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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Familien-Legende.«
    »Gibt es hier tatsächlich einen alten Friedhof in der unmittelbaren Nähe?«
    »Ja, im Wald.«
    »Von dort kam der Verletzte. Und er hat von einer unheimlichen Gestalt mit einem Spaten gesprochen, die ihn angegriffen hat, Lady Anne.«
    Die Frau preßte ihre Hand dorthin, wo in der Brust das Herz schlägt. »Ist das Ihr Ernst, Mr. Sinclair?«
    »Leider.«
    »Aber dieser Totengräber lebt nicht mehr. Er ist gestorben. Schon vor hundert Jahren.«
    »Wirklich?«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Sinclair?«
    »Wissen Sie genau, daß der Totengräber gestorben ist? Hat man sein Grab gefunden? Wurde er beerdigt?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie.«
    »Aber er kann nicht mehr leben. Niemand wird so alt, Mr. Sinclair. Wirklich nicht.«
    »Im Prinzip haben Sie recht, Lady Anne.«
    »Aber?«
    Ich lächelte. »Kein Aber. Ihnen das alles zu erklären, ginge ein wenig zu weit. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich bei Ihnen einquartiere?«
    »Sie wollen den Fall übernehmen?«
    »Ja, Lady Anne. Sollte der Totengräber existieren, bedeutet dies eine kaum zu schätzende Gefahr für uns alle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mein Gott, ich kann es gar nicht fassen. Daß es so etwas geben soll?«
    »Erinnern Sie sich daran, wie Sie mich fragten, ob ich Ihnen nichts von meinem Beruf erzählen könnte?« Als sie nickte, sagte ich: »Jetzt erleben Sie es hautnah.«
    »Das stimmt.«
    »Und um noch etwas möchte ich Sie bitten. Sprechen Sie mit niemandem darüber, wenn es sich eben vermeiden läßt.«
    »Das ist selbstverständlich, Mr. Sinclair. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?«
    »Ja, ich möchte mir den Friedhof anschauen. Wie komme ich dorthin?«
    Sie erklärte mir den Weg, und ich bedankte mich. Dann ging sie zurück zu ihrem Mann.
    »Wir stecken ja wieder mittendrin.«
    Ich hatte Bill nicht kommen gehört und drehte mich um.
    »Scheint so.«
    »Was hast du vor?«
    »Einen Friedhof besichtigen.«
    »Habe ich mir gedacht, und deshalb komme ich mit. Sheila und ich haben zudem beschlossen, noch bei den Quinnthorpes zu bleiben. Ich will sehen, wie sich die Sache entwickelt.«
    »Das war auch meine Idee.«
    »Dann können wir gehen?«
    »Meinetwegen.«
    »Ich sage nur noch Sheila Bescheid.« Bill Conolly verschwand.
    Sheldon Quinnthorpe hatte in Anbetracht der Umstände die Jagdgesellschaft aufgelöst, was ihm auch niemand übelnahm. Nacheinander verschwanden die Leute.
    Bill kam zurück. »Alles klar, wir können gehen.«
    »Bist du bewaffnet?« fragte ich.
    »Nicht mit Silberkugeln.«
    »Ich ja.«
    Der Reporter grinste. »Dann bin ich beruhigt.«
    ***
    Bis zu unserem Ziel war es wirklich nicht weit, aber der Weg gestaltete sich als unangenehm. Es gab keinen breiten Pfad, sondern wir mußten quer durchs Gelände. Dieser Teil des Waldes wurde nicht gepflegt, hier ließ man die Pflanzen und Bäume wachsen, die Natur wucherte förmlich über.
    Dann sahen wir den Friedhof. Oder das, was von ihm übrig geblieben war.
    Ein paar alte Grabsteine standen noch schief im Boden. Sie waren mit Moos überwuchert und zeigten einen grünen Schimmer. Einige freie Flächen waren ebenfalls vorhanden. Dort wuchs das Unkraut kniehoch.
    Bill entdeckte den erledigten Keiler zuerst. Ausgeblutet lag er auf dem Boden.
    Und dicht danöben sahen wir es.
    Unwillkürlich blieben wir stehen. Bill warf mir einen scheuen Blick zu.
    Ja, ich kannte die Zeichen genau, die entstehen, wenn Tote aus kühlen, feuchten Gräbern klettern. Dort war die Erde immer aufgewühlt, als wäre ein riesiger Maulwurf bei der Arbeit gewesen. Zwangsläufig dachte ich an meinen ersten Fall überhaupt, der mich damals auf die Spur des Hexers Orgow gebracht hatte. Dieser Mann hatte mit Hilfe eines Mediums die Toten eines Friedhofs aus den Gräbern steigen lassen.
    Und die Leichen hatten anschließend die Einwohner eines ganzes Dorf in Panik versetzt.
    Hier schien nur eine Zombie aus dem Grab geklettert zu sein, denn weitere Spuren entdeckten wir nicht.
    Ich suchte nach Fußabdrücken und fand sie auch bald. Vom Grab her mußte der geheimnisvolle Totengräber in schräger Linie im Wald verschwunden sein. Er war ohne Rücksicht auf Verluste gegangen, wobei er Zweige und kleinere Äste abgeknickt hatte.
    »Wie ist der wieder zum Leben erweckt worden?« fragte Bill.
    Ich hob die Schultern. »Da kann man nur vermuten. Dieser erlegte Keiler liegt direkt auf dem Grab. Sein Blut ist in die Erde gesickert, vielleicht hat es den Anstoß gegeben.«
    Bill war mit mir einer Meinung.
    Er

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