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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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Howard, ein Mann aus dem Einbruchsdezernat der Stadtpolizei, entgegen. Sein volles, rundes Gesicht sah so zufrieden aus, wie ich es lange nicht gesehen hatte.
    »Hallo, Sam!«, rief ich, als er achtlos an mir vorbei wollte.
    Er blieb stehen und drehte sich um. Sein Gesicht wurde noch um einige Grade freundlicher.
    »Hallo, Cotton! Das ist eine Überraschung! Wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen! Was macht das Leben?«
    »Es geht so. Das Leben ist gut genug, nur das Gehalt ist zu klein dafür.«
    Er stieß sein meckerndes Lachen aus, für das er berüchtigt war. Ich fragte ihn, was er um diese Zeit beim Schnellgericht täte.
    »Ich habe einem Einbrecher zu sechs Monaten verholfen«, sagte er zufrieden.
    »Nichts mehr hier zu tun?«
    »No. Ich gehe nach Hause. Für heute habe ich mein Gehalt verdient.«
    »Sam, tun Sie mir einen Gefallen?«, fragte ich und zog den Jüngling ein bisschen näher heran. »Phil und ich sind in einer Rauschgiftsache unterwegs. Können Sie diesen Burschen für mich im Distriktgebäude einliefern? Ich muss schnell zu Phil zurück.«
    Sam Howard betrachtete kopfschüttelnd das blasse Jüngelchen.
    »Junge, Junge«, sagte er. »Kaum der Milchflasche entwöhnt und schon ein kleiner Gangster. Mein Sohn müsstest du sein! - In Ordnung, Cotton. Ich bringe ihn rüber in die 69. zu eurem Verein. Als Einlieferer Ihren Namen angeben?«
    »Ja. Grund: Rauschgifthandel. Beweis: dieses Heroin hier. Verwendung: zum sofortigen Verhör.«
    »Geht klar, Cotton. Komm, mein kleiner Al Capone.«
    Howard verschwand mit dem Jungen. Ich machte mich schnell auf den Rückweg. Es war nicht allzu weit bis zurück zu der Kneipe, in der Phil auf mich wartete. Aber als ich die Tür aufstieß und den Wirbel in der Nähe der Theke sah, wusste ich, dass ich trotzdem zu spät gekommen war. Phil bekam gerade eine Flasche von hinten über den Kopf geschlagen und sackte weg.
    ***
    Ich war so schnell bei dem Gorilla, der als bezahlter Rausschmeißer hier Dienst tat, dass ich noch sehen konnte, wie er die Flasche zurück auf die Theke stellte.
    »Warum haben Sie das getan?«, fragte ich ihn, während ich mir den Hut ein wenig ins Genick schob, damit ich freiere Sicht hatte.
    Er grinste mich blöde an.
    »Willst du auch eine Ladung?«, fragte er und griff wieder nach der Flasche.
    Ich trat einen Schritt vor. Dass ich dabei auf seinen linken Fuß trat, muss reiner Zufall gewesen sein. Jedenfalls verzog er schmerzlich das Gesicht und jaulte auf wie ein Schoßhündchen.
    »Ich fragte,, warum Sie diesen Mann niedergeschlagen haben?«, wiederholte ich geduldig, während ich meinen Fuß von seinen Zehen nahm.
    Er schwoll an. Im Lokal war es jetzt totenstill. Die vier Bardamen hinter der Theke hatten sich alle auf der gleichen Stelle zusammengedrängt, von wo sie uns am besten sehen konnten. Ihre Augen glänzten. Für sie war es wohl so eine Art Freistilkampf aus der ersten Reihe, noch dazu ohne Eintritt.
    »Redet nicht so viel, fangt an!«, grölte einer der Matrosen, und die anderen brüllten jubelnd Beifall.
    Der Bulle war gereizt. Er walzte langsam auf mich zu, die Flasche in der rechten Hand. Ich blieb stehen, bis er mit seiner Brust gegen mich stieß.
    »Hau ab!«, sagte er. »Oder du liegst sofort daneben.«
    Ich lüftete meinen Hut, grinste ein bisschen und sagte: »Entschuldigung, was für eine Marke verwenden Sie gewöhnlich?«
    Er sah mich so verdattert an, dass er sich die Flasche aus der Hand nehmen ließ, bevor er kapierte, um was es ging. In der Flasche war noch etwas drin, und da es sich um Bourbon handelte, war sie zu schade, entzweigeschlagen zu werden. Ich warf sie einem Matrosen zu, der sie geschickt auffing.
    Jemand fing an zu glucksen. Allmählich kapierten auch die anderen, dass mein Trick den Schläger um seine Waffe gebracht hatte. Ein leises Gelächter klang auf, das allmählich stärker wurde und schließlich zu einem ohrenbetäubenden Gebrüll anschwoll.
    Als Letzter kapierte der Schläger. Aber als es in seinem Gesicht zuckte, weil in seinem Gehirn der Nickel gefallen war, da schwoll er an wie ein Truthahn auf der Balz.
    Er wischte mir eins gegen die kurzen Rippen, aber sein Schlag glitt an mir vorbei, weil ich früh genug den entscheidenden Schritt zur Seite getan hatte. Bevor er nachschlagen konnte, hatte ich ihm die Faust in die Brustgrube gesetzt. Das bekam seiner Atmung nicht sonderlich, denn er riss den Mund auf und hechelte nach Luft wie ein Karpfen auf dem Trocknen.
    Ich wusste genau, dass er mich

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