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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grenze. Wenn die anderen Tiere ebenfalls diese brisante Fracht am Körper trugen, konnte man Astor schon als einen Großhändler bezeichnen.
    Er und die Blonde. Ein verflixt raffiniertes Paar.
    Jane zog sich wieder zurück. Sie schaute Suko an. »Was meinst du? Packen wir sie?«
    »Es wäre nicht schlecht, dann hätten wir zwei Gegner aus dem Spiel und könnten uns auf Lupina konzentrieren.«
    Die beiden hatten sich entschlossen. Sie wollten nicht mehr länger warten.
    Doch ihr Vorhaben wurde vereitelt.
    Sie hatten bei ihrer Ankunft zwar die Wagen gesehen, sie allerdings nicht untersucht. Und so war ihnen etwas entgangen. Wie schon auf der Fähre, waren die Türen mit den Gittern nicht mehr geschlossen.
    Die Wölfe konnten die Wagen verlassen.
    Was sie auch taten.
    Lautlos sprangen drei Bestien zu Boden, duckten sich, hoben die Köpfe und hielten sich immer im Schatten ihrer Wagen, als hätte ihnen jemand einen Befehl gegeben, sich nicht so rasch zu zeigen.
    Dann schlichen sie vor. Sie teilten sich dabei und schlugen jeder einen kleinen Bogen, allerdings blieben sie im Rücken der beiden Menschen, die sie als Feinde ansahen.
    Lautlos kamen sie heran.
    Im gleichen Augenblick drehten sich Suko und die Detektivin um.
    Beide sahen die Tiere. Ihre Augen wurden groß, als die graubraunen Viecher nur wenige Schritte von ihnen entfernt standen und sie aus kalten Raubtieraugen fixierten.
    »Das wird wohl nichts werden«, murmelte Suko und versuchte, an seine Beretta zu kommen.
    Da sprang das erste Tier!
    ***
    Ich erwartete den Hieb.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr. Beidseitig war ich paralysiert, es gab nicht den Hauch einer Chance für mich, zur Seite zu hechten oder mich aus der Schlagrichtung zu drehen.
    Marcel Vendri ließ sich Zeit.
    Er wollte es noch genießen, spielte hier den großen Sadisten, und diese knappe Zeitspanne rettete mir vorläufig das Leben.
    Jemand griff ein.
    Nicht Jovanka, die meinen Tod wollte, sondern eine andere Person, die ich besser kannte.
    Lupina, die Königin der Wölfe!
    Sie kam von dort, wo auch ich schon hergekommen war. Aus dem ersten großen Kellerraum. Dort mußte sie gelauert haben oder war erst später erschienen. Ich wußte es nicht, es spielte auch keine Rolle. Nur ihre Anwesenheit zählte.
    »Laß es!«
    Ihre Stimme klang hell, fast ein wenig schrill, ich erkannte sie trotzdem.
    Und Marcel gehorchte.
    Er verzog zwar unwillig das Gesicht, wagte jedoch nicht, gegen seine Königin aufzumucken. Sein Arm sank nach unten. Mit ihm die Stange, ohne mich auch nur berührt zu haben.
    Ich hatte eine Galgenfrist bekommen.
    »Geh weg da!« erklang der nächste Befehl.
    Gehorsam trat Marcel zurück und stellte sich neben seine Schwester. Lupina hatte freie Bahn. Niemand stand ihr jetzt noch im Weg, so daß sie an mich herankommen konnte.
    Bis jetzt hatte ich nur ihre Stimme vernommen. Nun bemerkte ich aus den Augenwinkeln die Bewegung, dann erschien sie in meinem vollen Sichtfeld.
    Vor mir blieb sie stehen.
    Ja, es war Lupina, die Königin der Wölfe, daran gab es nicht den geringsten Zweifel.
    So wie sie aussah, hatte ich sie auch in Erinnerung behalten. Das Gesicht eines Engels, der Körper einer Bestie. Eine grausame, nahezu perverse Mischung, die mich einmal, als ich selbst zu einem Werwolf geworden war, in einen Taumel der Gefühle gerissen hatte.
    Lupina sah noch so aus wie früher. [5]
    Sie hatte sich um keinen Deut verändert.
    Sie hatte lange, fast gelbe Haare. Die reichten bis auf die fellbedeckten Schultern, und auch der übrige Körper zeigte ein braunes, etwas hell wirkendes Fell. Er besaß sogar frauliche Formen, und auch die Arme wirkten längst nicht plump, sondern eher biegsam und geschmeidig. Die Hände waren ebenfalls mit Fell bedeckt, und die Nägel an den Fingern schillerten seltsam hell.
    Der Körper hatte mich auch als Wolf nie angezogen. Es war immer das Gesicht gewesen, denn man konnte bei ihm schon den Begriff klassische Schönheit verwenden. Stark ausgeprägte Wangen knochen, eine kleine gerade Nase, fein geschwungene Augenbrauen, und darunter gelbgrün schillernde Pupillen, die wie Kugeln in den schräggestellten Augen lagen. Der Mund war sogar fein geschwungen, und das Kinn zeigte einen sanften Zug.
    Schönheit und Bestie!
    Wie paßte das zusammen? Ich hatte mich einmal faszinieren lassen, da war ich allerdings kein Mensch mehr gewesen, doch hier stand ich ihr als Feind gegenüber, denn Lupina gehörte zu Dr. Tods Mordliga, deren Mitglieder auch mein Ende

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