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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Antwort in diesem Augenblick gefunden. Der Gesuchte stand auf dem Hügel, dessen Flanke den riesigen Krater aufwies. Es konnte kein Sterblicher sein.
    Der Übermächtige rührte sich nicht. Starr schaute er zu den Männern des Rotstreifenvolkes hinüber.
    Osak begann zu zittern. Er kannte die Zauberkünste der Götter.
    Mit wem hatte man es zu tun? War es ratsam, dem Besucher Hilfe anzubieten? Osak senkte langsam die Hand und schaute sich um.
    Seine Männer waren erblaßt. Eingeschüchtert sahen sie zu ihrem Anführer hinüber. Osak überlegte fieberhaft. Zum gleichen Zeitpunkt sagte ein Ertruser namens Melbar Kasom: „Sie haben den Hügel umgangen, Sir. Soll ich die Langbärte umbringen?"
    ,,Hüte dich", warnte Atlan, der von seinem Standort aus die Bewegungen in den Büschen beobachtete. „Du wolltest mein Diener sein, Ertruser. Komme also zu mir herauf und suche dir einen Baum aus, den du gerade noch ausreißen kannst."
    „Pah - ich reiße jeden aus dem Boden. Mit der Wurzel!" grollte der Gigant. „Nimm den stärksten Baum, den du noch bewältigen kannst. Lege ihn aber erst dann um, wenn dich die Langbärte sehen können. Los ...!" Atlan erhob grüßend die Hand. Er winkte zu den Wilden hinüber. Osak atmete auf. Das war ein gutes Zeichen. Der Wolkengott betrachtete ihn also nicht als lästigen Störenfried. Im nächsten Moment wich Osak entsetzt zurück.
    Furchtsame Rufe klangen auf. Behend deuteten seine Krieger auf das Ungeheuer, das plötzlich hinter dem Gott auftauchte und unter grauenhaftem Gebrüll seine Tonnenbrust betrommelte.
    Melbar Kasom wankte breitbeinig auf die Lichtung hinaus.
    Er strengte seine Lungen an und erzeugte somit ein Geräusch, das dem Grollen eines Gewitters glich. Seine Riesenhände schlugen auf seiner Brust herum, daß es schauerlich hallte.
    Atlan rührte sich nicht, als der Koloß an ihm vorbeiging.
    Osak begann zu wimmern wie seine Männer, als das Ungeheuer auf einen Baum zuschritt und ihn mit den Armen umfaßte. Der Baum war dicker als der Oberschenkel eines starken Mannes. Kasom rammte die Schulter gegen den Stamm. Dann zog er ihn nach der anderen Richtung. Nach einer dreimaligen Lockerungsbewegung, bei der kräftige Wurzeln aus dem Erdreich geschnellt waren, zog er mit titanischer Kraft an dem Baum.
    Krachend und knatternd brach er aus dem Boden. Kasom sprang zurück. Die letzten Wurzeln gaben nach. Triumphierend brüllend stemmte Kasom den langen Stamm über den Kopf und drehte sich damit im Kreise. Atlan blieb ungerührt stehen. Er kannte die Kraftakte des Spezialisten Melbar Kasom. Er bemerkte auch das unverhohlene Entsetzen der Nomadenfahrer. Einige vernachlässigten ihre 'Deckung. Sie waren gut zu sehen. Atlan winkte. Kasom ließ den Baum fallen und stellte sich seitlich hinter dem Gott des Blitzes auf. Atlan winkte nochmals. Diesmal auffordernd. Er wußte jetzt schon, daß er gewonnen hatte. Ein großer Vogel, echsenhaft aussehend und mit einem langen Schnabel bewaffnet, kreuzte über der Küste auf. Neugierig, vielleicht auch Beute erhoffend, kam er näher und strich auf den Hygel zu. Atlan nutzte die Situation aus. Langsam zog er die Strahlwaffe aus dem Halfter, schaltete die Feldmündungsverstellung auf Fächerbreite, ging rasch ins Ziel und zog ab. Der Impulsstrahler dröhnte auf. Eine sonnenhelle Energiebahn brachte die Luftmassen zum Aufleuchten. Der Vogel wurde voll getroffen und noch in der Luft aufgelöst.
    Kasom lag schon wieder auf den Knien. Nur Perry Rhodan, der aus einer guten Deckung heraus die Nomadenfahrer beobachtete, runzelte nachdenklich die Stirn. Eine Erinnerung wurde in ihm geweckt. Als er keine Erklärung für das Grollen und den gleißenden Feuerschein fand, schüttelte er den Kopf. Schwerfällig schritt er zu Atlan hinüber. Osak hatte den letzten Beweis für die göttliche Macht des seltsam Gekleideten erhalten. Er hatte einen bösartigen Lufträuber getötet. Außerdem wurde er von zwei Dienern begleitet, unter denen der Koloß ein Halbgott sein mußte.
    Niemand aus Osaks Volk konnte Bäume ausreißen.
    Der Donnergott winkte erneut. Er war gut gesonnen. Osak richtete sich aus seiner kauernden Stellung auf, sah sich im Kreise seiner angstzitternden Gefährten um und legte dann seine Waffen ab. „Ich, Osak, werde gehen und dem Mächtigen unsere Hilfe anbieten", erklärte er würdevoll, „Er wird uns später reich belohnen. Das ist immer so, wenn Sterbliche den Göttern helfen."
    Osak durchbrach die Büsche und trat auf die Lichtung

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