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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist auch ein Doppelfunktionsschacht. Da er aber aus dem Meer ragt, sagen wir Wasserturm dazu. Die Untergrundstadt erstreckt sich teilweise unter dem Meeresboden. An dieser Stelle ist der Ozean nicht tief. Wir dachten, da wärest du vor Ortungsgeräten vielleicht besonders sicher. Weit und breit ist keine Antenne zu sehen."
    „Gut. Fliegen wir los. Bleibe auf meiner Schulter und halte dich fest. Ist Lemy schon unten?"
    „Er sitzt unter dem Abdeckblech der Turbine und schwitzt Blut und Wasser, Sir."
    Ich konnte ein Auflachen kaum unterdrücken. Der Birnenkopf war in seiner Art köstlich. Mein Antigrav lief summend an. Ich setzte die Anpassungsautomatik in Betrieb, deren Schwerkrafttaster sich auf die vorherrschende Gravitation einpendelte. Die Absorberleistung des Gerätes wurde dementsprechend hochgeschaltet.
    Als ich schwerelos war, stieß ich mich kräftig ab! Zusammen mit Koko schoß ich senkrecht in die Höhe. Nur die Luft bot noch einigen Widerstand. Hundert Meter über dem Boden angekommen, begann der Schub-Pulsator anzulaufen.
    Er arbeitete auf reiner Plasmabasis und war nicht auf das Medium Luft angewiesen. Es war ein Kombigerät, das man auch im freien Weltraum verwenden konnte.
    In gestreckter Haltung flog ich auf das Meer hinaus. Schon nach wenigen Augenblicken erkannte ich mit Hilfe meiner Infrarotbrille ein stark wärmestrahlendes Gebilde, das etwa zweihundert Meter vom Ufer entfernt aus dem Wasser ragte.
    Es handelte sich um ein etwa zwanzig Meter durchmessendes Stahlrohr, „das in der Mitte durch eine massive Trennwand unterteilt war. Die eine Hälfte diente zur Führung der Abgase. Der zweite Teil leitete die Frischluft nach unten. Eine automatisch gesteuerte Windkappe krönte die stählerne Säule.
    Ich landete mit ausgestreckten Beinen und hielt mich an der hochgeklappten Windöffnung fest. Ein brausender Abluftstrom, übelriechend und von allen möglichen chemischen Rückständen verunreinigt, heulte aus der einen Hälfte hervor.
    Nebenan entstand ein gegenteiliger Effekt. Hier orgelte die angesaugte Frischluft mit Orkangeschwindigkeit in das Rohr hinein. Ehe ich die Gefahr richtig erkannte, wurde ich schon von dem Sog erfaßt.
    „Vorsicht", schrie Koko alarmiert. Seine Stimme klang in diesem Augenblick fast menschlich.
    Ich mußte all meine Titanenkräfte aufbieten, um nicht in den gähnenden Schlund hineingerissen zu werden.
    Als es mir gelungen war, hinter der halbkugeligen Schutzhaube in Deckung zu gehen, und für meine Füße auf dem Drehkranz einen Halt zu finden, rief der kleine Roboter aus: „Junge, das war eine Sache! Mein Sir wäre jetzt schon in der Hauptturbine gelandet. Du kannst fünf Männer auf einmal in die Luft werfen, nicht wahr?"
    „Unterlasse die Schmeicheleien", knurrte ich den Birnenkopf an.
    „Wenn ich im Einsatz bin, bin ich dafür taub. Später kannst du mich nochmals fragen. Gib das Zeichen. Lemy soll die Turbine unbrauchbar machen. Ihr habt doch sicherlich ein Signal ausgemacht, oder?"
    „Klar, Sir. Ehrensache. Ich gebe den Kurzimpuls durch. Hast du auch an die Energiegitter im Schacht gedacht? Es gibt zwei davon. Eins absorbiert Staub und sonstige Unreinheiten, das andere bindet strahlende Partikel."
    „Laß das meine Sorge sein. Ich bin entsprechend ausgerüstet.
    Gib mir das Zeichen."
     
    3.
     
    Bericht Lemy Danger
     
    Haben Sie schon einmal hinter den Verkleidungsblechen einer Antriebswelle gesessen, die auf der einen Seite mit einem Elektromotor von zwanzigtausend PS verbunden und mit dem gegenüberliegenden Ende an einer riesigen Turbine angeflanscht ist? Ehe Sie darüber nachdenken, erinneren Sie sich bitte daran, daß ich sagte, ich hätte hinter den Verkleidungsblechen gesessen.
    Mitten in dem Wellentunnel war ein Übersetzungsgetriebe eingebaut. Die E-Maschine drehte mit sechstausend Touren, die Turbine mit elf-tausend.
    Das Heulen und Tosen in den über mir liegenden Luftführungsrohren hatte mich schon vorher gezwungen, die Schallabsorber über die Ohren zu streifen. Trotzdem war das Geräusch noch immer so stark, daß mir bald die Sinne schwanden.
    Die durch das Getriebe in zwei Hälften geteilte Welle war viele Male dicker als mein Körper. Mir war immer wieder, als griffe das stählerne Ungetüm nach meiner Kleidung, um mich anschließend herumzuwirbeln.
    Ich hatte es noch nicht gewagt, auf den Getriebeblock zu klettern.
    Für meine Begriffe war er gigantisch. Die Reparaturöffnung in den Verkleidungsblechen hatte ich wieder geschlossen. Ich

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