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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett ihn mit einem Schockstrahl erwischt hatte, verriet er dem Diener nicht, weil der mit dieser Aussage kaum allzuviel anfangen können würde. »Ich wollte Sie bitten mir zu helfen, ihn in sein Zimmer zu bringen…«
    »Aber damit brauchen doch Sie sich nicht zu belasten, Professor… dafür haben wir doch Personal«, erklärte der Diener, der wie Raffael Bois im Château Montagne gleichzeitig auch Personalchef sein mußte. »Warten Sie, ich sage den Leuten Bescheid… Mister Pol liegt vor dem Aufzug?«
    Knapp war Zamorras Nicken, der sich plötzlich fragte, wieso der Diener sein mehrmaliges lautes Rufen nicht gehört hatte und deshalb erst jetzt geräuschlos wie ein Gespenst aufgetaucht war, obgleich er sich in dieser Etage aufgehalten hatte.
    Sein Amulett, das' er immer noch offen trug, warnte ihn nicht.
    Jaques verschwand wieder.
    Ein nachdenklicher Professor Zamorra betrat das Kaminzimmer, das ein paar Meter weiter lag.
    Erstaunt sah er sich um.
    Wo war denn Nicole geblieben?
    Das Sherryglas auf der Fensterbank sah er; die Statuette auf dem Kaminsims nicht, obwohl sein Blick darüber hinwegstrich. Die kleine Figur hatte es vorgezogen, sich vorübergehend unsichtbar zu machen.
    »Nicole?«
    Die spielte ihm auch keinen Streich und hatte sich hinter einem Vorhang versteckt, um dann von hinten an ihn heranzutreten und ihm die Augen zuzuhalten. Nicole war verschwunden.
    Das paßte zu ihr wie ein Elefant auf die Golden Gate-Brücke. Plötzlich interessierte Zamorra sich für das Sherry-Glas, trat zum Fenster und nahm es in die Hand.
    Das großartige Panorama der hängenden Gärten und das Silberband der Loire unten im Tal konnten ihn nicht beeindrucken. Er hielt das Glas gegen das Licht und betrachtete prüfend den winzigen, wieder zusammengelaufenen Alkoholrest.
    Die Fingerspitze tauchte er ein, benetzte sie und fuhr dann damit zur Zunge. Der Sherry-Rest schmeckte wie Sherry-Rest und blieb unverdächtig.
    Zamorra trug das Glas zum flachen Marmortisch und setzte es dort ab. Plötzlich glaubte er von einem leichten Schwindelanfall befallen zu werden, konnte das Gefühl aber niederkämpfen.
    Unter Kreislaufschwächen hatte er nie gelitten!
    Der Sherry! durchfuhr es ihn. Ein superstarkes Betäubungsmittel, das geschmacklos war, mußte darin enthalten gewesen sein und hatte selbst in dieser geringen Restmenge noch Wirkung gezeigt.
    Nicole war vergiftet und dann weggebracht worden?
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Was ging in diesem Schloß vor, in das sich der Astrophysiker vor der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte?
    Zamorra wußte, daß er es erfahren mußte.
    Und diesem Jaques traute er jetzt überhaupt nicht mehr, denn der mußte den Sherry serviert haben.
    Mit raschen Schritten verließ Zamorra das Kaminzimmer und sah nicht mehr, wie sich der Schleier der Unsichtbarkeit über der mattschwarzen Ritterstatuette wieder verzog.
    ***
    Auf halbem Weg kehrte Thorn, der Schwarze Ritter, wieder um und verschwand in der Tür im Fels, die sich sofort hinter ihm wieder schloß und verbarg, daß ein langer Felsengang zum Schloß unter dem Berg führte. Thorn wußte jetzt, woher die Ausstrahlung Weißer Magie kam. Sein Symbiont hatte es ihm verraten und auch dafür gesorgt, daß eine Frau, die sich für den Symbionten interessierte und zu dem Weißen Magier gehörte, abgeholt wurde.
    Auf dem zeitlosen Weg!
    Thorn stampfte den Weg zurück, den er gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt mußte die Fremde schon dort sein, wo er sie haben wollte. Thorn, der Dämon, war zufrieden. Denn wenn das stimmte, was der Symbiont ihm berichtet hatte, war der Weiße Magier über diese Frau zu erpressen.
    Der Schwarze Ritter beschleunigte seine Schritte. Es drängte ihn, die Frau kennenzulernen.
    ***
    Zamorra dachte sich nichts dabei, als er diese Etage des Schlosses zu durchforsten begann und eine Tür nach der anderen aufriß, um einen Blick in das dahinterliegende Zimmer zu werfen und die Tür dann geräuschvoll wieder zuzuschmettern. Er wollte erfahren, wohin Nicole gebracht worden war und wo sich jetzt Henner Pol aufhielt, der bestimmt inzwischen von Jaques und ein paar anderen Angestellten in sein Ruhezimmer gebracht worden war.
    Hinzu kam, daß Zamorra den Diener nicht mehr für echt hielt. Denn der kam als erster in Betracht, Nicole des Betäubungsmittel in den Sherry gemischt zu haben, und sein Benehmen war auch etwas eigenartig gewesen. So lautlos schleichend…
    Zamorras Tun blieb nicht ganz unbemerkt. Zwei Männer in dezent grauen

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