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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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einem der Chicago-Gangster zusammengetroffen zu sein.
    Ein anderer Mann musste die Fäden in der Hand halten. Wir kannten seinen Namen nicht. Die Unterwelt bezeichnete ihn einfach als den Schwarzen, aber er war kein Farbiger, zumindest kein Neger. Er trug stets einen schwarzen Trenchcoat und einen schwarzen Hut, und er fuhr ein schwarzes Thunderbird-Cabriolet.
    Fest stand lediglich, dass er keine Fantasiegestalt sein konnte, denn einmal hatte ihn ein Polizist an der Ecke der 70. Straße im Gespräch mit Gunney gesehen; ein andermal sah eine Motorradstreife ihn zusammen mit Rag Tyme, und ein pensionierter Beamter, der sich immer noch für die Dinge seines ehemaligen Berufes interessierte, berichtete, dass er den Schwarzen am Steuer des Thunderbird gesehen hatte, wie er Gonzales und O’Cail Befehle erteilt hätte.
    Phil und ich bekamen den Mann nicht zu sehen. Er verschwand so rasch, wie er auftauchte, und es gab für uns keinen Grund, ihn festhalten zu lassen. Wir konnten auch keinerlei Beziehungen zwischen dem geheimnisvollen Gentleman und Kenneth feststellen.
    Carel Kenneth war nie in der Begleitung von irgendwem gesehen worden, auf den die Beschreibung des Schwarzen gepasst hätte. Trotzdem hielten wir den Mann im Thunderbird für eine Art Sekretär Kenneths. Es gab schließlich Telefone, über die Befehle erteilt und Berichte entgegengenommen werden konnten. Jedenfalls glaubten wir alle fest, dass Carel Kenneth seinen nächsten Schlag im Feldzug um die Eroberung New Yorks vorbereitete.
    ***
    Dieser Schlag konnte nur gegen einen von zwei Männern geführt werden. Hoogan war der König der Bowery, und Derlano regierte im Hafen. Wenn Carel Kenneth in New York zu einer ähnlichen Stellung aufsteigen wollte, wie sie sein Bruder innegehabt hatte, so musste er Derlano und Hoogan aus dem Weg räumen. Wir wussten nicht, wo er den Hebel ansetzen würde.
    Dann, etwa drei Wochen nach dem Tod Clark Fence, wussten wir es, aber nicht nur wir wussten es, sondern ganz New York. Die Zeitungen schrien in dicken Balkenüberschriften:
    Schwere Schlägereien in der Bowery! Bandenkrieg zwischen der 14. und der Houston-Street! Zahlreiche Verletzte! Großer Sachschaden!
    - Polizei völlig überrascht!
    Nun ist das Gebiet zwischen der 14. Straße und der Houston-Street wahrhaftig keine Gegend, in der Schlägereien selten sind. Greenwich Village, das in diesem Bezirk liegt und in den Prospekten von New York als Künstlerviertel bezeichnet wird, beherbergt nicht nur mehr oder weniger exzentrische Künstler, sondern auch einen guten Prozentsatz von Tramps, kleineren und größeren Ganoven.
    Von dem, was sich in der vergangenen Nacht abgespielt hatte, bekamen Phil und ich nur noch die letzten Ausläufer mit. Wie Wellen waren Rollkommandos aus anderen Stadtbezirken über der Bowery zusammengeschlagen. Die Sache war großartig organisiert worden. Die Angreifer mussten im Laufe des Abends und der Nacht in den Bezirk eingesickert sein. Den Cops war es nicht aufgefallen, dass sich hier und da kleine Gruppen bildeten.
    Punkt zwölf Uhr war der erste Überfall erfolgt. Eine Gruppe von zehn Männern brach in eine Bar ein, die Cool Hoogan tributpflichtig war. Die drei von Hoogan bezahlten Ganoven, die die Bar schützen sollten, wurden im Handumdrehen zusammengeschlagen. Die Gäste kreischten auf, als der erste Stuhl in das Flaschenregal flog. Tische wurden umgestürzt, Polster aufgeschlitzt, Dekorationen heruntergerissen. Der Geschäftsführer, der ans Telefon stürzte, um Hoogan zu alarmieren, wurde mit einer Flasche zu Boden geschlagen. Innerhalb von zehn Minuten sah das Nachtlokal aus, als wäre eine Bombe darin explodiert.
    Fast gleichzeitig wurden fünf andere Nachtklubs ruiniert, die in dem gleichen Abhängigkeitsverhältnis zu Cool Hoogan standen. Einem der Inhaber gelang es, etwas zu tun, was sonst kein Klubbesitzer in der Bowery zu tun wagt. Er alarmierte die Polizei, aber sein Alarm kam zu spät. Sämtliche Cops des Bezirks waren bereits unterwegs, alarmiert von den Streifen, die gemerkt hatten, was vorging. Trotzdem fassten sie nicht einen der Schläger. Die Bandenmitglieder zerstreuten sich sofort nach vollbrachter Tat. Um halb eins schien der Spuk vorbei zu sein.
    Zehn Minuten vor ein Uhr brach er wieder aus. Dieses Mal waren die billigen Imbissstuben, die kleinen Kneipen und selbst die Würstchenstände das Angriffsziel.
    Die Cops waren zwar schnell zur Stelle, aber jetzt verschwanden die Schläger nicht in der Dunkelheit, sondern sie

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