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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schön, du gewinnst. Es ist ein akonisches Raumboot."
    Jay räusperte sich laut und anhaltend. „Ja, und nachdem wir hier sowieso keine Aussichten mehr haben, könnten wir eigentlich genauso hinübergehen und die Besatzung fragen, wie sie sich den weiteren Verlauf der Dinge vorgestellt hat."
    Als der Alarm zu schrillen begann, war Ak überzeugt, es handle sich um einen zweiten Schreckwurm. Er unterbrach seine Bemühungen, den Impulstransformer vom Signalempfänger zu trennen und ging nach vorne zum Kommandostand. Es war bezeichnend für die Lage, daß Adan und Kerim sich diesmal bei ihrer Arbeit nicht stören ließen. Sie wußten, daß nichts Schlimmeres zu befürchten stand als das, was sie ohnehin zu gewärtigen hätten, wenn sie mit dem Umbau des Triebwerks nicht rechtzeitig fertig würden. Merkwürdigerweise gab das Wissen, daß er sich auf seine beiden Leidensgenossen nun völlig verlassen könne, Ak eine neue Art von Selbstvertrauen. Während er auf den Kommandoraum zuschritt, war er völlig sicher, daß er jeder Schwierigkeit Herr werden könne - was es auch immer war, das die Alarmanlage ausgelöst hatte.
    Sein Selbstvertrauen erlitt den ersten Rückschlag, als er die Bildschirme sah und feststellte, daß es sich keineswegs um einen neuen Vorstoß der Schreckwürmer handelte. Die Ebene war leer.
    Nirgendwo in der Nähe gab es auch nur das geringste Zeichen von Gefahr. Die Alarmklingeln hatten ihre ohrenbetäubende Tätigkeit inzwischen eingestellt. Ak begann zu überlegen, ob durch die Arbeiten am Hypertriebwerk das Alarmsystem vielleicht beschädigt worden sei, so daß es ohne äußeren Anlaß ansprach. Das war durchaus möglich. Die Servomechanismen eines Raumfahrzeugs waren so kompliziert und auf so mannigfaltige Weise untereinander verbunden, daß man nie genau wußte, ob man vielleicht nicht den Kombüsenherd ausschaltete, wenn man an der Schaltung der Klimaanlage eine Änderung vornahm. Um sicherzugehen, entschied Ak sich jedoch, die Bandaufzeichnung des Alarmsystems nachzusehen, gleichgültig, wieviel Zeit er dabei verlor. Die Aussichten, die sie jetzt noch hatten, waren äußerst gering - aber sie würden zu Null werden, wenn sie nachlässig wurden und der Umwelt nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit zollten. Er öffnete den Instrumentenkasten der Alarmanlage und entnahm ihr den Abschnitt des Bandes, der während der vergangenen halben Großspanne bespielt worden war. Das Bandstück legte er in den Projektor, der zur Ausrüstung des Pilotenpults gehörte. Auf dem kleinen Bordfunk-Bildschirm am Kopf des Pults ließ er die von der Automatik registrierten Bilder mit überhöhter Geschwindigkeit abrollen, bis er zu der Aufnahme kam, die in der Mitte einen roten Punkt trug. Das war das Bild, das den Alarm ausgelöst hatte.
    Es hätte des roten Punktes nicht bedurft. Ak sah auch so, was vorgefallen war. Aus den Felsen im Süden ragte der Bugteil einer Flugmaschine. Ak war nicht in der Lage, Herkunft und Modell des Fahrzeugs zu bestimmen, und noch viel weniger vermochte er zu erklären, was ein atmosphäregebundenes Flugboot um diese Zeit auf dieser Welt zu suchen hatte. Er ließ die Aufzeichnung weiterlaufen. Im Augenblick des Alarms war das Überwachungssystem dazu übergegangen, die Vorgänge der Umgebung kontinuierlich,zu filmen anstatt, wie bisher, pro Spanne nur eine Aufnahme zu machen. Ak konnte deutlich sehen, wie das Flugboot noch ein paar Längen weiter in das Hochtal herauskam, dann jedoch anhielt und sich blitzartig wieder zwischen die Felsen zurückzog. Die Fremden hatten das Raumboot also bemerkt.
    Wahrscheinlich berieten sie jetzt darüber, was zu tun sei. Sie konnten nicht wissen, daß die Besatzung des Bootes sich in Not befand und Hilfe brauchte. Sie würden sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie den vermeintlichen Gegner am leichtesten überwinden könnten. Vielleicht hatten sie noch gar nicht bemerkt, daß ringsum Bomben explodierten und der Planet in kurzer Zeit zu einem sonnenheißen Fanal werden würde. Ak schaltete das Band aus, entnahm es dem Wiedergabegerät und brachte es zurück zum Speicher des Überwachungssystems. Er wußte, was er zu tun hatte. Ak schaltete den Hochfrequenzsender ein. Es war äußerst unwahrscheinlich, daß es sich bei den Insassen des Flugboots um Akonen handelte, also mußte er das, was er zu sagen hatte, in Interkosmo übersetzen. Er war noch dabei, sich einen möglichst wirkungsvollen Text auszudenken, da sprach der Empfänger an. In derselben

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