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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ruhestellung, bis der Weg wieder frei war. Wenn man einmal in einer Untergrundstadt von den Ausmaßen dieses Blocks weilte, gab es fast keine Probleme mehr - vorausgesetzt, der Gegner wußte nicht, daß er unerwünschten Besuch bekommen hatte.
    Ich bin zwar nach wie vor der Auffassung, daß Melbar Kasom ein recht ungeschliffener Mensch ist, aber das mußte ich neidlos eingestehen hier war er in seinem Element. Er stieß nicht einmal mit einem der zahlreichen Tellerköpfe zusammen. Rasselnde Robotmaschinen umging er. Über manche sprang er einfach hinweg. Wir erreichten ein Riesentor, durch das Transportbänder langsam hindurchglitten. Kasom stellte sich darauf. Die Lösung war einfach und genial. Wir fuhren durch mehrere aufgeregt schwatzende Gruppen von Blues-Technikern hindurch, ohne mit ihnen in Berührung zu kommen. Kasom bückte sich und betastete den Molkexballen, der vor seinen Füßen auf dem Band lag.
    „Stahlhart", flüsterte er mir zu. Es erwies sich wieder, daß Melbar wirklich leise sprechen konnte, wenn er nur wollte. Sein übliches Stimmgetöse war Angabe! Er protzte ja gern mit seiner Stärke, Weiter vorn ragten die ersten Maschinen auf. Die Halle war so hoch, daß ich kaum noch die Decke sehen konnte. Sie wurde von aufsteigenden Dämpfen vernebelt.
    Wenige Meter von einem automatischen Transportgreifer entfernt, sprang Melbar von dem Band. Wir zogen uns bis zu der etwa hundert Meter langen Berieselungsbank zurück, deren Sprühduschen das Rohmolkex von allen Seiten durchnäßten.
    Als Kasom noch näher herantrat, wurde der ätzende Geruch fast unerträglich. „Beeile dich doch", bat ich hustend.
    Er zog den Kunststoffbeutel aus der Tasche, faltete ihn auseinander und hielt die Öffnung vor eine Dusche. Als der Beutel voll war, schraubte er ihn zu und hing ihn mit den beiden Haken an seinen rechten Schultergurt.
    Damit war unsere Aufgabe erledigt. Kasom konnte es trotzdem nicht unterlassen, bis zur nächsten Halle vorzudringen. Dort wurde das nach einem kurzen Aufwallen weich gewordene Molkex einer vollautomatischen Walzenstraße zugeführt.
    „Wie machen die das?" knurrte der Riese. „Sieh dir das an! Wir bemühen uns verzweifelt, dem Stoff mit allen nur denkbaren Chemikalien, Strahlungen und Werkzeugen einen Kratzer zuzufügen, und hier wird er von nahezu primitiven Walzen auf jede gewünschte Stärke gepreßt und maßgerecht zugeschnitten. Wohin werden die Formstücke gebfacht?"
    „Hinunter zu den Ausrüstungswerften. Dort liegen die fertiggestellten Kampfraumschiffe. Die Panzerfolien werden einfach auf die Außenzellen gelegt und mit flexibel gewordenen Schnittresten miteinander verschweißt. So einfach ist das, mein verehrter Freund!" Kasom lachte humorlos auf. „Wunderbar einfach. Was geschieht, wenn man die Erweichungs-Zeitspanne überschreitet?"
    „Ich habe es einmal beobachtet. Die vorgeformte Folie wird in wenigen Sekunden wieder steinhart. Dann kann sie auch von den Blues nicht mehr bearbeitet werden. Aus dem Ausschuß entstanden die unregelmäßig geformten Schiffe, während die Diskusform normal ist."
    „Wir sollten gehen", drängte Koko, der auf Kasoms anderer Schulter saß. „Ich empfange Funkanrufe. Der Geheimdienst schaltet sich ein. Mein Simultanübersetzer spricht auch an. Jemand will wissen, wieso das Getriebe explodiert ist. Man hat schon entdeckt, daß dort die Ursache für den Unfall lieg."
    „Spricht man von einem Unfall?"
    erkundigte ich mich nervös. „Ja, Sir. Da hast du aber wieder einmal schweren Dusel gehabt, Sir."
    „Was heißt ,Dusel'!" rief ich ärgerlich. „Der Begriff .schwerer Dusel' ist sprachlich völlig unhaltbar. So etwas gibt es nicht im Interkosmo. Merke dir das, bitte."
    „Jawohl, Sir, ich habe es registriert. Aber einen .klassischen Dusel' gibt es doch,oder?"
    „Nein", zischte ich dem Birnenkopf zu. „Sei still, willst du?"
    „Aber Sir, Dr. Arando hat doch vom klassischen Dusel gesprochen. Ich war dabei, Sir."
    „Dr. Arando kann sich ausdrucken wie er will, verstanden! Er hat Geist genug, um zu wissen, daß er diesen Ausdruck nur bei besonderen Gelegenheiten und unter Freunden gebrauchen kann."
    „Ich nicht?"
    „Nein. Ich verbiete dir, solche Dinge nachzuplappern."
    Kasom lachte. Siegessicher sprang er zwischen ahnungslosen Blues hindurch und schob Robotmaschinen zur Seite, daß mir vor Schreck der Schweiß ausbrach. Ich war froh, als wir endlich den Schacht erreicht hatten. Weit unter uns waren Lichter zu sehen.
    Einige Blues schienen

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