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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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weiter!«
    Ich gab es auf. Der Kerl war genauso eine taube Nuß, wie ich es mir gedacht hatte. Jetzt blieb uns nur die Hoffnung, daß Stainley möglichst bald wieder aufkreuzte. Ich hätte mich ohrfeigen können. Warum hatten wir Stainley nicht gleich vom Tisch weg festgenommen? Dann brauchten wir jetzt nicht die Hände in den Schoß zu legen und z u warten, bis er auf unseren Schwindel reinfiel und wieder nach New York und nach Hause kam, weil er an Prostins’ Tod glaubte.
    Ärgerlich fuhren wir nach Hause. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht.
    ***
    Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder mit Wilmerson in seinem Office. Wir hatten uns gerade begrüßt, als Wilmersons Assistent eintrat und ankündigte: »Sam, da sind zwei junge Mädchen, die mit dir sprechen möchten.«
    »Was wollen sie?« knurrte Wilmerson ungnädig.
    Joe zuckte die Achseln: »Ich weiß es nicht. Aber sie haben eine Morgenzeitung von heute früh in der Hand. Den Morning Star.«
    Ich blickte unwillkürlich auf Wilmersons Schreibtisch, wo sich ein ganzer Berg von Zeitungen stapelte. Der Morning Star ragte nach rechts heraus, Wilmerson fischte ihn aus den übrigen Blättern hervor und warf nur einen kurzen Blick darauf. Gleich auf der ersten Seite waren die beiden Fotos der im Berry Park ermordeten Jungen.
    »Rein mit den Mädchen!« röhrte Wilmerson und zog vor Aufregung an seinen Fingern, daß die Gelenke knackten.
    Joe führte zwei Mädchen herein, die enge Niethosen und weite Pullover trugen. Sie mochten ungefähr 16 Jahre alt sein.
    »Na, ihr beiden?« lärmte Wilmerson auf seine leutselige Tour. »Ich bin Wilmerson. Das sind zwei Herren vom FBI. Und wie heißt ihr?«
    »Ich bin Margret Rossiel«, sagte die Blonde, deutete dann auf die Brünette und fuhr fort: »Das ist meine Freundin Ann Lyning.«
    Wilmerson nickte den Mädchen freundlich zu. Wir hatten inzwischen die Sessel geräumt und lehnten uns im Hintergrund an die Wand. Die Mädchen setzten sich, ein bißchen schüchtern, in die Sessel.
    Margret Rossiel legte ihre Ausgabe des Morning Star auf den Tich und tippte mit dem Zeigefinger auf ein Foto: »Wir kennen diesen Jungen.«
    »Welchen?«
    Sie tippte noch einmal auf das Bild. »Wie heißt er?« fragte Wilmerson.
    »So habe ich das nicht gemeint«, erwiderte das Mädchen. »Ich habe keine Ahnung, wie er heißt oder wo er wohnt. Ich meine nur, daß wir ihn vor ein paar Wochen gesehen haben.«
    »Wo denn?«
    »In der Flushing Avenue.«
    Wir wurden hellwach. Der nördliche Eingang zum Berry Park befand sich in der Flushing Avenue.
    »An welchem Tag habt ihr ihn gesehen?«
    »Och, das weiß ich nicht mehr. Es ist schon ein paar Wochen her.«
    »Wieviel Wochen?«
    »Zwei bis drei.«
    »Wann habt ihr den Jungen gesehen?«
    »Abends. Zwischen neun und zehn.«
    »Und wo war das genau?«
    »Vor der Spielhalle. Wir standen da mit ein paar anderen Mädchen, da kam er heraus. Wir haben einen Witz Über ihn gemacht, aber er beachtete uns nicht.«
    »War er allein?«
    »Ja.«
    »Wo ging er hin?«
    »Auf die andere Straßenseite.«
    »Und wohin ging er dann?«
    »Er ging nicht weiter. Zuerst nicht. Er blieb vor dem Parkeingang stehen.« Ich fühlte, wie mir heiß wurde. Hatte es womöglich Augenzeugen gegeben, die ein Zusammentreffen des ersten Opfers mit seinem späteren Mörder beobachtet hatten?
    »Wie lange?«
    »Och, nur ein paar Minuten.«
    »Und dann?«
    »Dann ging er in den Park hinein.«
    »Allein.«
    »Ja, sicher. Er war doch allein.«
    »Habt ihr ihn beobachtet, während er vor dem Park wartete?«
    »So ein bißchen, ja.«
    »Was tat er denn?«
    Die Mädchen kicherten: »Er ist immer auf und ab gegangen. Aber ganz komisch.«
    »Wieso komisch?«
    »Na, er machte die Beine breit und stakte herum wie ein Storch. Dann hüpfte er manchmal vorwärts. Es sah sehr komisch aus.«
    Ich schloß die Augen und vergegenwärtigte mir die Gegend vor dem Park. Was hatte dieses eigenartige Benehmen des Jungen nun zu bedeuten? Von irgendeiner körperlichen Abnormität hatte der Polizeiarzt nichts erwährit, wir hatten ja alle Protokolle des Falles bei Wilmerson durchgelesen.
    Phil hatte den richtigen Einfall, während ich mir noch den Kopf darüber zerbrach: »Auf dem Bürgersteig vor dem Park sind doch Platten«, sagte er. »Kann es sein, daß er immer von einer Platte zur anderen hüpfte? Oder immer eine übersprang?«
    Die beiden Mädchen nickten eifrig: »Ja, so sah es aus.«
    »Aber er blieb dabei immer in der Nähe des

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