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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben wir nicht mehr. Das Boot ist für Flüge außerhalb einer planetarischen Atmosphäre nicht geeignet, außerdem ist das Triebwerk ohnehin zu schwach. Hast du andere Vorschläge?" Jay schüttelte verbissen den Kopf. „Nein."
    „Dann also runter, Lester!" Lester Pitts brachte das Boot zu Boden. Das Land ringsum war grasig, mit vereinzelten Buschinseln durchsetzt und erlaubte einen weiten Rundblick. Aus der Tiefe sahen die Qualmsäulen der fernen Brandherde noch bedrohlicher aus als von oben. Alles kam jetzt darauf an, daß sie schnell arbeiteten. Lester umgab das Boot mit einem automatischen Orterfeld. Nahende Schreckwürmer würden einen Alarm auslösen, der durch das ganze Fahrzeug gehört werden konnte. Fred und Jay waren inzwischen durch den Mittelgang nach hinten geklettert und hatten begonnen, das Aggregat des Hypersenders auseinanderzunehmen. Lester begann, die weniger wichtigen Energieverbraucher des Bootes von der Generatorenstation abzukoppeln, so daß dem Sender mehr Energie zugeführt werden konnte. Mit Fred zusammen brachte er die notwendigen Anschlüsse an, während Jay sich mit einem kleinen, tragbaren Störfeld-Meßgerät waffnete und die Umgebung des Landeplatzes auf Störgeräusche zu untersuchen begann. Das Gerät zeigte den Störpegel durch die Leuchtspur eines Elektronenstrahls auf einem Oszillographenschirm an. Eine zweite Leuchtspur, horizontal wie die erste, konnte durch Drehen eines Knopfes nach oben oder unten auf dem Schirm verschoben und in die Lage gebracht werden, die der Leistung des Senders entsprach. Befand sich die Leistungslinie unter der Störspur, dann bedeutete das, daß die Leistung des Senders nicht ausreichte, um die Sendung die Störungen durchdringen zu lassen. Jay hatte die Leistungsspur zu-v nächst nach der Nennstärke des Bordsenders eingestellt. Die Linie des Störpegels lag hoffnungslos weit darüber.
    „Wenn ihr da nicht etwas Anständiges zustande bringt", knurrte Jay daraufhin, „dann können wir den Hilferuf genausogut per Post aufgeben." Fred überprüfte eine Reihe von Anschlüssen.
    „Zusätzliche fünfundzwanzig Megawatt", sagte er dann. „Wie sieht's damit aus?" Auf der logarithmischen Skala des Fluoreszenzschirms schob Jay die Leistungsspur um fünfundzwanzig Megawatt in die Höhe. Die Spur näherte sich der Störlinie. Jays Blick fraß sich an der zitternden Anzeige des Störpegels fest. „Noch nicht genug", antwortete er. „Das Störungsmaß ist ziemlich konstant. Wir hätten pro Stunde vielleicht eine Sekunde, in der wir durchkämen." Eine Zeitlang bekam er darauf keine Antwort. Dann sagte Fred: „Wenn wir das ganze Boot lahmlegen, einschließlich Luftfilter, Servomechanismen und vor allen Dingen Orterfeld, haben wir weitere zwei Megawatt. Reicht das aus?"
    Er kletterte über das Gewirr von Kabeln und Einzelteilen, um über Jays Schulter hinweg einen Blick auf den Schirm zu werfen.
    „Erhöht unsere Aussichten um ein winziges bißchen", brummte er, sich die eigene Frage selbst beantwortend. „Aber mehr haben wir nicht. Wir müssen es versuchen. Le-ster ...!"
    „Bin schon dabei!" rief Lester von draußen. Kurz darauf erlosch das Licht im Boot. Sie mußten sich von jetzt an mit Handlampen behelfen. „Der Störpegel wird steigen", murmelte Jay. „Je weiter sich die Brände ausbreiten, desto höher wird er klettern."
    „Ganz richtig", bestätigte Fred. „Deswegen müssen wir so bald wie möglich zu senden anfangen, wenn wir überhaupt noch eine Aussicht haben wollen." Er löste die notdürftig angebrachten Zuleitungen. Lester stand mit dem handlichen Elektronenstrahl- Schweißer schon bereit. Fred brachte das erste Generatorenkabel in die richtige Lage, damit Lester es mit dem Senderkontakt verbinden konnte. „He, was ist das?" schrie Jay in diesem Augenblick. Fred ließ das Kabel sinken. „Hierher! Rasch!" rief Jay.
    Fred setzte mit einem hastigen Sprung über die Ansammlung der Hindernisse hinweg. Jay saß starr vor seinem Leuchtschirm, die rechte Hand mit gespreizten Fingern weit von sich gestreckt, als wollte er den Leibhaftigen abwehren. Fred sah, wie sich die zuckende Linie des Störpegels ruckartig von der Leistungslinie löste, in die Höhe schnellte und über den oberen Rand des Schirms hinausschoß. Eine Sekunde später war sie wieder da, an der alten Stelle genau über der Leistungsspur. Jay erwachte aus seiner Starre und drehte den Vertikalmaßstab des Bildes auf den geringsten Wert. Die merkwürdige Erscheinung wiederholte

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