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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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seiner rührenden Geschichte der Polizei.«
    Ich verzog das Gesicht. Phils Theorie gefiel mir nicht. Sie setzte einfach zu viel voraus.
    »Was machen die Fingerabdrücke?«, fragte ich Baldwin.
    »Wir fanden Hunderte«, antwortete er, »aber wir müssen sie noch auswerten. Morgen früh kann ich dir mitteilen, wer alles seine Pfoten in dieser Sache hatte, vorausgesetzt, ich finde die passenden Abdrücke in unserer Kartei.«
    Ich ging zu Alvaron hinüber und weckte ihn. Er fuhr hoch:
    »Und?«, fragte er.
    »Sie können.sich eine Zelle aussuchen, Alvaron«, sagte ich, »aber ich will Sie wenigstens so weit beruhigen, dass Sie sich den Kopf nicht an den Zellenwänden einrennen. Wir sind noch nicht überzeugt, dass Sie es waren, der die Ermordeten hier im Haus auf dem Gewissen hat. Die Untersuchung bleibt vorläufig in den 1 landen des FBI. Die Unterlagen werden noch nicht an die Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung weitergegeben.«
    »Danke«, stammelte er.
    ***
    Wir lieferten Rodrigo Alvaron im Gefängnis ab. Dann drehte ich die Nase des Jaguars und fuhr zurück, Phil merkte an der Richtung, die ich einschlug, was ich beabsichtigte.
    »Möchtest du Carel Kenneth sehen?«, fragte er.
    Ich nickte. »Eigentlich ist es gar keine Frage, wer hinter den drei Morden der letzten vierundzwanzig Stunden steht. Sie nützen Kenneth und seinen Plänen.«
    »Stimmt, aber es war nicht Kenneth, den wir in Cool Hoogans Haus gehen sahen, sondern Alvaron.«
    »Mir ist aufgefallen«, spann ich meinen Gedanken weiter, »dass zwischen dem Juwelendieb und dem Gefängniswärter Chris Baker eine gewisse Verwandtschaft besteht. Beide begingen sie Taten, die ihrem bisherigen Leben und ihrem Charakter widersprechen. Baker vergiftete nach zwanzig Jahren Dienstzeit einen Gefangenen. Alvaron, ein Mann, der sich während seines ganzen Lebens auf seinen Charme und die Geschicklichkeit seiner Finger verlassen hat, soll einen Mann oder sogar drei Männer kaltblütig ermordet haben. Irgendetwas stimmt da nicht.«
    »Vier oder fünf Leute haben Baker gesehen«, entgegnete Phil. »Du und ich, wir haben Alvaron gesehen. Glaubst du, sie hätten unter Hypnose gehandelt? Die Wissenschaft behauptet, dass auch unter Hypnose kein Mensch zu einem Mord gezwungen werden kann, wenn er nicht von sich aus zu der Tat bereit ist.«
    »Hypnose?«, wiederholte ich. »Daran habe ich nicht einmal gedacht. Ich dachte daran, dass sich irgendwer als Alvaron bzw. Baker ausgegeben hat.«
    Phil lachte. »Das ist unmöglich. Wir haben Alvaron gesehen, verstehst du, mit eigenen Augen gesehen. Und den Gefängniswärter sahen Leute, die ihn seit zwanzig Jahren kannten.«
    »Vielleicht ist genau das der Grund, warum wir und die Kollegen von Baker die Maske nicht durchschauten. Wir rechneten nicht damit, dass irgendwer anders als Alvaron zu Hoogan kommen könnte, und Bakers Kollegen kamen einfach nicht auf den Gedanken, dass irgendwer anders als der alte Baker zum Dienst im Gefängnis erscheinen könnte. Vielleicht registrierte ihr Auge Befremdliches an dem Mann, der als Gefängniswärter vor ihnen stand, aber ihr Gehirn nahm davon nicht Notiz. Es musste ja Baker sein, und damit basta.«
    Phil schwieg nachdenklich. Wir hatten das Atlantic Hotel in der 34. Straße erreicht und stiegen aus.
    Ich erkundigte mich beim Portier nach Carel Kenneth.
    »Ich sah ihn vor einer Viertelstunde in die Bar hinübergehen«, erhielt ich zur Antwort. »Wahrscheinlich ist er noch dort.«
    Wir durchquerten die Halle und betraten die Hotelbar. Kenneth saß allein an einem Tisch. Er führte nachdenklich in einem Glas Orangensaft. Erst als wir unmittelbar vor ihm standen, hob er den Kopf.
    »Oh, Agent Cotton und Agent Decker«, sagte er. »Ich wundere mich, dass Sie erst jetzt kommen. Liebt die Polizei nicht Verhaftungen um fünf Uhr morgens?«
    Der Mord an Cool Hoogan und die Schießerei mit Slim Gunney waren bereits in den Morgenzeitungen als kurze Nachricht gebracht worden.
    »Ich hoffe, Sie verdächtigen mich nicht ernsthaft. Ihre Kollegen von der Überwachung müssten Ihnen mitgeteilt haben, dass ich das Hotel gestern nicht verlassen habe. Trotzdem würde ich mich nicht 50 wundern, wenn Sie gekommen wären, mich zu verhaften. Die Polizei handelt nicht immer logisch.«
    »Kenneth, ich möchte Ihre Augen sehen«, sagte ich.
    »Wie bitte?«
    »Nehmen Sie Ihre Brille ab.«
    »Soll ich sonst noch irgendetwas ausziehen?«, fragte er ironisch, hob aber die behandschuhten Hände und nahm die Brille herunter. Er

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