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0175 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 0175 - Wettlauf gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Resultat gefiel ihm nicht. Wenn Major Eteles Angaben über einen großen Molkex-Flottenverband stimmten - und es gab keinen Grund, daran zu zweifeln -, dann durfte es die ERIC MANOLI ohne ausreichenden Schutz nicht wagen, allein in die Ballung hineinzufliegen.
    Drei Stunden und vierzig Minuten Standardzeit trennten ihn vom Kreuzerverband, wenn sein Schiff aus dem Linearraum in das Normalkontinuum fiel; mit anderen Worten: Wenn die ERIC MANOLI in der Ballung dicht über Brulab-1 ankam.
    Diese Zeitspanne war zu groß.
    Rhodan handelte sofort. Sein Flaggschiff beschleunigte im Zwischenraum nicht mehr weiter.
    Zehn Minuten später hatte die Inpotronik auch die andere Aufgabe gelöst. Die Koordinaten waren auf einen Spielraum von drei Stunden berechnet.
    Gleichgültig, zu welcher Minute der Riesenraumer in die Ballung einfliegen würde, innerhalb dieser Dreistundenfrist lagen für jede einzelne Minute die kosmographischen Orter fest.
    „Wir lassen den Kreuzerverband bis auf fünfundvierzig Minuten herankommen!" entschied Rhodan. Seine Anwesenheit war in der Zentrale nicht weiter erforderlich. Er zog sich in seine Kabine zurück.
     
    *
     
    Evyn Molls Aufschrei machte auf die heranrückenden Hornschrecken aufmerksam. Die hundertfünfzig Mann starke Besatzung der zerstörten BABOTA, die gehofft hatte, hier für die nächsten Stunden in Sicherheit zu sein und von den Gatasern nicht entdeckt zu werden, mußte jetzt vor der violetten Gefahr fliehen.
    Aber die gefräßige Invasion kam nicht nur das Tal entlang. Sie stürzte sich über die linke Bergflanke in die Tiefe, und von dort her drohte den Menschen die größte Gefahr.
    „Nicht in kleine Gruppen aufteilen!" hatte Etele angeordnet und sich dann um die Journalistin gekümmert. „Können Sie noch?"
    Sie lächelte verkrampft. Die nackte Angst stand in ihren Augen.
    Während sie sich neben dem Major durch das kniehohe Moos kämpfte, suchten ihre Augen nach Bill Ramsey. Dicht gedrängt stürmten die Männer durch Hitze und Moos tiefer ins Tal. Wohin Evyn auch sah, nirgendwo konnte sie Ramsey entdecken.
    „Major ...", keuchte sie erschöpft, „wo ist Leutnant Ramsey?"
    „Irgendwo wird er schon sein. Vielleicht an der Spitze der Besatzung!" Aber Etele war nicht ganz wohl bei dieser Antwort. Wenn er Leutnant Ramsey auch nicht näher kannte, so hatte er sich doch schon gewundert, daß der Mann noch nicht neben der Journalistin aufgetaucht war.
    „Und wenn er nicht bei uns ist, Major?"
    Von vorn kam der Schrei: „Hornschrecken von links! Schnell, sonst haben euch die Bestien geortet!"
    „Laufen, Miß, laufen!" hämmerte Etele ihr ein, nahm sie bei der Hand und zerrte Evyn hinter sich her.
    „Können Sie mit einem Handstrahler umgehen?"
    fragte er.
    Sie nickte.
    „Da! Entsichert. Wenn Sie Glück haben, ist das die einzige Rettung ... wenn es nur eine Raupe ist!
    Verstanden?"
    Wieder nickte sie. Schlagartig war die Moosvegetation zu Ende. Dafür erstreckte sich jetzt vor ihnen ein Geröllfeld, das hundertmal schlimmer als das Moos war.
    Wo Etele auch hinsah, kamen Männer zu Fall.
    „Da kommen sie zu Tausenden, Major!" rief Evyn Moll in panischem Entsetzen.
    Die Hornschrecken kamen in großen Sprüngen den Hang herunter. Zum Unglück der Besatzung verengte sich das Tal schlauchförmig. Die Chance, sich hier unten schneller bewegen zu können als die Hornschrecken, die ihnen den Weg verlegen wollten, verringerte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Da sah Etele, was er befürchtet hatte: Der Rest seiner Besatzung machte kehrt. Die Männer wichen vor den tückischen Raupen zurück.
    Aber hinter ihnen schob sich ebenfalls eine Flut dieser kleinen Ungeheuer heran.
    Verzweifelt schaute Eyko Etele die steile Bergwand an ihrer Seite an. Fast senkrecht stieg sie in den Himmel, und überall schien sie spiegelglatt zu sein.
    Sie waren verloren, wenn kein Wunder geschah.
    Da verdunkelte sich der Himmel. Über dem linken Felsgrat tauchten in einer langen Kette vierzehn Molkex-Raumer auf. Kein Schiff war höher als tausend Meter.
    Die Gataser mußten jetzt die fliehenden und von Raupen umzingelten Terraner sehen.
    Jeder wartete auf den ersten Strahlschuß.
    Immer noch blieb er aus. Dafür kamen die Raupen unaufhaltsam näher.
    „Auf, Männer! So oder so ... lieber in einem Strahlschuß umkommen!" schrie Etele, so laut er konnte.
    Langsam zogen die Molkex-Raumer über das enge Tal. Die Hälfte des Verbandes war schon vorübergeflogen, als der Rest plötzlich Kurswechsel machte, das Tal

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