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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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schwarze Matte über Manhattan. Nur rote und blaue Notbeleuchtungen schimmerten gelegentlich über einer Haustür, an den Ausgängen von Kneipen und Kinos. Die drei Cops bogen keuchend in die Grand Army Plaza ein. Der Offizier, der im Scheinwerferlicht seines eigenen Wagens stand, damit ihn alle Ankömmlinge sofort entdecken sollten, wies sie mit knappen Worten ein. Sie stapften die East Drive hinauf und verteilten sich.
    Davis Merchant war der Schlußmann in ihrer Kette. Er stand noch keine halbe Minute, da rollte ein roter, ausländischer Sportwagen langsam an ihm vorbei. Ein paar Meter weiter sprang ein Zivilist heraus und postierte sich an den Rand des East Drive. Kaum stand er, kaum als Schattenriß' erkennbar, da vernahm Merchant auch schon seine leise Stimme:
    »Haben Sie eine Taschenlampe, Officer?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Merchant wahrheitsgemäß. »Und ich fürchte, meine Kollegen links von mir haben auch keine.«
    »Dann wird es zweckmäßig sein, wenn wir unsere Plätze tauschen«, sagte der Zivilist halblaut. »Mein Kollege weiter droben hat eine, ich habe auch eine Lampe, also werden wir Ihren Raum zwischen uns mit ausleuchten.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Merchant. »Das ist sehr freundlich.«
    Er marschierte die wenigen Schritte nordwärts, während ihm der Zivilist engegenkam. Als sie aneinander vorbeigingen, brummte der Zivilist:
    »Hoffentlich ist der Spuk bald vorbei.«
    »Ja, Sir«, nickte Merchant. »Hoffentlich.«
    Er ging noch fünf Schritte und blieb stehen. Er muß ein Detektiv sein, dachte Merchant. Einer vom Hauptquartier, wahrscheinlich sogar von einer Sonderabteilung. Ein gewöhnlicher Revierdetektiv bekäme niemals so einen Wagen genehmigt. Daß es ein G-man sein konnte, fiel Merchant nicht ein.
    Reglos starrte der Patrolman in die Finsternis vor sich. Weit in seinem Rücken lag der Zoo des Central Parks. Die Tiere mußten die nächtliche Unruhe spüren. Dumpf und grollend wie ein fernes Gewitter erklang der Schrei eines Löwen, gefolgt vom schmetternden Trompeten eines Elefanten. Verrückt, dachte Merchant. Man steht im Herzen einer Betonwüste mit acht Millionen Einwohnern, aber keine fünfzig Yard entfernt brüllen Löwen und Elefanten, als ob man in einer Wildnis wäre. Und jetzt fangen auch noch die Schakale an mit ihren langgezogenen, heulenden Rufen. Wenn das hier bloß bald vorbei wäre…
    Alles in allem waren noch keine zwei Minuten vergangen, seit er seinen Posten bezogen hatte, aber schon kam es ihm wie eine endlose Frist vor, daß er am Rande einer jetzt gesperrten Autostraße stand, in die Finsternis eines weitläufigen Parks starrte und in seinem Rücken das Gebrüll der wilden Tiere aus dem Zoo hörte. Die ganze Nacht bekam etwas Unheimliches, Unwirkliches durch die Nähe der Tiere und durch die für New York ungewöhnliche Finsternis. Auf fünf Schritt Entfernung schon konnte man nicht mehr unterscheiden, ob ein Mann eine Uniform trug oder nicht. Wenn der Amokläufer wieder zu Verstand gekommen ist, schoß es Merchant durch den Kopf, könnte er versuchen, sich durch unsere Reihen hindurchzuschleichen. Es müßte ihm möglich sein…
    Ein Schuß krachte jäh, unvermittelt, und erschreckend nah. Merchant hob den Kopf.
    »Achtung, Sir!« rief er in die nördliche Richtung. »Das war genau vor Ihnen!«
    »Ich dachte, es wäre mehr auf Ihrer Seite!« erwiderte eine Merchant unbekannte Stimme.
    Nein, dachte Merchant, es war mehr bei dir da droben. Und dann erschrak er jäh bei dem Gedanken, daß die Antwort genausogut von einem Detektiv wie von dem gesuchten Mann selbst stammen konnte. In dieser höllischen Finsternis gab es nicht die leiseste Garantie dafür, daß der Nachbar zur Linken oder zur Rechten ein Kollege sein mußte. Merchant wußte aus einer furchtbaren Erfahrung heraus, wie man einen Posten in der Finsternis stumm macht und vorübergehend an seine Stelle tritt. Er hatte den Krieg im Pazifik mitgemacht, im Dschungel und auf Iwo Jima, Er reckte den Kopf vor und versuchte, die Dunkelheit mit seinen Augen zu durchdringen. Knackte da nicht ganz in seiner Nähe ein Ästchen? Raschelte es nicht da vorn, halbrechts, gen Norden zu? Aber wie sollte man denn etwas hören können, jetzt, da aus dem Zoo das infernalische Gebrüll mehrerer Löwen, einiger Tiger, das unheimliche Geheul der Schakale und das gellende Trompeten der Elefanten herüberhallte?
    Eine Rakete stieg zischend in den Himmel, Sie zerplatzte und ließ eine Flut von grünleuchtenden Funken am Himmel

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