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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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schon unterwegs, weil es eine Menge Verletzte gegeben hatte, die die Unfallwagen nicht schnell genug zu bergen vermochten.
    Während ich noch sprach, peitschten Schüsse über die Köpfe der Menge. Es waren die ersten Schüsse, die heute Nacht fielen. Die Leute begannen, auseinanderzulaufen, aber sie liefen nicht weit. In Hauseingängen und Toreinfahrten, wo sie sich in Deckung wähnten, stoppten sie sofort wieder. Immerhin wurde der Raum vor dem brennenden Laden frei.
    Phil sprang sofort aus dem Wagen und rannte zum Haus. Ich beendete mein Gespräch und lief ihm nach. Als Einzige standen wir deckungslos auf der Straße vor dem Haus.
    Oben im Haus klirrte eine Fensterscheibe. Wir warfen den Kopf hoch.
    »Zur Hölle!«, kreischte eine Stimme. »Alarmiert endlich die Feuerwehr!« Ohne Zweifel kam die Stimme von oben, aber es ließ sich niemand sehen.
    Ich legte die Hände an den Mund.
    »Schon geschehen! Kommen Sie heraus! Der Hausflur brennt noch nicht!«
    Der Mann dort oben lachte nur. Es klang schrill, und ich hatte den Eindruck, es mit einem Verrückten zu tun zu haben.
    »Lieber lasse ich mich braten!«
    Wieder peitschte ein Schuss. Ich hatte den Blick noch auf das zerschlagene Fenster gerichtet, und ich sah genau, dass die Kugel ein Stück von dem Rahmen absplitterte.
    Oben wurde ein Pistolenlauf sichtbar. Phil und ich zogen uns mit einem beachtlichen Sprint zu unserem Wagen zurück, aber der Verrückte in dem brennenden Haus feuerte nicht.
    Am Ende der Straße schrillten die Sirenen der Feuerwehr. Gleichzeitig kamen von der anderen Seite zwei Bereitschaftswagen. Die Polizisten säuberten das Straßenstück und trieben die Leute aus den Haustüren und Toreinfahrten, während die Feuerwehrmänner ihre Schläuche entrollten. Der erste Wasserstrahl zischte in den brennenden Laden. Weißer Dampf quoll auf. Es schien so, als würden die Feuerwehrleute mit dem Brand rasch fertig werden.
    Phil und ich krochen aus unserer Autodeckung.
    »Woher kam der Schuss?«, fragte Phil.
    Ich machte eine weite Armbewegung.
    »Irgendwoher! Du hast die Auswahl zwischen zehn Toreinfahrten und sämtlichen Fenstern der benachbarten Häuser, aber ich bin sicher, dass es der Abschuss eines Gewehres war.«
    »Ja, hörte sich so an. Eine Pistole war es sicherlich nicht.«
    »Wir wollen uns den Mann ansehen, der lieber gebraten werden wollte, als herauszukommen. Der Hauseingang ist immer noch frei.«
    Wir stiegen über die Feuerwehrschläuche hinweg und gingen zu der Tür, die neben dem brennenden Laden in das Innere des Hauses führte. Sie war verschlossen. Wir sprengten sie mit einigen kräftigen Fußtritten.
    Phil hatte eine Taschenlampe bei sich. Wir fanden den Schalter für die Flurbeleuchtung, aber das Licht funktionierte nicht mehr. Im Schein der Lampe stiegen wir die engen Treppen hoch. Auf der ersten Etage gab es eine massive Holztür, die mit weißer Farbe die Aufschrift trug:
    Cool Hoogan, Antiquitäten jeder Art.
    Auf der zweiten Etage endete die Treppe vor einer ähnlichen Tür, allerdings ohne jede Aufschrift.
    Ich rüttelte an der Klinke.
    »Öffnen Sie!«, rief ich. »Polizei!«
    Phil hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür, aber es dauerte eine ganze Weile, bis sich jemand meldete.
    »Wer ist da?«, kläffte schließlich die Stimme eines Mannes hinter der Tür.
    »Polizei!«, wiederholte ich, aber er glaubte mir nicht.
    »Besser, ihr geht weg«, hörte ich ihn sagen. »Ich will mich nicht im letzten Augenblick noch hereinlegen lassen.«
    Wir redeten ihm zu.
    Schließlich hätten wir auch Erfolg, aber erst nachdem noch ein Trupp Polizisten die Treppe hochgepoltert gekommen war und ihn der Lärm davon überzeugt hatte, dass vermeintliche Mörder nicht mit einem solchen Getrampel auftreten würden. Er schloss auf, und wir sahen uns Cool Hoogan gegenüber.
    Ich kannte den Bowery-König von Bildern. Er war ein hochgewachsener Mann mit einer Stirnglatze, aber er hielt sich gebeugt. Sein Gesicht mit den schrägstehenden, verschlagenen Augen erinnerte an das eines Fuchses. Einen soliden Armeerevolver hielt er in den Händen, und in den Bund seiner Hose hatte ea eine Pistole gesteckt.
    »Kommen Sie herunter, Hoogan«, sagte ich. »Ich glaube, wir müssen diesen Fall besprechen.«
    Er nickte grimmig. »Das glaube ich auch«, antwortete er, »aber ich gehe nicht eher auf die Straße, bis ihr sämtliche Häuser hundert Yards nach beiden Seiten abgesucht habt. Oder ihr löscht endlich das widerliche Feuer und schaltet die

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