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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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ging hin und öffnete. Ein Kollege schob sich an ihm vorbei und trat vor den Chef: »Sie werden dringend vom Commissioner der Stadtpolizei verlangt! Das Gespräch liegt auf Ihrem Zimmerapparat. Der Commissioner sagt, wir möchten Ihnen schon mitteilen, dass es im Zusammenhang mit der Ermordung des Detectives Paddington steht…«
    »Sofort!«, rief der Chef und eilte hinaus.
    ***
    Als ich auf dem Vordersitz saß und einen Blick auf den Tachometer warf, kletterte die Nadel gerade von siebzig auf achtzig Meilen.
    Ich wandte mich voll dem Kneipenwirt zu, der sich als Gangsterchauffeur betätigte. Sein Gesicht sah womöglich noch verbissener aus, als ich es in der Erinnerung hatte. Seine Hände lagen fest auf dem Lenkrad, und er schien fest entschlossen zu sein, bis zum Jüngsten Tag mit mir durch die Weltgeschichte zu rasen.
    Ich drückte mich mit den Füßen ein wenig vom Sitz hoch, hielt beide Hände griffbereit und knallte ihm dann die rechte Fußspitze mit aller Kraft gegen sein rechtes Schienbein.
    Er brüllte recht annehmbar. Jedenfalls hallte es mir noch minutenlang in den Ohren nach. Aber das beschäftigte mich im Augenblick nicht.
    Natürlich hatte er sein rechtes Bein in einer reinen Instinktbewegung zur Seite und damit vom Gaspedal weggerissen. Aber gleichzeitig war ihm das Steuer nach links aus der Hand gerutscht.
    Ich packte mit beiden Händen das Steuer und gab sachte Gegendruck, während sich mein rechter Fuß auf die Bremse setzte. Der Wagen verlor schnell an Geschwindigkeit, er kam auch auf die richtige Fahrbahn zurück, aber dann war Jackie wieder einsatzbereit.
    Er versuchte, mir die Fäuste in die kurzen Rippen zu schlagen. Da wir viel zu dicht aufeinanderhockten, saß nicht viel Kraft dahinter. Trotzdem konnte ich so keinen Wagen steuern.
    Ich ließ die rechte Hand vom Steuer und drehte den Zündschlüssel zurück. Ein paar Mal tuckerte der Motor noch, dann erstarb er. Ich bekam einen Schlag gegen den Unterkiefer und revanchierte mich mit einem Antworthieb meiner Rechten. Natürlich konnte ich nicht richtig dabei zielen, da ich die Augen für die Straße brauchte. So war es sein Pech, dass meine Faust genau auf seiner Nase landete.
    Jackie fing wieder an zu brüllen. Dann stand der Wagen. Ich nahm den Gang heraus, rutschte ein Stück von Jackie fort und angelte mir meine Pistole wieder, die ich auf dem Vordersitz dicht an der Tür abgelegt hatte, als ich mich mit dem Wagen beschäftigen musste.
    »Los, Jackie, komm raus!«, sagte ich.
    Er wollte nicht. Wimmernd hielt er sich beide Hände vor die Nase. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hindurch.
    Einen Augenblick musste ich daran denken, wie viel von mir wohl übrig geblieben wäre, wenn ich nicht so viel Glück gehabt hätte. Wenn mich nur die Salve aus einer ihrer Maschinenpistolen voll erwischt hätte.
    Ich kann nicht sagen, dass mir dieser Gedanke den wimmernden Jackie sympathischer machte. Mit einem Ruck riss ich ihn am Jakettkragen quer über den Vordersitz herüber, stieß die Tür auf und zog ihn heraus auf die Straße.
    Ich lehnte ihn mit dem Rücken gegen den Wagen.
    »Ihr wolltet mich umlegen«, sagte ich rau. »Wie ihr Paddington umgelegt habt, Racketeer und was weiß ich wen noch. Bilde dir nicht ein, dass ich allzu zärtlich mit dir sein werde. Ich werde Fraktur reden, wenn du nicht augenblicklich auspackst, Jackie! Augenblicklich, kapiert?«
    Er ließ die Hände langsam sinken. Von der Nase lief ihm Blut in einem breiten Streifen herab, teilte sich auf der Oberlippe und rieselte rechts und links am Kinn herunter. Es sah dreimal gefährlicher aus, als es war. Ich kannte das aus eigener Erfahrung.
    Dass er es immer noch nicht aufgeben wollte, verrieten mir seine Augen. Wir standen in unmittelbarer Nähe einer großen Straßenlaterne, und als seine Pupillen sich auf einmal verengten, schlug ich zu.
    Sein Knie kam bis an meinen Magen heran, aber es tat mir nichts mehr. Dafür presste mein Schlag in die Brustgrube ihm das letzte Quäntchen Luft aus dem Körper. Ich setzte noch einen Schlag nach. Er fing wieder an zu wimmern.
    »Los, Jackie«, sagte ich ohne eine Spur von Mitleid. »Wo sind die Kerle in dem anderen Wagen hingefahren?«
    Er rammte mir den Kopf in den Leib, dass ich ein paar Schritte zurücktaumelte. Aber da er nicht genug Platz für den Anlauf hatte, blieb auch dieser Versuch ziemlich wirkungslos.
    Ich erwischte ihn am linken Ärmel, als er davonspurten wollte. Mit seinem eigenen Schwung warf es ihn herum. Ich schlug ihm

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