0174 - Die Panzerbrecher
terranische Macht schwanken zu lassen, Rhodan fragte sich, wann er endlich aufhören konnte, sich Sorgen um die Menschheit zu machen. Manchmal glaubte er, daß ihn ein Höherer dazu berufen hatte - dieser Glaube entsprang keiner Überheblichkeit, eher einem stark ausgeprägten Verantwortungsgefühl -, die Menschen sicher auf den Weg zu den Sternen zu führen. Vom Standpunkt des Universums aus hatten sie diesen Weg erst betreten, sie standen erst am Anfang.
Der nächste Schritt, wenn es ihnen gelang, die Blues zu schlagen, mochte Andromeda sein. Die ihrer eigenen Milchstraße nächstgelegene Galaxis übte einen unwiderstehlichen Reiz auf Rhodan aus. Sie schien ein lockendes Ziel zu sein - anziehend, aber auch bestimmt voller Gefahren.
Doch Andromeda lag noch fern, jetzt galt es, den Blues Widerstand entgegenzusetzen.
„Wir können jetzt aussteigen, Sir", drang Danturs Stimme in seine Gedanken. „Die Männer haben bereits Kampfanzüge angelegt."
Rhodan folgte Dantur zur Hauptschleuse und zog sich ebenfalls einen der Anzüge über. Dann schwebten sie zu den wartenden Männern des Experimentalkommandos hinab.
Im Hintergrund kauerten die beiden Schreckwürmer. Rhodan überblickte das Schlachtfeld, und sein uralter Groll gegen den Krieg wurde in ihm wach. Doch dann wandte er seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu. Kaum war er gelandet, als Oberst Herisch auf ihn zukam und ihn begrüßte. „Sie haben uns bereits ausführlich berichtet, was geschehen ist", sagte Rhodan. „Wo halten sich die gefangenen Gataser auf?" .
Herisch deutete auf einen der flugfähigen Energiepanzer. „Wir haben sie dort eingesperrt", berichtete er. „Was haben Sie mit ihnen vor, Sir?" Rhodan wußte nicht, was er auf diese Frage antworten sollte. Vielleicht war es später einmal möglich, mit den Blues Gefangene auszutauschen. Bisher war es nicht gelungen, Verhandlungen mit den Blaupelzen anzuknüpfen. „Wir werden sie vorerst in das Schiff bringen", ordnete Rhodan an.
Herisch zeigte zum Plateau hinauf. „Dort hatten wir das Lager aufgeschlagen", berichtete er. „Weiter oberhalb können Sie die Höhlen erkennen. In einer kleben etwa dreißig Quadratmeter Molkex an der Decke. Die Höhle wird von zwei Männern bewacht."
Herisch räusperte sich. „Einige Wissenschaftler haben bereits versucht, mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten das Molkex zu bergen, aber es scheint fest mit den Felsen verbunden zu sein." Rhodan nickte. „Wir werden es schon irgendwie in die ERIC MANOLI hineinschaffen", meinte er. Doch es wurde weitaus schwieriger, als er sich das vorgestellt hatte. Das Molkex widerstand jedem chemischen Angriff. Schließlich gelang es mit mechanischen Werkzeugen und hydraulischen Hebevorrichtungen, das an der Decke festsitzende Material zu bergen. Das Neo-Molkex, wie das durch B-Hormon umgewandelte Material genannt wurde, sprach auf keine Traktorstrahlen oder Magnetfelder an. Es zeigte neue Fähigkeiten, die man erst im Laufe der Zeit würde analysieren können.
Noch schwieriger erwies sich der Transport von der Höhle zum Flottenflaggschiff. Mehrere hundert Männer mußten eingesetzt werden, um den dreißig Quadratmeter messenden Fladen in die große Verladeschleuse zu bringen. Inzwischen war ein Schneller Kreuzer der Galaktischen Abwehr gelandet und hatte die beiden Schreckwürmer an Bord genommen. Sie sollten nach Tombstone gebracht werden. Rhodan, Dantur und Herisch standen nebeneinander und beobachteten, wie es endlich gelang, das Molkex in die ERIC MANOLI zu schaffen. Oberst Herisch atmete hörbar auf. Rhodan warf ihm einen verständnisvollen Seitenblick zu. „Sie fühlen sich wohl erst sicher, wenn wir wieder an Bord sind?" erkundigte er sich. „Ja", gab Herisch zu. „Aber erst, wenn wir das Vagrat-System nur noch als leuchtenden Punkt auf den Ortungsgeräten sehen, weiß ich, daß ich dieses Kommando überlebt habe." Kors Dantur gestattete sich ein ungedämpftes Lachen, das wie ein aufkommendes Gewitter klang. Herisch starrte ihn entsetzt von der Seite an."Ich sah Dr. De Fort nicht unter den Wissenschaftlern", sagte Rhodan beiläufig.
„Er ist gefallen", sagte Herisch kurz. „Er war ein eigenartiger Mann", erinnerte sich Rhodan. „Als ich ihn kennenlernte, hatte ich das Gefühl, ein Genie zu sehen, aber auch einen Menschen, der mit seinen Problemen nicht fertig wird."
„Er war sehr tapfer", sagte Herisch. Rhodan spürte unbewußt, daß der Oberst nicht mehr über dieses Thema sprechen wollte. '"Kommen
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