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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie sie ihn brauchten, würden wenigstens noch sechs Stunden vergehen. Die Temperatur würde bis dahin auf 72 Grad gestiegen sein. Da, mit allen anderen Bordaggregaten auch die Klimaregelung von der zentralen Energieversorgung abgekoppelt worden war, gab es keine Möglichkeit mehr, die Hitze vom Innern des Boots fernzuhalten.
    Fred stand auf.
    „Hinter den Bergen liegt eine Art Hochtal. Wir fliegen dort hinauf.
    In der Höhe wird sich die Hitze nicht so stark auswirken. Wir gewinnen dadurch ein paar Stunden." Sie mußten ein paar Leitungen umlöten, um wenigstens das Triebwerk mit der nötigen Energie zu versorgen. Dazu brauchten sie etwa eine halbe Stunde.
    Dann hob Fred das Boot von seinem bisherigen Landeplatz ab und ließ es an den steilen Felswänden in die Höhe steigen. Wenn sie gelandet waren, rechnete er, würden sie noch einmal eine halbe Stunde brauchen, um die Triebwerksleitungen wieder mit dem Sender zu verbinden. Außerdem dauerte der Flug mindestens zwanzig Minuten. Sie verloren durch dieses Manöver also wenigstens achtzig Minuten. Drang die Hitze rascher auf das Plateau hinauf, hatten sie ein Verlustgeschäft gemacht. Während des Aufstiegs kontrollierte Fred das Außenthermometer. Die Anzeige sank rasch, und als er zwischen den Berggipfeln den ersten Paß fand, durch den er nordwärts auf die Hochebene zuhalten konnte, stand es auf achtzehn Grad. In der Höhe wirkte sich die von den Kernbränden erzeugte Heißluftwelle bislang also noch nicht aus. Der Paß erwies sich als ein schmales, gewundenes Gebilde, das sich fast fünfzig Kilometer weit zwischen steilen Berghängen hindurchschlängelte und keine höhere Fluggeschwindigkeit als 100 km/Std. erlaubte. Freds Kalkulation verschob sich dadurch um eine weitere halbe Stunde zugunsten der Hitzewelle. Da sich jedoch die Außentemperatur weiterhin auf Werten unterhalb zwanzig Grad hielt, machte das wenig aus. Fred hatte Mühe, das Gefühl der Mutlosigkeit zu unterdrücken, das in ihm aufsteigen wollte. Sie liefen ein Wettrennen mit der Hitze, nur um für den Umbau des Senders Zeit zu gewinnen. Dabei war es bislang alles andere als sicher, daß der umgebaute Sender ihnen die Rettung bringen würde. Mit jeder Minute stieg der von den Kernbränden herrührende Störpegel. Mit jeder Minute wurde es unwahrscheinlicher, daß ihr kleiner Hypersender selbst eine kurze Botschaft jemals weiter als bis in die unteren Schichten der Atmosphäre hinauf würde übertragen können. Es war durchaus möglich - ja, es erschien sogar vernünftig, daß sie hier auf Tombstone verbrennen würden, bevor es ihnen gelang, Einheiten der Flotte zu Hilfe zu rufen oder bevor solche Einheiten aus eigenem Antrieb, von den Explosionen aufmerksam gemacht, hier eintrafen.
    Fred scheuchte die Gedanken beiseite. Es hatte keinen Zweck, allzu weit vorauszudenken. Fürs erste war es wichtig, einen neuen Landeplatz zu finden und den Hypersender mit verstärkter Leistung in Gang zu bringen. Was danach kam, war eine andere Sache. Der Paß öffnete sich schließlich. Die graugrüne, von keiner Unebenheit unterbrochene Steppenfläche des Hochtals wurde sichtbar. Fred drückte das Boot ein paar Meter nach unten und ließ es auf die Ebene hinausschießen. Im selben Augenblick sah er das fremde Fahrzeug. Es sah aus wie ein Geschoß und lag flach auf dem Boden. Die Heckfinnen stützten sich auf zierliche Teleskopfederungen, während der Bug auf einem gelenkig gelagerten Spornrad ruhte. Fred hielt das Boot sofort an.
    Er trieb es in die Deckung der Felsen zurück, und während er noch an den Hebeln der Steuerung hantierte, löste er die Alarmsirenen aus. Jay und Lester kamen durch den Mittelgang nach vorne gestürzt. Sie brauchten keine Fragen zu stellen. Der Bildschirm zeigte deutlich genug, worum es ging. Fred hatte keinerlei Hoffnung, sie könnten der Aufmerksamkeit der Besatzung des fremden Fahrzeugs etwa entgangen sein. Er führte sein Rückwärtsmanöver nur aus, damit er im Fall offener Feindseligkeit so rasch wie möglich zwischen den Bergen verschwinden konnte.
    Die Bewaffnung des Bootes war nämlich minimal. Er drosselte das Triebwerk. Mit einem leisen Ruck setzte das Boot auf. Am Rand des Bildschirms war das fremde Fahrzeug immer noch deutlich zu sehen. Fred studierte es eine Zeitlang. Dann wandte er sich zu Lester und Jay um. „Einer von euch Besserwissern wird den Fahrzeugtyp doch erkennen können, nicht wahr?" fragte er.
    Eine Minute lang kam keine Antwort. Dann knurrte Lester: „Also

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