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0176 - Der Pestvogel

0176 - Der Pestvogel

Titel: 0176 - Der Pestvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nicht. Federn wachsen überall aus seinem Körper. Er kriegt einen Vogelkopf und einen großen Schnabel. Seine Arme werden zu Flügel, und schon steigt er auf. Unheimlich. Er fliegt hinter Emo her. Dieser bemerkt es nicht sofort. Als er sich dann umdreht, ist der schreckliche Vogel schon heran, und es kommt zu einem fürchterlichen Kampf auf Leben und Tod, den Felix Emo verliert, wie Sie gesehen haben.«
    Der Inspektor wandte sich an seinen Assistenten. Strobl hatte sich Notizen gemacht. »Haben Sie alles?«
    »Ja, Chef.«
    »Dann danke ich Ihnen, Frau Biwonka. Sie waren uns eine große Hilfe.«
    »Werden Sie diesen unheimlichen Kerl erwischen?« fragte Ernestine Biwonka gespannt.
    »Wir werden uns auf jeden Fall die größte Mühe geben«, erwiderte Gotthard Fuchs.
    Die Biwonka schüttelte den Kopf. »Daß so etwas überhaupt möglich ist. Ein Mensch, der sich in einen Vogel verwandelt. Da muß man sich ja selbst für verrückt halten, wenn man so etwas sieht.«
    Ein Uniformierter eilte herbei. Sein Gesicht wirkte teigig. Inspektor Fuchs schaute ihn beunruhigt an. »Was haben Sie denn?«
    »Eben kam ein Funkspruch durch.«
    »Und?«
    »Ich dachte zuerst, ich müsse mich verhört haben, aber das war nicht der Fall.«
    »Was ist denn noch passiert?« fragte der Inspektor verdrossen.
    Er wischte sich nervös mit dem Handrücken über das gebrochene Nasenbein. Allmählich reichte es ihm.
    »Im ersten Bezirk haben… Pesttote eine Pizzeria überfallen. In dem Lokal sollen sich schreckliche Horrorszenen abspielen.«
    Inspektor Fuchs schaute den uniformierten Kollegen ungläubig an. »Pesttote? Woher kommen die denn?«
    »Aus den Katakomben des Stephansdoms.«
    »Kommen Sie, Strobl, dort müssen wir unbedingt hin!« sagte Gotthard Fuchs hastig und verließ mit seinem Assistenten den Hinterhof.
    Wenige Minuten später säßen sie in ihrem Dienstwagen und fuhren an der Votivkirche vorbei, deren hellgraue Türme schlank in den Himmel stachen. Sie überquerten den Schottenring, und Strobl schaltete das Martinshorn ein. Er fuhr verkehrt durch Einbahnen und fand den kürzesten Weg zur Pizzeria.
    Auch davor standen schon einige Funkstreifen.
    Fuchs und Strobl sprangen aus dem Wagen. Sie eilten auf den Eingang der Pizzeria zu. Durch die große Scheibe konnten sie einen Blick in das Lokal werfen. Es glich einem Trümmerhaufen.
    Verstörte Menschen drängten sich in einer Ecke zusammen. Tische, Stühle, Speisen, Getränke, Spiegelsplitter alles lag auf dem Boden.
    Und dazwischen Skelette!
    Gotthard Fuchs zog die Luft geräuschvoll ein, als er das Lokal betrat. Skelette! Das war ein Hammer. Während seiner ganzen Dienstzeit war dem Inspektor so etwas noch nicht untergekommen.
    Sowohl er als auch sein Assistent hielten ihre Dienstpistolen in der Hand, und sie hörten, wie jemand mit krächzender Stimme schrie. »Bring ihn um! Töte John Sinclair!«
    ***
    Es sah danach aus, als ob der Pesttote es schaffen würde. Ich war zu benommen, um mich verteidigen zu können. Der gefährliche Wiedergänger näherte sich mir. Sein Gesicht war grausam verzerrt. Er haßte alles Leben, war aus der Hölle zurückgeholt worden, um so viele Menschen wie möglich zu vernichten. Nun sollte ich sein Opfer werden. Die Pest würde mich befallen. Ich würde so schrecklich aussehen wie er. Ich hatte bei Manfred Mock gesehen, was für scheußliche Folgen ein Kontakt mit einem solchen Untoten hatte.
    Zacharias Katt lachte gehässig. »Ja, Sinclair! Es sieht nicht gut für dich aus! Ich habe dich gewarnt! Ich habe dir geraten, sofort wieder abzureisen, aber du hast meinen Rat nicht befolgt. Das wird dir nun zum Verhängnis! Uns kannst du nicht aufhalten, Geisterjäger. Ich erhielt aus der Unterwelt einen Tip, daß du nach Wien kommen würdest und konnte mich rechtzeitig um dich kümmern. Über jeden deiner Schritte wußte ich Bescheid. Und nun ist es gleich aus mit dir!«
    Der Pesttote erreichte mich.
    »Pack ihn!« krächzte Zacharias Katt. »Gib ihm die Pest! Er soll daran qualvoll zugrunde gehen!«
    Verdammt, ich mußte reagieren.
    Verbissen versuchte ich die Benommenheit aus meinem Schädel zu verbannen. Unendlich langsam hob ich die Hände. Der Wiedergänger beugte sich zu mir herunter. Der Gestank, den er verströmte, nahm mir den Atem.
    Ungeschickt öffnete ich mein Hemd. Das Kruzifix, das ich um den Hals trug, war meine letzte Rettung. Ich mußte es freilegen, damit es seine abwehrenden Kräfte entfalten konnte.
    Würde ich es noch schaffen?
    »Mach ihn

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