aufkreuzen. Wir müssen einfach abwarten. Sein Haus wird unauffällig beobachtet. Aber wir haben noch einen Mann, bei dem wir den Faden wieder aufnehmen können: der Aufseher in der Spielhalle.«
    »Richtig!« rief Blythe aus. »Ich habe mich schon gewundert, daß Sie dort nicht weitermachten.«
    Ich zuckte die Achseln: »Meines Erachtens wird der Mann uns nicht viel sagen können. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, was in den Päckchen war, die er weiterreichte. Stainley scheint mir ein viel aussichtsreicherer Kandidat für unsere Nachforschungen zu sein. Aber da er uns jetzt vorübergehend entwischt ist, werden wir uns den Aufseher auf jeden Fall vorknöpfen. Und zwar heute abend. Heute nachmittag müssen wir uns noch um eine andere Geschichte kümmern.

Weitere Kostenlose Bücher