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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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bereits nach Merchant erkundigt. Es heißt, daß er ein sehr tüchtiger Beamter ist. Er soll mehrere hohe Tapferkeitsauszeichnungen aus dem Kriege haben. Der Arzt hat nur das Gesicht verzogen, als er Merchants Hinterkopf ansah. Scheint ernster zu sein, als wir zunächst annahmen.«
    »Hoffentlich kommt er durch«, murmelte Phil.
    ***
    Die Zeitungen schrien am nächsten Morgen Juastados Story in balkendicken Schlagzeilen in die Welt. In der Stadt gab es nur ein einziges Gesprächsthema: der Amokläufer Amirez Juastado. Selbst der Warnstreik der Arbeiter der E-Werke wurde auf den zweiten Platz verschoben, obgleich ganz Manhattan zwei Stunden lang von ihrem Streik betroffen worden war.
    Als wir im Office ankamen, rief uns Mr. High zu sich. Er übermittelte mir den Dank des Commissioners der Stadtpolizei. Ich trat von einem Fuß auf den anderen. Lobreden kann ich nicht ausstehen. Außerdem hatte ich nun wirklich nichts Besonderes getan, als auf drei Yard einem Verrückten eine Pistole aus der Hand zu schießen. Jeder Polizeirekrut hätte es genauso gekonnt.
    »Dann etwas anderes«, sagte der Chef, als er endlich mit der Lobrede fertig war. »Sie hatten im vorigen Jahr einmal mit dem Wechselbetrüger Thomas Fansterley zu tun, Phil, ist das richtig?«
    Phil nickte nur.
    »Seien Sie so freundlich und suchen Sie sein Bild aus unserem ›Familienalbum‹ heraus«, bat Mr. High. »Die Kollegen in Baltimore haben es angefordert.«
    »Okay, Chef«, nickte Phil.
    Wir verließen das Arbeitszimmer von Mr. High. Draußen im Flur blieben wir stehen. Ich klopfte Phil auf die Schulter:
    »Such schön, mein Alter. Ich komme nachher mal ’rauf ins Archiv. Ich will erst mal bei der Stadtpolizei anrufen und hören, wie es diesem Merchant geht.«
    »Gut, aber im Archiv kannst du mir nicht helfen. Du hast Fansterley ja nie zu Gesicht bekommen. Arbeite unsere rückständigen Akten auf, Jerry. Das tust du doch so gern.«
    Mit einem hämischen Grinsen entzog er sich schnell der Reichweite meiner Linken. Er verschwand im Lift und grinste immer noch. Ich zuckte die Achseln und marschierte zurück in unser Office. Einen Verbrecher suchen und stellen, ist eine Sache. Akten darüber anzulegen, ist eine andere Sache, für die ich nie viel Begeisterung aufbringen konnte. Trotzdem muß es natürlich sein.
    Bei der Stadtpolizei hörte ich, daß Merchants Zustand besorgniserregend sei. Er befand sich noch immer in Lebensgefahr. Ich bedankte mich für die Auskunft, legte den Hörer auf und steckte mir erst einmal eine Zigarette an, wobei ich mißtrauisch den Berg von Akten auf meinem Schreibtisch ansah. Wo sollte ich eigentlich anfangen bei diesem Stapel?
    Gerade hatte ich mir einen Ruck gegeben und wollte nach der obersten Akte greifen, da ratterte das Telefon. Ich grinste zufrieden. Das Schicksal meinte es gut mit mir.
    »Cotton«, sagte ich.
    »Jemand will Sie sprechen, Sir«, sagte eine Telefonistin. »Vielleicht ein V-Mann, der sein Kennwort nicht sagen kann, weil Leute um ihn herumstehen. Er hat nur Ihren Namen genannt und um eine Verbindung gebeten.«
    »Okay, stellen Sie durch«, sagte ich, und die schönsten Hoffnungen regten sich in meiner Seele. Ich schob den Aktenstapel drei Zoll weiter von mir weg. »Hallo? Hier ist Cotton! Wer spricht da?«
    »Hallo, Mister Cotton!« krächzte eine rauhe, offenbar verstellte Stimme. »Ich muß Ihnen was erzählen! Haben Sie Zeit?«
    »Für anonyme Anrufer nie«, bluffte ich. »Ich hänge auf!«
    »Warten Sie doch!« schnappte die verstellte Stimme hastig. »Es handelt sich um den Fall Juastado!«
    Ich stutzte. Einen Fall Juastado gab es meines Wissens nicht, jedenfalls nicht im Sinne eines Falles, der noch geklärt werden mußte. Bei Amirez Juastado war alles klar, soweit das Ereignis eines Amoklaufes einem normalen Menschen je klarwerden kann.
    »Welchen Fall Juastado?« fragte ich vorsichtig.
    »Der gestern abend in der Nähe vom Central Park wie ein Wilder um sich schoß! Hören Sie, Cotton, ich kann hier nicht sprechen! Die Geschichte ist aber brandheiß, verlassen Sie sich drauf! Kommen Sie ’runter zum Grad Army Plaza, ja? Warten Sie am Eingang des East Drive auf mich!«
    »Woran erkenne ich Sie?«
    »Ich kenne Sie und werde Sie ansprechen, wenn mich niemand beobachtet. Sonst melde ich midi telefonisch wieder.«
    »Fühlen Sie sich beobachtet?«
    »Keine Ahnung, Cotton. Möglich ist alles in dieser verrückten Sache! Wann werden Sie da sein?«
    Ich sah auf die Uhr. Es war vierzehn Minuten nach

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