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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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legten sich auch mit den Polizisten an. Ein Streifenwagen wurde umgestürzt. Die Cops nahmen ihre Gummiknüppel, aber sie hatten einen schweren Stand. Der Straßerimob griff in die Kämpfe ein, und er schlug sich, wie es in der Bowery selbstverständlich ist, auf die Seite der Ganoven.
    Zu diesem Zeitpunkt lag ich im Bett und schlief. Das Telefon weckte mich. Der Einsatzleiter sagte: »In der Bowery ist die Hölle los. Die City Police hat das FBI um Unterstützung gebeten. Sie kann die anderen Stadtteile nicht völlig von Beamten entblößen, und die Leute, die sich jetzt dort herumschlagen, reichen nicht aus.«
    Ich stürzte mich in meine Kleider. Als ich den Hut vom Haken riss, heulte unten die Sirene eines unserer Dienstwagen. Phil und noch drei Kollegen waren bereits an Bord. Ich zwängte mich zu ihnen und zog es vor, auf den Jaguar zu verzichten.
    In der Christopher Street sah es wie nach einem Volksaufstand aus. Dichte Trauben schreiender, tobender Menschen hatten die Streifenwagen umschlossen. Nur unter Aufbietung aller Reserven konnten sich die Cops halten. Bisher war kein Schuss gefallen, aber der eine oder andere Polizist hielt bereits die Pistole in der linken Hand, während er mit der rechten noch den Gummiknüppel sausen ließ.
    Unser Fahrer ließ die Sirene heulen, und wir fuhren langsam in die Menge hinein. Wütende, verzerrte Gesichter tauchten vor unserem Kühler auf. Fäuste wurden geschüttelt. Es waren typische Bowery-Typen, zerlumpte, bärtige Penner und Tagediebe, Abschaum der Straße.
    »Sieh zu, dass wir mit den Cop-Wagen eine Kette bilden können!«, schrie ich unserem Fahrer zu. Phil und die anderen hingen mit dem Oberkörper aus den Fenstern, die Pistolen in den Händen.
    Wir fanden Kontakt mit einem Cop-Wagen, sprangen aus unserem Fahrzeug; und sorgten dafür, dass die Polizisten etwas mehr Luft bekamen. Es war keine leichte Arbeit, und wir konnten dabei nicht sehr rücksichtsvoll Vorgehen. Während Phil mit gut gezielten Hieben ein paar Leute ausknockte, bekam ich einen großmäuligen Burschen in den richtigen Griff, riss ihn hoch und warf ihn in die Menge. Ein paar Leute gingen bei dem Anprall in die Knie. Die Methode schien wirkungsvoll, und ich wiederholte das Verfahren zwei- oder dreimal. Dann konnten wir mit den Cops eine Kette bilden, fanden auch Anschluss nach der anderen Seite und drängten die Menge systematisch zurück. Wenig später erschien ein Wagen mit aufmontiertem Wasserwerfer. Der mächtige Druckstrahl zischte in die Menge. Das wirkte Wunder. Man begann zu rennen. Der Strahl traf eine Gruppe von fünf Leuten, die noch zögerten. Im Handumdrehen lagen sie alle auf dem Boden und versuchten, auf allen vieren krabbelnd, aus dem Bereich des Wasserwerfers zu entkommen.
    Ich rief Phil an.
    »Komm zurück! Ich habe eine Ahnung, wo der Zauber noch im vollen Gange ist.«
    Ich wusste, dass Cool Hoogan, der Chef der Bowery-Unterwelt, in der 15. Straße wohnte. Es war ein nur zweistöckiges Haus. Im Parterre befand sich ein Antiquitätenladen, und auch die erste Etage war vollgepfropft mit allem nur denkbaren Kram. Hoogan betrieb offiziell den Antiquitätenhandel, weil er die beste Tarnung für die Hehlerei von gestohlenem Gut bot, und fast alles, was in der Bowery gestohlen wurde, ging durch Cool Hoogans Hände.
    Wir enterten den FBI-Wagen, schrien den Cops zu, sie sollten die Wasserkanone für einen Augenblick stoppen, und zischten die Christopher Street entlang.
    Außerhalb des Wasserwerfers verzögerte sich die Flucht des Mobs, aber er hatte sich noch nicht wieder zusammengerottet. Wir kamen durch. Dann erreichten wir die 15. Straße. Auch sie wimmelte von Menschen, die nur zögernd unserem Sirenen heulenden Fahrzeug Platz machten. Ich sah Feuerschein, gab mehr Gas und bremste vor Hoogans Haus.
    ***
    Der Antiquitätenladen brannte, wenn auch das Feuer noch nicht zur vollen Entfaltung gekommen war. Eine dichte Menge von Neugierigen drängte sich vor dem Haus, aber nicht einer dachte daran, etwas gegen das Feuer zu unternehmen. Sie rannten zwar mächtig hin und her, aber es geschah hauptsächlich, um aus dem brennenden Laden zu stehlen, was des Stehlens wert schien, Ich schaltete das Funksprechgerät ein. Auf der Hauptleitung war reger Betrieb. Ich probierte die anderen Leitungen durch, und als ich eine erwischte, auf der es einigermaßen ruhig zuging, meldete ich mich und verlangte die Alarmierung der Feuerwehr. Sie wussten noch nichts von dem Brand, aber die Feuerwehr war auch

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