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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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von hinten erledigen würde, sobald ich mich nach Phil bückte, der bewusstlos vor der Theke lag. Deshalb musste erst die Sache mit dem Burschen erledigt werden. Ob ich wollte oder nicht.
    Das erste Geplänkel war in dem Augenblick vorüber, als ich einen Sekundenbruchteil nicht aufpasste, weil ich hinunter auf Phils Kopf schielte, wo langsam Blut durch die Haare drang. Und genau in diesem Sekundenbruchteil verpasste mir der Gorilla einen Schlag gegen das linke Schlüsselbein, der mich vier oder fünf Yards zurückwarf, bis ich mit dem Rücken in eine der Bambusrohr-Wände krachte und mitsamt dem Bambus zu Boden ging. Es knackte und splitterte und forderte das schrille Gekreische der anwesenden Damen heraus.
    Well, ich sortierte mich aus dem Bambus heraus. Mein linker Arm hing wie leblos herunter, und ich hatte in der ganzen linken Seite kein Gefühl mehr. Das schien sich alles in meinem Schlüsselbein konzentriert zu haben, denn dort empfand ich alle Schmerzen, die meine übrige linke Seite nicht spürte.
    Ich blieb stehen und massierte meinen linken Oberarm. Die Matrosen schrien mir zu, dass ich den Kerl angehen sollte. Aber ich war froh, dass er so langsam herankam. Mein linker Arm konnte jede Pause vertragen.
    »Feiger Kerl!«, sagte irgendjemand in meinem Rücken. »Kaum hat er einen wirklichen Schlag einstecken müssen, da gibt er auch schon auf.«
    Ich verzog keine Miene. Wir würden ja in Kürze sehen, wer aufgab.
    Der Gorilla war heran. Er dachte, es wäre vorbei mit mir und streckte beide Hände vor, um mich an der Hüfte zu fassen. Vermutlich wollte er mich hochheben und in eine Ecke werfen.
    Meine Rechte landete an seinem Kinn. Leider hatte ich wegen der gedämpften Lampionbeleuchtung nicht genau den Punkt getroffen. Immerhin reichte es, um den Gorilla ein bisschen durchzuschütteln. Er starrte einen Herzschlag lang zur Decke, als erwarte er von dort die Erleuchtung seines kümmerlichen Geistes. Seine Hände ballten sich wieder zu Fäusten, aber ich konnte ihm noch einen Schlag auf die kurzen Rippen setzen, bevor er wieder an seine Arbeit dachte.
    Einem linken Haken konnte ich entgehen, indem ich darunter wegduckte. Dafür steckte er sofort einen weiteren Schlag in die Brustgrube ein. Aber im selben Augenblick hatte auch ich ein hartes Ding in meiner Nierengegend, und ich fühlte den stechenden Schmerz durch meinen ganzen Körper zucken.
    Ich sprang zurück und rang nach Luft. Mein Gegner hatte dasselbe Leiden, und ein paar Sekunden tänzelten wir schwach umeinander herum. Die Gäste hatten längst in der Nähe unseres Kampffeldes ein paar Tische zurückgezogen, um uns Platz zu schaffen. Es schien zwei Parteien zu geben, und wenn mich mein Gehör nicht täuschte, wurden auch schön Wetten abgeschlossen. Aber ich brauchte meine Aufmerksamkeit für den Gorilla.
    Der Bursche hatte mehr Kraft als ich, darüber täuschte ich mich nicht. Meine Chance konnte nur darin bestehen, mit mehr Überlegung den Kampf durchzustehen. Er verließ sich zu sehr auf seine Kraft.
    Ich sprang eine Sekunde früher vor, als er wieder bereit war. Erst hinterher wurde mir selbst bewusst, dass mein linker Arm wieder mitspielte. Jedenfalls trommelte ich ihm mit einer kurzen, aber knallharten Serie den letzten Rest Luft aus den Lungen. Er schnappte nach Atem und taumelte rückwärts.
    Der Lärm in der Kneipe schwoll an. Anfeuernde Rufe derer, die meine Partei ergriffen hatten, trieben mich zu unvorsichtig vorwärts. Ich taumelte eine Idee zu siegesgewiss in einen Konterschlag von ihm hinein, der mich wie einen Punchingball rückwärts warf.
    Ich krachte gegen einen Tisch und ging mit dem zusammenbrechenden Möbelstück zu Boden. Bevor ich mich aus den Trümmern erhoben hatte, war er da und trat mir kurzerhand in die Rippen.
    Mir blieb nur eine Rolle rückwärts. Dass ich dabei einen weiteren Tisch umriss, war nicht zu vermeiden. Aber ich kam auf die Füße, als der Gorilla gerade ein Tischbein von überflüssigen Anhängseln mit seinem Fuß befreite.
    Ich sah rot.
    Etwas trieb mich vorwärts, was nicht mehr allzu viel mit klarer Überlegung zu tun hatte. Ich registrierte instinktiv, dass er mit dem Tischbein ausholte. Meine Linke zischte empor und explodierte mit allem, was ich hatte, in seiner Achselhöhle. Er drehte sich um die eigene Achse.
    Mit einem Gegenschlag der Rechten stoppte ich ihn. Die Linke fuhr ihm auf sein rechtes Schlüsselbein. Er gab das Tischbein auf.
    Der Kerl taumelte mir entgegen. Ich fing mir noch einen Schlag

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