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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gerechnet, daß der andere so schnell sein würde.
    Bevor Morton die Finger krümmte, schlug der Untote mit dem Spaten zu.
    Komisch, daß dieser verdammte Spaten so blank ist, dachte Morton noch, dann traf ihn die flache Seite mit ungeheurer Wucht. Die Schrotflinte wurde von dem Aufprall aus seiner Hand katapultiert. Sie flog weg, als hätte er sie nie festgehalten und landete irgendwo auf dem Boden, für ihn unerreichbar.
    Er schrie.
    Sein rechter Ellbogen schien nicht mehr vorhanden zu sein. Als er Arm und Finger bewegen wollte, schaffte er das nicht, der Arm war wie gelähmt.
    Er schluchzte auf.
    Der Untote stieg weiter aus seinem Grab, als wäre nichts geschehen. Er schüttelte sich nur, und Dreckkrumen rieselten von seinem Körper.
    Neben dem Grab blieben sie liegen.
    Dann zog er das rechte Bein an.
    Morton starrte auf die Kniescheibe, und er sah, wie der Unheimliche den Spaten als Stütze benutzte. Er quälte sich förmlich in die Höhe.
    Dem Jäger war klar, was der andere mit ihm vorhatte. Er würde ihn nicht am Leben lassen. Morton dachte an die gesehenen Krimis, an Zeugen, die etwas verraten konnten und so.
    Noch lebte er.
    Und, verdammt noch mal, das sollte auch so bleiben. Der dicke Geschäftsmann wußte selbst nicht, woher er plötzlich die Energie nahm, aber sie war vorhanden, schoß wie ein Strom in seinem Körper hoch, und er dachte an sein Messer.
    Den Hirschfänger hatte er noch.
    Er zog ihn hervor.
    Mit der Waffe konnte er wirklich umgehen, das hatte er im Laufe der Jahre gelernt, und er würde es dieser verdammten Gestalt schon zeigen.
    Die rechte Hand war kaum noch zu gebrauchen, weil die Finger sich nicht bewegen ließen, aber er hatte noch die linke.
    Darin wechselte er das Messer.
    Die Finger umkrampften den Geweihgriff. Am liebsten hätte er die Waffe sofort geschleudert, doch er wartete, bis der Unheimliche vollends aus dem Grab gekrochen war. Noch stand er gebückt, doch wenn er etwas von ihm wollte, dann mußte er sich aufrichten.
    Und er tat es.
    Morton holte aus.
    Der Totengräber wandte ihm das Gesicht zu. Es sah aus wie eine fahle Leichenmaske. Eine Gänsehaut kroch über Mortons Rücken. Warum tut er denn nichts? Er kann sich doch verteidigen - er müßte doch…
    Morton dachte nicht mehr weiter. Es war ihm auch egal. Er wollte ihn sich nur vom Hals schaffen.
    Der Jäger schleuderte die Waffe. Ein schwerer Hirschfänger, gut ausgewogen, der sich einmal in der Luft überschlug und mit tödlicher Präzision sein Ziel fand.
    Bis zum Heft hieb er in die Brust des Untoten.
    Der Totengräber wurde durchgeschüttelt. Seine Mundwinkel verzogen sich für einen Moment nach unten.
    Jetzt muß er fallen! dachte Morton.
    Der Zombie fiel nicht.
    Aufrecht blieb er stehen und schaute den Mann an, der das Messer geschleudert hatte.
    »Nein!« ächzte Morton. »Nein, verdammt, das kann nicht sein, das gibt es nicht…« Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, denn der Untote hob den rechten Arm, packte den Griff und zog den Hirschfänger aus seiner Brust.
    Kein Tropfen Blut quoll hervor, und wie von Geisterhänden geführt, schloß sich die Wunde sofort wieder.
    Das Messer aber schleuderte der Unheimliche zu Boden.
    Dann ging er vor.
    Morton wußte nichts von Jock Gray und dessen Aufgabe. Er sah in ihm eine Mordmaschine, die allein sein Leben wollte. So schnell kam er nicht auf die Füße. Seine Leibesfülle machte ihm schwer zu schaffen. In der Ferne hörte er den Klang der Hörner. Sie bliesen die Jagd ab, doch die auf ihn war soeben eröffnet worden.
    Das Monster wollte sein Leben!
    Morton rollte sich herum, kam auf dem Bauch zu liegen und stemmte sich in die Höhe, in dem er beide Hände flach auf den Boden stützte.
    Er wollte weg.
    Mehr stolpernd als gehend gelang es ihm und hörte hinter sich die dumpfen, gefährlich klingenden Schritte des unheimlichen Verfolgers.
    Schaffte er es?
    Morton riskierte den Zeitverlust und warf einen Blick über seine linke Schulter.
    Jock Gray hatte den Spaten hoch erhoben. Er schlug zu.
    Morton stand erstarrt. Er schien im ersten Augenblick danach zu wachsen, sein Gesicht verzerrte sich und wurde vom nackten Entsetzen gezeichnet, als er den roten Ring sah, der sich um seinen Körper zog.
    Sein Blut!
    Wieder hob der Totengräber den Spaten. Er wollte ein für allemal ein Ende machen.
    Wie Morton es schaffte, sich trotz seiner Verletzungen herumzuwerfen, wußte er selbst nicht. Auf jeden Fall verfehlte ihn der zweite Hieb.
    Dann rannte er. Morton floh schreiend und

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