0178 - Wir spielten mit dem Feuer

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Autoren: Wir spielten mit dem Feuer

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meines Wagens. Der andere hatte eine Pistole in der Hand und drehte sich schon um, weil er zurück in den Wagen wollte.
    Ich zögerte den Bruchteil einer Sekunde, ob ich sie anrufen sollte. Verdammt, ja, ich weiß, dass es heller Wahnsinn gewesen wäre, sie auch noch auf meinen Standort aufmerksam zu machen, aber ich kann nun mal auf keinen Menschen schießen, ohne ihn zu warnen.
    Die Entscheidung wurde mir abgenommen, weil der Bursche mit der Maschinenpistole mich entdeckt hatte. Er schrie etwas und riss seine Tommy Gun in meine Richtung. Ich drückte ab. Er erstarrte mitten in seiner Bewegung. Ganz langsam neigte er sich nach vorn.
    Dass er fiel, sah ich schon nicht mehr. Der Mann, der zurück ins Auto gewollt hatte, warf sich auf dem Absatz herum. Meine Kugel war schneller. Sein Arm flog hoch, die Pistole wirbelte in weitem Bogen auf die Straße, und sein spitzer Schrei gellte durchdringend durch die Nacht.
    In diesem Augenblick heulte auch der Motor des noch stehenden Wagens auf. Der Kerl, der vor dem Kühler stand und das Magazin nicht aus der Tommy Gun herausbekam, weil er zu aufgeregt war und in der Eile das Simpelste vergaß:
    Nämlich die Sperre beiseite zu drücken, sprang mit einem erschrockenen Aufschrei aus dem Licht der Scheinwerferkegel heraus.
    Ich sah die offen stehende Wagentür, ich bemerkte den schattenrissartigen Umriss vom Kopf des Fahrers, und ich war mit drei Sprüngen am Wagen. Als er anfuhr, konnte ich gerade noch hineinklettern. Der Wagen machte einen verwegenen Satz nach vorn, der Fahrtwind drückte die Tür hinter mir zu, ohne sie ganz zu schließen, und der Fahrer rief, ohne sich umzusehen: »Bist du es, Rotch?«
    Ich knurrte irgendeinen Laut, während ich mich vom Boden hochrappelte und auf den Rücksitz kniete.
    Aber gleichzeitig bimmelte etwas in meinem Gehirn. Die Stimme des Fahrers kannte ich. Und wie ich sie kannte! Sie war geradezu Musik in meinen Ohren. Ich packte meine Pistole, die mir beim Entern des anfahrenden Wagens beinahe aus der Hand gerutscht wäre, fester, und ich drückte sie dem Mann am Steuer mit ehrlichem Genuss in sein Genick.
    »Jackie, der Wirt, der sich für nichts interessiert«, sagte ich gedehnt. »Was für eine Überraschung! Komm, Jackie, fahr rüber an die Seite! Aber ganz schnell!«
    Am Widerstand fühlte ich, dass sich seine Nackenmuskulatur versteifte. Ich zog ihm seinen Filzhut vom Kopf und ließ ihn einfach auf den Boden fallen. Als ich damit fertig war, merkte ich, dass mich eine unsichtbare Gewalt nach hinten auf den Rücksitz drücken wollte.
    Er gab also Gas. Er wollte eine Geschwindigkeit herausholen, bei der ich nichts gegen ihn unternehmen konnte, wenn ich nicht selber mit ihm und der ganzen Karre die Himmelfahrt auf dem Umweg über eine solide Hauswand antreten wollte.
    »Okay, Jackie«, sagte ich und kletterte nach vorn.
    ***
    »Wir werden ihn gleich ins Hospital bringen«, sagte unser FBI-Arzt zu unserem Distriktchef, Mr. High. »Ich habe ihm nur das Blut vorher ein wenig abgewaschen.«
    »Steht es sehr schlimm mit ihm?«, fragte der Chef besorgt.
    Er folgte dem Arzt die wenigen Schritte von der lederüberzogenen Couch im Behandlungszimmer des FBI-Arztes bis zum Waschbecken. Der Doc seifte sich die Hände ein.
    »Schlimm will ich nicht gerade sagen. Er hat höchstwahrscheinlich keinen Schädelbruch, obgleich er einen mörderischen Schlag abgekriegt haben dürfte. Etwas Genaues kann man auch nach der Röntgenuntersuchung noch nicht sagen. Es könnte ein Bruch sein, der sich nur als Riss zeigt, und das lässt sich mit dem Röntgenapparat nicht so genau feststellen. Jedenfalls wird er eine schwere Gehirnerschütterung haben. Die dicke Beule erschwert die Untersuchung. Ich halte es auf jeden Fall für besser, wenn er in ein Hospital geht.«
    »Natürlich, Doc«, nickte der Chef. »Das ist am besten. In einem Hospital ist man für alle Eventualitäten besser gerüstet.«
    »Aus dem Hospital wird nichts«, krächzte eine sehr schwache, sehr heisere Stimme.
    Mr. High und der Arzt drehten sich ruckartig um. Phil lag friedlich auf der Couch und regte sich nicht. Seine Augen waren noch immer geschlossen.
    Der Arzt sah Mr. High an. Beide hatten die Stirn gerunzelt. Eine Weile herrschte Schweigen. Dann räusperte sich der Doc und fragte verlegen: »Warum soll aus dem Hospital nichts werden?«
    »Ich habe nichts gesagt«, erwiderte der Chef.
    »Aber ich!«, krächzte die schwache, heisere Stimme.
    Abermals drehten sich die beiden Männer um. Phil lag