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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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regungslos und mit geschlossenen Augen, wie er die ganze Zeit gelegen hatte.
    »Hm«, hüstelte der Arzt, »eh…«
    Einen Augenblick fürchteten der Chef und der Arzt, sie litten an Halluzinationen. Dann traten sie an Phils Lagerstätte heran. Phil verzog schmerzlich das Gesicht und stöhnte: »Himmel, wann macht denn endlich einer das verdammte Licht aus?«
    Der Arzt bekam einen roten Kopf.
    »Ich habe es unterlassen, weil ich zur Untersuchung doch etwas sehen musste!«, sagte er achselzuckend und peinlich berührt. Ein wenig zu hastig fuhr er fort: »Außerdem waren Sie doch bewusstlos, Decker, da konnte das Licht unmöglich stören!«
    Er wollte den Knopf der Stehlampe so sqhnell niederdrücken, dass er es versehentlich zweimal tat und das Licht dadurch aus- und sofort wieder einschaltete.
    »Hm!«, sagte der Chef.
    Und der Doc drückte nun endgültig den Knopf nieder und machte das Licht aus.
    »Sind Sie schon lange bei Bewusstsein?«, fragte der Arzt, weil er vom Licht ablenken wollte.
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Phil seufzend. »Ich habe bloß noch etwas von Hospital gehört. Wenn Sie mich meinen, muss ich Sie enttäuschen. Ich gehe nicht ins Hospital. Ich muss auf Jerry warten. Wir wollen doch die Heroinbude ausheben.«
    Der Arzt runzelte die Stirn. Mr. High erkundigte sich mit flüsternder, fast nur hauchender Stimme, ob Phil alle seine Sinne beisammenhaben könne. Der Arzt zuckte die Achseln, »Wo ist Jerry eigentlich?«, fragte Phil, der die Augen geöffnet hatte und hinauf zur Decke starrte.
    Der Raum wurde jetzt nur noch von der Tischlampe auf dem weiter hinten stehenden Schreibtisch des Arztes erhellt, ein Licht allerdings, das nicht ganz bis zu der Couch drang und diesen Teil des Raumes in einem dämmerigen Halbdunkel ließ.
    »Er wird gleich kommen, Phil«, beruhigte der Chef. »Aber Sie sollten wirklich lieber in ein Hospital…«
    »Teufel noch mal!«, stöhnte Phil. »Außer mit meinem brummenden Schädel muss man sich jetzt auch noch mit seinem Vorgesetzten herumärgern!«
    Er machte Anstalten, sich aufzurichten.
    Der Arzt war mit einem Sprung bei ihm und drückte ihn auf die Couch zurück.
    »Das lassen Sie aber auf jeden Fall bleiben!«, befahl er mit der energischen Stimme, die er für ungehorsame Patienten vorrätig hatte. »Starke Schmerzen?«
    »Sie haben aber zahme Ausdrücke«, seufzte Phil.
    »Augenblick«, rief der Doc geschäftig, der sich wieder in seinem Metier befand und folglich alle Unsicherheit und Verlegenheit verloren hatte. »Zuerst tun wir etwas gegen die Schmerzen. Glauben Sie, dass Sie schlucken können, Decker?«
    »Wenn’s Whisky ist, kann ich’s Ihnen versprechen!«
    »Einen Whisky sollen Sie haben!«
    Der Doc zauberte eine Flasche Scotch aus seinem Schreibtisch. Er wandte sich mit der Flasche an den Chef und sagte in der Art, wie ein ertappter Schüler seine Ausreden vorbringt: »Nur für medizinische Zwecke, Sir!«
    »Natürlich«, antwortete der Chef. Das Lächeln zeigte sich nur in seinen Augen.
    Der Arzt brachte ein Schnapsgläschen aus der gleichen Schublade zum Vorschein. Als Phil das Gläschen sah, seufzte er: »Pfui, was sind Sie geizig, Doc! Haben Sie keinen Fingerhut dafür?«
    Der Arzt lachte und nahm ein Wasserglas. Er goss es halb voll und hielt es Phil an die Lippen. Vorsichtig flößte er ihm das scharfe Getränk ein. Danach ließ er Wasser in das Glas laufen, gab einen Schuss Whisky hinzu und legte Phil eine Tablette auf die Zunge.
    »Hinunterspülen!«, sagte er. »Gegen die Schmerzen!«
    Phil tat es gehorsam und musste noch eine zweite Tablette schlucken. Als er anschließend noch einen Schuss unverdünnten Whisky bekam, zeigte sich, dass in sein wachsgelbes Gesicht immerhin schon eine Idee von Farbe zurückkehrte.
    »Wenn ich jetzt noch eine Zigarette kriege, bin ich wunschlos glücklich«, krächzte Phil mit einer Stimme, die seit dem Whisky ein wenig kräftiger geworden war.
    Der Arzt zündete eine Zigarette an und schob sie ihm zwischen die Lippen.
    »Ihren Schädel möchte ich haben!«, sagte er und brannte sich ebenfalls eine Zigarette an. »Was seine Festigkeit angeht, brauchen Sie keinen Vergleich mit gewissen Dickhäutern zu scheuen, Decker.«
    »Und was meinen Durst angeht«, sagte Phil, indem er genießerisch den Rauch seiner Zigarette ausblies, »so würde jedes Kamel nach drei Wochen Wüste vor Neid erblassen.«
    In diesem Augenblick, während der Doc und Mr. High gerade in ein leises Lachen verfielen, klopfte es an die Tür. Der Arzt

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