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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mago. Doch inzwischen hatte sie sich einigermaßen erholt, und ich freute mich darauf, sie wiederzusehen. Sie und Lance waren ja wie die Turteltauben. Ich wünschte ihnen, daß dieses Glück recht lange anhalten würde. Sie verdienten es beide.
    Während Marvin Nelson über das Programm sprach, das in Cullkirk ablaufen würde, kehrten meine Gedanken zu den drei jungen Leuten zurück. Ich hätte die Fahrt auf ihrem Boot gern mitgemacht.
    »Tony! He, Tony!« sagte Frank Esslin eindringlich. »Sag mal, träumst du mit offenen Augen?«
    Ich blinzelte. »Was gibt’s?«
    »Ich habe dich gefragt, wann Vicky und die andern in Cullkirk eintreffen werden.«
    »Weiß ich nicht«, antwortete ich. »Wir haben keinen Zeitpunkt vereinbart. Kommt darauf an, womit sie reisen.«
    »Ich nehme an, sie nehmen einen von Peckinpahs Hubschraubern«, sagte Mr. Silver.
    »Wir könnten Peckinpah ja mal anrufen«, meinte Frank.
    »Eigentlich hätte ich auch ihm den Vorschlag machen sollen, nach Cullkirk zu kommen.«
    »Ich glaube, er kann zur Zeit von London nicht weg«, sagte ich.
    »Er hat zuviel um die Ohren.«
    »Ja, ja, die lieben Geschäfte«, sagte Frank Esslin schmunzelnd.
    »Ohne die kann er nicht sein.«
    »Sie sind sein Leben. Keiner hat so ein Händchen für lukrative Abschlüsse wie er. Er ist ein ›Mister Goldfinger‹«, sagte ich.
    Frank setzte sich mit Peckinpah in Verbindung und erfuhr, daß sich Vicky Bonney, Lance Selby und Oda soeben auf dem Weg zum Airport befanden, wo ein vollgetankter Helikopter – aus Peckinpahs Luftflotte – startklar auf sie wartete.
    Demnach konnten wir mit dem Eintreffen unserer Freunde in etwa zwei Stunden rechnen. Vorausgesetzt sie kamen gut durch das Londoner Verkehrsgewühl.
    »Ist irgend etwas, Tony?« erkundigte sich Mr. Silver. »Du wirkst die meiste Zeit geistesabwesend, sitzt da, sagst kein Wort, starrst nur vor dich hin.«
    »Ich denke an Charlie le Mat und seine Freunde«, entgegnete ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren nickte. »Das dachte ich mir.«
    Früher hatte er meine Gedanken lesen können, das schaffte er nun nicht mehr. Er war zwar seiner Herkunft nach immer noch ein Ex-Dämon. Aber er hätte seinen Fähigkeiten nach ebensogut ein Mensch sein können. Nur sein Wille war ausgeprägter als zum Beispiel meiner. Ein Glück, sonst hätte er sich das Höllenschwert nicht Untertan machen können.
    »Nimu Brass’ Geschichte hat Sie in ihren Bann geschlagen, nicht wahr, Mr. Ballard«, sagte Marvin Nelson lächelnd.
    Ich schob mir ein Lakritzbonbon in den Mund. »Allerdings. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich bereit, die Gerüchte zu glauben. Wenn Sie diesbezüglich schon so viel erlebt hätten wie wir, würden Sie über diese Dinge vermutlich genauso denken wie ich.«
    »Schon möglich«, gab Marvin Nelson zu. »Was befürchten Sie?«
    »Daß sich Charlie le Mat mit seinen Freunden in große Gefahr begibt.«
    »Es haben schon so viele Männer nach dem Schatz der toten Seelen gesucht…«
    »Und es ist nie etwas passiert – das wollten Sie doch sagen, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Das schließt nicht aus, daß eines Tages doch etwas passieren könnte.«
    »Das natürlich nicht, wenn… etwas Wahres an den alten Geschichten ist.«
    »Nehmen wir doch mal an, es hat diesen Piratenkapitän wirklich gegeben. Er soll sehr grausam gewesen sein. Solche Menschen fallen dem Teufel sehr bald auf. Asmodis kann mit Nimu Brass ein Arrangement getroffen haben. So etwas ist nicht erst einmal geschehen. Immerhin machte sich Brass um die Hölle sehr verdient. Dafür könnte ihm der Fürst der Finsternis ewiges Leben geschenkt haben, damit er immer weitermachen kann…«
    Nelson fiel mir ins Wort: »Okay, ich will mal auf Ihre Idee eingehen, Mr. Ballard. Wie erklären Sie sich dann aber, daß kein Mensch Nimu Brass und sein Schiff nach dieser Orkankatastrophe je wiedersah? Hätte, wenn Ihre Theorie stimmt, Nimu Brass nicht schon längst wieder zum Vorschein kommen müssen?«
    »Die Hölle hat Zeit«, erwiderte ich. »Hundert, ja selbst tausend Jahre sind für sie gar nichts, gemessen an der Ewigkeit. Es gibt Dämonen, die schlafen jahrtausendelang, und irgendwann einmal, wenn keiner mehr an sie denkt, erheben sie sich wieder. So kann es auch in Nimu Brass’ Fall sein. Manchmal genügt ein geringer Anstoß, und das Grauen bricht auf wie ein eitriges Geschwür.«
    Nelson leckte sich die Lippen. »Meine Güte, Sie verstehen es, einen zu beunruhigen, Mr. Ballard.«
    »Ich sagte nicht, daß etwas passieren

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