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0177 - Melinas Mordgespenster

0177 - Melinas Mordgespenster

Titel: 0177 - Melinas Mordgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei Begrenzungssteinen kam der Bentley zum Stehen.
    Das merkte ich nicht mehr. Ich war bereits nach vorn gefallen und lag mit dem Kopf auf dem Lenkradring…
    ***
    Melina war blitzschnell verschwunden, nachdem sie den, silberfarbenen Bentley entdeckt hatte.
    Er war also doch gekommen. Die Worte, die sie im Ort aufgeschnappt hatte, waren nicht gelogen gewesen.
    Aus London sollte ein Polizist kommen.
    Melina lachte, als sie daran dachte. Dieser Mann sollte sich wundern.
    Er würde Lauder nicht lebend erreichen, dafür wollte sie Sorge tragen.
    Sie hatte sich das Gelände genau angesehen. Während der Fahrer die Straße nehmen mußte, konnte sie die Abkürzungen gehen, die sie schneller zu ihrem Platz brachten, den sie sich schon vorher ausgesucht hatte.
    Dort mußte er vorbei, und damit fuhr er genau in die Falle. Niemand sah Melina, als sie einen mit Gras und Klee bewachsenen Hang hinunterrutschte, über einen schmalen Bachlauf sprang und den großen Felsen erreichte, der ihr als Deckung dienen sollte.
    Der Ort war gut gewählt.
    Melina ging in die Hocke. Sie trug nicht mehr dieselbe Kleidung wie in der Mordnacht, sondern hatte sich eine derbe Jacke übergezogen, die bis über die Oberschenkel reichte. In der Innentasche der Jacke bewahrte sie den Gegenstand auf, mit dem sie so perfekt umgehen konnte.
    Es war eine Gummifletsche.
    Das Gummiband war nagelneu und in der Mitte durch eine Lederlasche verstärkt worden. Der Griff, in der Form eines Ypsilons, bestand aus besten Eichenholz, lag gut in der Hand und brach selbst bei starker Belastung nicht.
    Spezielle Kieselsteine, nach denen sie lange gesucht hatte, drückten in ihrer rechten Jackentasche. Es waren ovale Kiesel, sehr hart und blank gewaschen. Sie schimmerten gelblich grau, und wenn sie abgeschossen wurden, besaßen sie fast die Wucht einer Pistolenkugel.
    Melina holte einen Stein hervor und legte ihn in die Lasche. Es war der dickste Stein, und sie wollte mit dem ersten Schuß bereits voll treffen.
    Mit der rechten Hand hielt sie den Griff fest, mit der linken spannte sie das Gummi.
    Beides befand sich in einem erstklassigen Zustand. Diese Waffe war für sie Gold wert.
    Der Bentley fuhr so leise, daß sie das Motorengeräusch kaum hörte.
    Aber sie vernahm das Rollen der Reifen, wenn sie über den Straßenbelag fuhren.
    Das gab typische Geräusche, die besonders in der herrschenden Stille auffielen.
    Melina schaute um den Felsen.
    Von ihrem Platz aus konnte sie sehr gut die Straße einsehen, sie war hier nicht kurvig, sondern führte ein kurzes Stück geradeaus weiter.
    Schon schob sich die silberfarbene Schnauze des Wagens um die letzte Kurve.
    Melina spannte ihre Fletsche. Ein Auge kniff sie zu, zielte genau und zog langsam das Gummi zurück. Soweit, daß es fast riß und mit größtmöglichster Geschwindigkeit den Stein aus der Lasche schleudern würde.
    Sie ließ los.
    Ein singendes Geräusch entstand. Es war noch nicht verklungen, als die Frontscheibe des Bentley bereits platzte. Sie konnte nicht mehr sehen, was geschah, das Spinnenmuster der Scheibe nahm ihr den Blick, aber sie bekam genau mit, wie der Wagen abgebremst wurde und noch ein Stück vorrutschte.
    Genau auf die Straßenkante zu.
    »Fall!« flüsterte sie. »Fall in die Tiefe. Ich gönne es dir. Du sollst verrecken!« In ihren Augen loderte es. Das Gesicht lief abermals rötlich an, und sie war enttäuscht, daß der schwere Bentley nicht in die Tiefe krachte, sondern mit beiden Vorderrädern dicht am Rand stehenblieb.
    »Wenn es so nicht geht, dann eben anders«, flüsterte Melina. Dabei verließ sie die Deckung und lief die paar Yards zur Straße hinunter.
    Während sie ging, zog sie unter ihrer Jacke das Messer hervor, mit dem sie vor drei Nächten einen jungen Mann namens Vic McGovern getötet hatte.
    An der Klinge klebte noch sein Blut…
    ***
    Es war ein verdammtes Gefühl.
    Ich war nicht richtig bewußtlos, aber auch nicht voll bei Sinnen, sondern hing in einem Zwischenstadium, wobei ich äußere Eindrücke wahrnahm, sie aber nicht umsetzte und dementsprechend reagierte. Ich sah vor mir die Scheibe, auch das Lenkrad, aber beides verschwamm im Nebel.
    Und ich spürte die Wunde an meiner Stirn. Blut lief daraus hervor und rann über mein Gesicht. Ein langer, klebriger Streifen, der über meine Wange lief, nachdem er zuvor das Auge passiert hatte. Es bereitete mir auch Mühe, klar zu denken, meine Aufnahmefähigkeit war einfach nicht gut genug. Die Gedanken, die ich zu ordnen versuchte,

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