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0175 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 0175 - Wettlauf gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berichtete weiter: „Als die akonischen Hyperfunkstationen die ersten Nachrichten von der Front auffingen, stellten unsere Agenten einen lebhaften Verkehr beim Großen Rat fest. Als sich unsere Männer die Besucher ein wenig genauer ansahen, fanden sie darunter sehr viele alte Bekannte. Bei uns laufen sie unter dem Namen Extremisten oder Ultras. Vertreter der gemäßigten Richtungen stehen seit Stunden Schlange und werden vom Großen Rat nicht empfangen. Was sich hinter verschlossenen Türen abspielt, ist uns zum Teil bekannt. Das, was wir erfahren haben, genügt vollauf, um uns keinen Illusionen mehr hinzugeben.
    Die Akonen wollen sich mit den Blues arrangieren."
    Bully hatte sich immer noch nicht geäußert.
    Mercant hatte seine Hiobsmeldungen an den Mann gebracht. Bully beugte sich vor, öffnete eine Seite des Schreibtisches und nahm eine Flasche Kognak heraus. „Auch einen, Mercant?" fragte er.
    Der Solarmarschall nickte.
    Bevor Bully den ersten Schluck nahm, fragte er: „Transmitterstationen?"
    Das war der wichtigste Punkt überhaupt. Im Blauen System wickelte sich auch heute noch der Verkehr von Planet zu Planet über Transmitterstationen ab, und das Netz war viel dichter als im terranisch-arkonidischen Teil des Imperiums. Das Netz des terranisch-arkonidischen Teils war aber auch an das Blaue System angeschlossen. Eine Infiltration, gesteuert von Sphinx, konnte überfallartig auf einige hundert der wichtigsten Imperiumswelten durchgeführt werden, wenn ...
    „Abgeriegelt!" sagte Mercant auf Bullys Frage und trank.
    „Vollständig?"
    „Vollständig!" erwiderte Mercant.
    „Antis ... Akonen! Immer wieder dasselbe!" sagte Bully bedrückt. „Aber halten Sie mich jetzt in dieser Situation nicht für verrückt, Mercant! Wissen Sie, was ich wünsche? Daß die Akonen offiziell mit dem Imperium brechen! Wie die Lage zum Zeitpunkt ihres Vertragsbruches ist, soll mir gleichgültig sein!
    Auch die Gataser werden noch einsehen, daß sie durch Krieg nichts gewinnen können. Doch diesen verblendeten, hinterlistigen und hochnäsigen Akonen muß einmal ein Denkzettel verpaßt werden, damit sie als Unruheherd innerhalb der Galaxis ausgeschaltet werden! Denken Sie anders darüber, Mercant?"
    „Zukunft, Bull. Halten wir uns an die Gegenwart.
    Ich habe keine Leute mehr verfügbar. Die Galaktische Abwehr ist regelrecht ausgebrannt. Die Überwachung der Transmitterstationen hat meine letzten Reserven gekostet. Kommt jetzt eine neue Sache auf die Abwehr zu, dann stehe ich da und kann nichts tun."
    Die Bildscheibe leuchtete auf. Die Hyperkomstation Terranias gab einen Bericht an Bully durch. Atlan teilte von der Front aus Sektor 7 mit, daß die Durchbruchstelle der Blues inzwischen 28 Lichtjahre groß geworden wäre. Mit einem Angriff auf die Erde oder M13 müßte gerechnet werden! Schätzungsweise hätten rund achttausend Molkex-Raumer diese Stelle passiert, um in Richtung Sol oder M13 im Zwischenraum zu verschwinden.
    „Prost!" sagte Bully, als die Bildscheibe wieder dunkel geworden war. Er trank und verzog das Gesicht. „Heute schmeckt der Napoleon scheußlich!"
    „Haben Sie Nachricht vom Chef, Bully?" wollte Mercant wissen.
    „Seit Stunden nicht mehr. Er kann auch noch nicht die Hieße-Ballung erreicht haben. Was mir Sorgen macht ... die ERIC MANOLI hat sich vom Kreuzerverband getrennt. Der Chef fliegt also ohne Geleitschutz. Dabei ist der vorletzte Funkspruch von Major Etele doch deutlich genug gewesen."
    „Bully! Haben Sie schon einmal erlebt, daß der Chef Menschen in Not nicht geholfen hat?"
    „Wem sagen Sie das, Mercant? Aber ich muß hier auf diesem verdammten Platz sitzen, anstatt als Chef der ehemaligen Arkonflotte dabei zu sein!"
    Es war seit Jahrhunderten immer wieder dasselbe.
    Reginald Bull fühlte sich todunglücklich, wenn er auch nur für drei Tage Perry Rhodan vertreten sollte.
    Dieser dynamische Mann war nicht dafür geboren, sein Leben hinter dem Schreibtisch zu verbringen, und es reizte ihn auch nicht, jetzt alle Macht des Imperiums in Händen zu haben.
    „Und wenn die Akonen uns jetzt in den Rücken fallen, Bully?" versuchte Mercant ihn abzulenken. Er kannte die ausgezeichneten Qualitäten dieses Mannes, der sein Können oft hinter burschikosen Redewendungen oder impulsiven Bemerkungen verbarg.
    Bully grinste wieder. Seine Augen leuchteten. Er mußte vergessen haben, was er vorhin über den Kognak bemerkt hatte, denn er schenkte sich wieder das Glas voll. Dabei sagte er: „Mercant, ich verspreche

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